Zusammenprall von Kulturen "Ein Lied in Gottes Ohr": Quirlige Gesellschaftskomödie

Berlin · Treffen sich ein Rabbi, ein Priester und ein Imam - was wie der Beginn eines Witzes ist, ist tatsächlich die Grundidee einer französischen Komödie.

Der Imam Moncef (Ramzy Bedia, l), der Priester Benoit (Guillaume de Tonquedec, M) und der Rabbi Samuel (Jonathan Cohen, r) sollen in einer Band zueinanderfinden.

Foto: Neue Visionen

Gern und oft lässt das französische Kino auf großer Leinwand mit ordentlich Esprit und viel Verve verschiedene Kulturen aufeinanderprallen.

Im vergangenen Sommer etwa war es in "Zum Verwechseln ähnlich" (Regie: Lucien Jean-Baptiste) ein schwarzes, in Paris ansässiges Ehepaar, das ein hellhäutiges und blauäugiges Kind adoptierte - um damit schließlich in seinem Umfeld nicht nur auf Verständnis zu stoßen.

Nun kommt bei uns eine weitere Culture-Clash-Komödie französischer Herkunft in die Kinos: In "Ein Lied in Gottes Ohr" geht es um einen Rabbi, einen Priester und einen Imam. Was zunächst wie der Beginn eines Witzes klingt, ist in diesem Fall die schräge Grundidee des Films, der darüber hinaus ein großes, ein durchaus sensibles Thema anspricht: religiöse Toleranz.

Ausgerechnet in einer Band sollen die drei Geistlichen zueinander finden. Die Idee dazu stammt von einem ziemlich verzweifelten Musik-Produzenten, der dringend mal wieder einen Hit landen muss. Dazu hat er allerdings gerade einmal sechs Monate Zeit. Doch ob er allerdings wirklich mit "Coexister", dieser multikonfessionellen Boygroup, reüssieren kann, das erscheint mehr als fraglich - dafür scheinen die Bandmitglieder zu gegensätzlich...

Fabrice Éboué, der selbst Katholik ist und auch so erzogen wurde, arbeitet zugleich als Schauspieler, Regisseur ("Das Krokodil von Botswana") und Drehbuchautor. Auch in diesem, dem ersten Langfilm, den Éboué komplett alleine inszeniert hat, ist der 1977 in Paris geborene Künstler vor der Kamera in einer der Hauptrollen zu sehen.

Ein Lied in Gottes Ohr, Frankreich 2017, 89 Min., FSK ab 12, von Fabrice Éboué, mit Audrey Lamy, Ramzy Bedia, Fabrice Éboué