Nie wieder Sex mit der Ex

Judd Apatows Komödie hat ein Herz für Verlierer - Der Film erzählt die Geschichte eines braven Komponisten, der sein gebrochenes Herz auf Hawaii kurieren will - Und auf seine ehemalige Freundin trifft

Nie wieder Sex mit der Ex
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Judd Apatow ist der ungekrönte Herrscher über Hollywoods Humor. Der Regisseur und Produzent hat mittlerweile eine ganze Gruppe seiner Mitarbeiter fest im Hollywoodzirkus etabliert und dem Komödiengenre mit ein paar kleinen Kunstgriffen seinen Stempel aufgedrückt.

Diesmal sind es die langjährigen Weggefährten Nicholas Stiller und Jason Segel, die unter Apatows Aufsicht als Produzent den neuesten Komödienhit lancieren. Nicholas Stiller debütiert hier als Regisseur, während Jason Segel als Drehbuchautor nach "Superbad" zum zweiten Mal als Darsteller fungiert. Segel kokettiert in der Rolle des braven Komponisten Peter erneut mit seinem Image als unscheinbarer Jedermann.

So verwundert es nicht, dass der häusliche Typ zu Beginn des Filmes von seiner attraktiven Freundin, dem TV-Starlet Sarah (Kristen Bell), abserviert wird. Als Kur für sein gebrochenes Herz wählt er ausgerechnet ein Hotel in Hawaii aus, das auch Sarah bevorzugt. Prompt läuft er seiner Ex in die Arme. Ein bitteres Wiedersehen, da Sarah in dem Strandhotel mit ihrem neuen Freund, dem britischen Rockstar Aldous Snow, abgestiegen ist.

Der Narziss ist im Gegensatz zu Peter geradezu unverschämt entspannt und selbstsicher, und das junge Glück bohrt ganz tief im Schmerz des Stubenhockers. Die Scharaden, die der Film rings um Peters fragilen Frauenkosmos in Szene setzt, sind nicht sonderlich originell. Mehr Spaß kommt da schon bei der liebevollen Auswahl an skurrilen Nebenfiguren auf, die Peter im Laufe seines Urlaubs über den Weg laufen.

Darin, dass im Humor-Universum des Judd Apatow auch ein Platz für Verlierer und Schwache ist, liegt vielleicht das größte Geheimnis seines Erfolges. So großzügig der Film aber auf die Schwächen seiner Figuren blickt, so schlampig ist er in der handwerklichen Machart.

(Film-Kritik aus dem General-Anzeiger)

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