Protest Golden Globes: Viele Stars tragen Schwarz

Los Angeles · Als Protest gegen sexuelle Übergriffe und Machtmissbrauch haben viele Stars in diesem Jahr auf eine bunte Garderobe verzichtet. Die Farbe Schwarz dominiert bei den Golden Globes.

 Ashley Judd (r) war eine der ersten Frauen, die Harvey Weinstein sexuelle Belästigung vorwarfen. Später hat auch Salma Hayek schwere Vorwürfe gegen den Hollywood-Mogul erhoben.

Ashley Judd (r) war eine der ersten Frauen, die Harvey Weinstein sexuelle Belästigung vorwarfen. Später hat auch Salma Hayek schwere Vorwürfe gegen den Hollywood-Mogul erhoben.

Foto: Jordan Strauss/Invision

In Hollywood hat die 75. Verleihung der Golden Globes begonnen. Emma Watson, Jessica Chastain, Emma Stone, Hugh Jackman und Christopher Plummer waren unter den vielen Stars, die über den roten Teppich vor dem Beverly Hilton Hotel in Los Angeles flanierten.

Die meisten verzichteten auf bunte Roben und trugen stattdessen Schwarz, als Protest gegen sexuellen Missbrauch und die Benachteiligung von Frauen in Zeiten der #MeToo-Bewegung.

Emma Watson und Laura Dern zählten zu einer Reihe weiblicher Stars, die von acht Frauen-Aktivistinnen zu der Gala begleitet wurden. Tarana Burke, die die #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Übergriffe gestartet hatte, hatte zuvor die Teilnahme der Aktivistinnen angekündigt.

Als Zeichen der Solidarität für mehr Geschlechtergleichheit trugen viele Stars einen Anstecker der Initiative "Time's Up" (Die Zeit ist vobei). Der Bewegung, die auch einen Rechtsfond finanziert, gehören Filmstars wie Meryl Streep, Emma Stone, Cate Blanchett und Gwyneth Paltrow an.

Auch Moderator Seth Meyers bezog gleich bissig Stellung: "Guten Abend, Ladies und verbleibende Gentleman", leitete er die Show aus Los Angeles ein. Angesichts der vielen Enthüllungen über sexuellen Missbrauch sagte Meyers zu den männlichen Nominierten: "Das hier ist das erste Mal in drei Monaten, dass ihr keine Angst haben müsst, euren Namen zu hören."

Die Goldenen Weltkugeln, nach den Oscars Hollywoods höchste Auszeichnung, werden vom Verband der Auslandspresse (HFPA) in 25 Film- und Fernseh-Kategorien verliehen. Das Fantasymärchen "Shape of Water - Das Flüstern des Wassers" von Guillermo del Toro ist mit sieben Nominierungen der Favorit des Abends. Jeweils sechs Gewinnchancen haben Steven Spielbergs Politfilm "Die Verlegerin" und der Kriminalfilm "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri". Der deutsche Regisseur Fatih Akin könnte mit dem NSU-Drama "Aus dem Nichts" den Globe für den besten nicht-englischsprachigen Film holen.

Zu den ersten Preisträgern gehört der amerikanische Schauspieler Sam Rockwell . Der 49-Jährige wurde als bester Nebendarsteller für seine Rolle in dem Independent-Film "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" geehrt. Darin spielt er einen rassistischen und gewalttätigen Polizisten.

Auch James Franco darf sich über eine Auszeichnung freuen. Der kalifornische Schauspieler hat den Golden Globe als bester Hauptdarsteller in einer Komödie gewonnen. Der 39-Jährige überzeugte den Verband der Hollywood-Auslandspresse mit seiner Rolle als exzentrischer Regisseur Tommy Wiseau in der Tragikomödie "The Disaster Artist". Der Film, bei dem Franco auch Regie führt, erzählt die Entstehungsgeschichte des schrägen Kultstreifens "The Room", der von Wiseau inszeniert wurde.

Leer dagegen ging der aus Frankfurt stammende Star-Komponist Hans Zimmer (60) aus. Die Trophäe für die beste Filmmusik ging stattdessen an den französischen Komponisten Alexandre Desplat für den Film "Shape of Water - Das Flüstern des Wassers".

Zimmer war für die Musik in Christopher Nolans Kriegsdrama "Dunkirk" nominiert gewesen, seine 13. Gewinnchance in der Sparte "Beste Filmmusik". Zwei Globes hat er schon, 1995 für "König der Löwen", 2001 für "Gladiator".

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