Espressobar Poccino in Bonn Ein Stück Italien am Münsterplatz

Bonn · Eigentlich sollte die neue Espressobar Poccino am Bonner Münsterplatz schon seit einiger Zeit geöffnet sein. Doch dann kam der Lockdown. Jetzt, mit den neusten Lockerungen, gibt es ein Stück Italien mitten im Bonner Zentrum.

 Das Poccino im zweiten Anlauf: Bruno Albrecht (ganz rechts) und sein Team im Café in der Innenstadt.

Das Poccino im zweiten Anlauf: Bruno Albrecht (ganz rechts) und sein Team im Café in der Innenstadt.

Foto: Horst Müller

Bereits Ende Oktober des Vorjahres hätte an dieser Stelle ein Artikel über das frisch eröffnete Poccino erscheinen sollen – die neue Espressobar am Bonner Münsterplatz. Doch nach nur wenigen Tagen Betrieb begann der zweite lange Lockdown. Und weil man im Poccino auf einen Außer-Haus-Verkauf verzichtete, hat das Lokal erst seit den neuesten Lockerungen wieder geöffnet – außen und innen.

Der Erfinder der Marke Poccino (ein Fantasiewort, das soviel wie „ein ganz Kleiner“ bedeuten soll) heißt Bruno Albrecht, und er ist nicht nur Unternehmer, sondern auch großer Italien-Liebhaber. Albrecht war mit dem legendären Emilio Lavazza (1932-2010) befreundet und besuchte ihn oftmals in Turin. „Espresso hat einen Weltgeschmack wie Champagner oder Cognac“, erläutert Albrecht. „Und Emilio half mir, meine Vision vom Weltgeschmack des italienischen Espresso zu verwirklichen“.

Das war 1976, Gründungsjahr der Marke Poccino mit eigener Röstung aus dem Hause Lavazza. Das Espresso-Ideal für Bruno Albrecht lautet so: „Nicht bitter, nicht sauer, aber mit vollem Körper.“

Bonn ist nach Köln und Düsseldorf der dritte Standort für Poccino. Der Innenraum definiert sich als moderne, stilsichere Espressobar und besticht in erster Linie durch die großformatigen Schwarzweißfotos von Walter Vogel, der wie kein anderer deutscher Fotograf den Mikrokosmos italienischer Espressobars eingefangen hat – von Torino bis Palermo. Zurzeit finden dort zehn und im Normalfall bis zu 65 Gäste Platz. Die Terrasse vor dem Haus weist 200 Plätze auf.

Die speziellen Poccino-Röstungen werden in eigenen Siebträgermaschinen zubereitet – Maschinen wie Röstungen sind auch im Shop des Lokals erhältlich. Einen längeren Besuch beginnt man etwa mit dem Aperitivo Bellini (frisches Püree aus sizilianischen Pfirsichen mit Prosecco) für 8,90 Euro, startet mit Antipasti wie Tris di Bruschetta Fiorentina (geröstetes Brot nach Florentiner Art belegt) für 9,50 Euro oder Carpaccio vom geräucherten Thunfisch (15,50 Euro). Zu den Hauptgerichten zählen etwa Melanzane alla Parmigiana (Auberginenauflauf mit Büffel-Mozzarella und Parmesan in Tomatensoße) für 12,90 Euro und Gnudi alla Fiorentina (hausgemachte Ricotta-Spinat-Spezialität in Salbei, Butter und Sahne) für 11,90 Euro. Das Tiramisu zum Finale kommt – als Variante „trevigiano“ – ohne Sahne aus und kostet 6,50 Euro.

Die Weinkarte offeriert zehn offene Positionen (0,15l ab sechs Euro) wie zum Beispiel den Sauvignon „Sanct Valentin“ von St. Michael Eppan (Südtirol) für 10,50 Euro.

Eine Besonderheit stellt im Poccino die erlesene Auswahl an italienischem Feingebäck dar. Dieses Pasticceria-Wissen hat Albrecht von keinem Geringeren als Italiens Konditor-König Danilo Nannini (1921-2007) erhalten, dem Vater der Rocksängerin Gianna Nannini. Stolze 27 verschiedene Biscotti stehen dem Gast in Bonn zur Wahl, etwa Pistacchio (1,70 Euro), Ballo Mandorla (1,60 Euro) oder Pignolate (1,80 Euro).

Wer auf seine „bella figura“ achten will, sollte wissen: Die Biscotti werden allesamt ohne Mehl und mit 40 Prozent weniger Zucker als üblich hergestellt.

Info: Poccino, Münsterplatz 5, 53111 Bonn-Innenstadt, www.poccino.com, Tel. (0228) 76 38 32 32. Geöffnet Mo-Do 9-21h, Fr und Sa 9-22h.

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