Dance For All

Bewegt, aufgerührt, informiert

"Dance For All" ist ein Tanzprogramm, das seit 1991 Kindern und Jugendlichen aus den sozialen Brennpunkten Kapstadts eine Perspektive fürs Leben und vielleicht die Chance auf eine Karriere bietet - ein hehres Thema für eine Dokumentation.

Das Regieteam Elena Bromund / Viviane Blumenschein beobachtet die frühere Primaballerina Phyllis Spira und ihren Ehemann Philip Boyd bei der Arbeit mit den Kindern, folgt Tanzschülern in die Townships und schält dabei drei Schicksale exemplarisch heraus.

Da ist zum Beispiel Theo, der sich als erster aus den Townships heraustanzte und nun, nach fünf Jahren Ausbildung und Tanzkarriere in London, zurück in seine Heimat kommt und feststellen muss, dass fast alle seine Freunde von einst tot sind oder im Gefängnis.

Nqaba gilt als besonderes Talent und erhält die Chance für ein sechswöchiges Ballett-Training in San Francisco; eine einmalige Chance, aber auch eine kaum zu tragende Bürde. Leiden lernen, hart werden, gut werden. In dem Film prallen Welten aufeinander; die meisten der Kinder werden dabei auf der Strecke bleiben. Darwinistischer kann eine Situation kaum sein.

Kameramann Franz Lustig liefert stimmungsvolle, manchmal auch überambitioniert künstlerische Bilder, und ganz generell fühlt man sich bewegt, aufgerührt und informiert.

(Film-Kritik aus dem General-Anzeiger)

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