Video-on-Demand Diese Kinofilme gibt es bereits jetzt zum Streamen

Bonn · Die Kinos haben geschlossen, Filme können daher nicht wie geplant anlaufen. Einige Verleiher haben die Kinostarts ihrer Produktionen verschoben, andere Kinofilme gibt es nun bereits als Video-on-Demand zum Streamen. Ein Überblick.

 Das Rex in Bonn hat derzeit geschlossen.

Das Rex in Bonn hat derzeit geschlossen.

Foto: Benjamin Westhoff

Lange Zeit hat das Kino mit einem einfachen, aber prägnanten Spruch für sich geworben: „Kino – Dafür werden Filme gemacht“ hieß es einige Jahre vor den Vorführungen der Filme in den Lichtspielhäusern. In den vergangenen Jahren galt das bereits durch Streamingdienste schon nicht immer; Netflix, Amazon und Disney produzieren vielfach für ihre eigenen Angebote ohne Kinoauswertung.

In Zeiten der Corona-Pandemie scheint der Slogan noch mehr aus einer vergangenen Zeit zu stammen: Die Kinos haben mit Ausnahme von Autokinos geschlossen, Filme können nur noch in den eigenen vier Wänden gesehen werden.

Einige Verleiher haben daher beschlossen, die Kinostarts abzusagen und die Filme direkt als Video-on-Demand, also zum kostenpflichtigen Leihen auf Plattformen wie Amazon, Sky, iTunes, Maxdome oder Google Play, zur Verfügung zu stellen. Zudem sind einige Filme, die nur kurz vor Schließung der Kinos auf den Leinwänden liefen, bereits digital verfügbar. Die Preise schwanken zwischen fünf und 16 Euro. Darüber hinaus sind viele Kinostarts verschoben worden. Eine Auswahl an Filmen, die bereits als Video-on-Demand verfügbar sind oder erst später ins Kino kommen:

Kinofilme als Video-on-Demand

Direkt betroffen von der Corona-Pandemie war die Beststeller-Verfilmung „Die Känguru-Chroniken“. Die Komödie um ein kommunistisches Känguru setzte sich nach dem Start am 5. März direkt an die Spitze der Kinocharts, konnte ihren Erfolgslauf jedoch nicht fortsetzen. Nun gibt es den Film seit Anfang des Monats zum Leihen. Die DC-Comic-Verfilmung „Birds of Prey“ über Harley Quinn ist nach dem Kinostart im Februar ebenfalls schon als Video-on-Demand verfügbar.

Das deutsche Drama „Narziss und Goldmund“ nach einer Erzählung von Hermann Hesse, dessen Kinostart am 12. März war, kann ebenso schon digital ausgeliehen werden wie der Horror-Thriller „Der Unsichtbare“ (Kinostart: 27. Februar) mit Elisabeth Moss in der Hauptrolle sowie das Historiendrama „Emma“ (Kinostart: 5. März).

Gar nicht im Kino, sondern direkt am 9. April als Video-on-Demand ist das Kinder-Abenteuer „Der Junge und die Wildgänse“ veröffentlicht worden. Das gleiche Schicksal ereilt auch „Artemis Fowl“. Disneys Fantasy-Abenteuer sollte eigentlich Ende Mai in die Kinos kommen, Disney veröffentlicht den Film nun direkt auf seiner Streamingplattform Disney+, der genaue Veröffentlichungstermin ist noch unbekannt. Ebenso zum Streamen verfügbar sind das Drama „Bombshell“ (Kinostart: 13. Februar) mit Charlize Theron, Nicole Kidman und Margot Robbie und der Sci-Fi-Action-Horrorfilm „Blodshot“ (Kinostart: 5. März) mit Vin Diesel. Die Animationsfortsetzung „Trolls World Tour“ soll zum eigentlichen Kinostart am 23. April ebenfalls online angeboten werden.

Neben den größeren Produktionen veröffentlichen auch kleinere Verleihe ihre Filme auf Streaming-Plattformen. So ist der im April geplante Start des Dramas „Isodoras Kinder“ auf die Plattform „Kino on Demand“ verlegt worden. Filme wie dieser, die nicht im Kino liefen, kosten dort zwischen zehn und zwölf Euro zum Leihen. Jeder Zuschauer bezahlt einen regulären Ticketpreis und kann zudem noch auswählen, an welches Kino ein Anteil des Erlöses gehen soll. Weitere Heimkino-Premieren auf „Kino on Demand“ sind der Katastrophenschutz-Dokumentarfilm „Master of Disaster“, der Dokumentarfilm „Der Krieg in mir“, das Filmportät „Dialogue Earth“ über Ulrike Arnold sowie der Dokumentarfilm „Waterproof“.

Verschobene Kinofilme

Die großen Studios haben den Großteil ihrer Blockbuster aus diesem Frühjahr und Sommer auf spätere Termine verschoben. Den Anfang machte Universal Pictures, die das neue James-Bond-Abenteuer „Keine Zeit zu sterben“ von Anfang April auf den 12. November verlegt haben. Ebenfalls von Universal ist die Action-Fortsetzung „Fast & Furious 9“, die statt in diesem Mai am 1. April 2021 in die Kinos kommen soll.

Disney hat seine potenziellen Hits ebenfalls verschoben und so beispielsweise die Realverfilmung von „Mulan“ von Ende März auf den 23. Juli verlegt. Betroffen sind auch Disneys Blockbuster des Marvel-Cinemativ-Universe: So soll „Black Widow“ am 5. November diesen Jahres starten, „Doctor Strange 2“ statt am 7. Mai 2021 erst am 28. Oktober 2021, die zweite „Thor“-Fortsetzung am 17. Februar 2022 statt am 5. November 2021 und die „Captain Marvel“-Fortsetzung erst am 7. Juli 2022. Länger warten müssen Fans auch auf das fünfte „Indiana Jones“-Abenteuer. Sollte Harrison Ford im Juli nächsten Jahres die Peitsche wieder schwingen, schlüpft er erst am 28. Juli 2022 zurück in die Kultrolle.

Der potenzielle Hit von Paramount „Top Gun: Maverick“ mit Tom Cruise fliegt statt im Juni erst ab dem 23. Dezember 2020 über die Leinwände. Das Studio hat ebenso das neue „SpongeBob Schwammkopf“-Abenteuer „Eine schwammtastische Rettung“ vom 22. Mai auf den 31. Juli 2020 und die Horror-Fortsetzung „A Quiet Place 2“ von diesem März ein halbes Jahr nach hinten auf den 3. September verschoben. Sonys Kultfilm-Fortsetzung „Ghostbusters: Legacy“ soll statt im August am 5. März kommenden Jahres starten, die Videospiel-Verfilmung „Uncharted“ ist vom 4. März auf den 7. Oktober 2021 verschoben worden.

Weiterhin auf den 16. Juli terminiert ist der neue Film von Christopher Nolan, der Action-Thriller „Tenet“ mit John David Washington, Robert Pattinson und Elizabeth Debicki. Ob der Kinostart bestehen bleiben kann, ist allerdings unklar. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

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