Familien-Spektakel "Bigfoot Junior" - Haariges Coming-of-Age-Abenteuer

Berlin · Mit der Geschichte um den Außenseiter Adam, der sich auf eine wilde Suche nach seinem Vater macht, bringt StudioCanal einen Film für die ganze Familie in die deutschen Kinos.

 Adam trifft im Wald auf Bigfoot.

Adam trifft im Wald auf Bigfoot.

Foto: StudioCanal

Was wäre, wenn es Bigfoot wirklich gäbe? Und wenn er nicht irgendein böses Monster wäre, sondern ein liebevoller Familienvater, der sich vor einem skrupellosen Geschäftemacher verstecken muss?

Mit dieser Story bringt das französische Filmstudio StudioCanal den Stoff um die mythische Riesengestalt aus den Wäldern Nordamerikas auf die Leinwand. Großartige Bilder, jede Menge Action und der eine oder andere Lacher machen den Streifen für Kinder und Familien sehenswert. Liebhaber anspruchsvoller Animationsfilme dürften dagegen ein wenig enttäuscht sein.

Dabei bietet "Bigfoot Junior" vieles, was eine Geschichte zu einem guten Film machen kann. Der junge Adam (in der deutschen Version gesprochen von Lukas Rieger), vereint in sich all das, was der Zuschauer an jugendlichen Protagonisten mag: als Außenseiter hat er bei den Schlägern der Schule einen schweren Stand, aber sein leicht tollpatschiges Auftreten lässt ihm die Sympathien zufliegen. Als er sich dann auf die Suche nach seinem längst verschollen geglaubten Vater, nämlich Bigfoot (synchronisiert von Tom Beck), macht, wünscht man ihm alles Glück der Welt.

Im Kampf gegen ein skrupelloses Pharmaunternehmen, das auf der Jagd nach der DNA von Bigfoot ist, um sie für Haarwuchs-Experimente zu verwenden, stehen dem jungen Helden natürlich jede Menge Nebenfiguren zur Seite: eine bunte Schar von Waldbewohnern, bestehend aus einem Specht, einem Eichhörnchen, einem Waschbär-Pärchen und einem Bären hilft Adam dabei, seinen Vater Bigfoot aus der Gewalt von "HairCo." zu befreien.

Mit spritzigen, rasanten Dialogen und viel Komik versucht der Film, beim Zuschauer Punkte zu sammeln. Nur geraten gerade diese Versuche mitunter etwas platt und uninspiriert. Hinzu kommt, dass gegen die überwältigenden Bilder des amerikanischen Waldes die Handlung an Präsenz verliert. Und die vielen Details aus Biologie und Technik machen die Story gerade für jüngere Zuschauer schwer verständlich. Ein letzter Kritikpunkt betrifft die im Film dargestellte Gewalt: wenn mit Betäubungsgewehren auf Tiere und Menschen geschossen wird, wenn ein am Boden liegender Bigfoot mit einem Fußtritt einen Hang hinuntergestoßen wird, wenn ein Kind, eingesperrt in ein Auto, auf ein brennendes Stück Wald zurast, dann ist das Maß der Erträglichkeit mehr als erreicht.

Dennoch punktet der Film mit seiner grandiosen Optik und seinen drolligen, liebenswerten Figuren. Er ist sicher für Kinder und Familien eine Empfehlung wert, allerdings sollten die Macher bei der Altersfreigabe noch einmal Hand anlegen.

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