Als sich eine Liebesbeziehung zwischen "Brandon", wie sie sich nennt, und der hübschen Lana (Chloe Sevigny) entspinnt, sehen sich deren Kumpel John und Tom genötigt, ihre Freundin zu beschützen, indem sie die Geschlechterrollen wieder zurecht rücken.

Brandon wird brutal vergewaltigt und wenige Tage später mit einer Kugel zum Schweigen gebracht.

Während Kimberly Peirces auf eigenen Recherchen basierendes Drehbuch auf der Männerseite neben dem sympathischen Schwulen Lonny nur brutale Kriminelle und unfähige Gesetzeshüter zu bieten hat, sind ihre Frauen einsame Alleinerziehende, verlassene Teenager-Mütter und alkoholsüchtige Träumerinnen.

Kein Wunder, dass sie ihren Traum, dieser Kerl sei tatsächlich ein Mann, auch dann noch beharrlich weiterträumen, als sie längst beim Schmusen entdeckt haben, was er unter seinen weiten Karohemden verbirgt: Der einzige liebenswerte Mann in Kimberly Peirces (Film-)Welt ist - eine Frau.

Für ihre Darstellung dieser Frau wurde die Leinwand-Newcomerin Hilary Swank (die auch als Jodie Fosters Nachfolgerin in der kommenden "Hannibal"-Verfilmung im Gespräch ist) mit der interessantesten Oscar-Nominierung dieses Jahres (beste Hauptdarstellerin) belohnt.

Ihre Verwandlung in den jungen Herzensbrecher Brandon ist so verblüffend, die Unvermeidlichkeit ihres Leidensweges so herzzerreißend, dass man fast gewillt ist, der Regisseurin ihre Schwarz-Weiß-Malerei zu verzeihen und ihr zu danken, dass sie diese einmalige Tour de force eines neuen Talents auf die Leinwand gebracht hat.

(Film-Kritik aus dem General-Anzeiger)