Star Trek

Romulaner und schwarze Löcher - Film von J.J. Abrams lässt keinen Zweifel, dass er den Jugendmarkt erobern will

  Junge Mannschaft:  J.J.Abrams hat ein attraktives Ensemble rekrutiert.

Junge Mannschaft: J.J.Abrams hat ein attraktives Ensemble rekrutiert.

Foto: ap

Was ist das bloß für ein Raumschiff, das sich da aus dem Sternennebel in den klaren, freien Weltraum schiebt? Gewaltige Greifarme recken sich krakengleich nach vorn, dahinter - wie ein Schneckenhaus - der eigentliche Hauptbau des Flugkörpers. Das ist die neue "Nautilus".

Bei Jules Verne machte dieses Schiff noch die Weltmeere unsicher. Diesmal treibt sie in neuem erzählerischen Umfeld durchs All auf der Jagd nach Beute, denn ihr Kapitän heißt immer noch Nero und ist ein Mann, der strikt eigenen Interessen folgt.

Dieser Nero aber ist ein Romulaner und vermag mittels mächtiger Weltallkräfte ganze Planeten in schwarze Löcher zu verwandeln. Sein jetziger Gegner ist ein Kampfschiff der irdischen Sternenflotte, und es nimmt sich winzig gegen die "Nautilus" aus. Der ungleiche Kampf wird nicht lange dauern, dann muss die "USS Kelvin" evakuiert werden.

Während die hochschwangere Winona gerettet wird, stirbt ihr Mann George Kirk in aussichtslosem Kampf gegen Nero den Heldentod. Zurück zu den erzählerischen Ursprüngen - das ist die wörtlich gemeinte Richtlinie im neuen "Star Trek"-Abenteuer. Es beginnt buchstäblich in pränataler Phase, denn das ungeborene Kind im hysterischen, pathetischen Auftakt kann doch niemand anders sein als eben jener James T(iberius) Kirk, der später in Gestalt William Shatners zur Heldengestalt des 23. Jahrhunderts avancieren wird.

Der Film lässt keinen Zweifel, dass er den Jugendmarkt erobern will. Leider erweist sich Regisseur J.J. Abrams nur bedingt als guter Kinoerzähler. Wie schon in seinem Kinodebüt "Mission: Impossible III" vergeudet er selbst spektakulärste Dekors und Situationen, weil seine Inszenierung ausschließlich auf den Sekundeneffekt hin angelegt ist.

Fotos Bilder zum FilmAllerdings hat der Mann ein gutes Auge für treffsichere Besetzung; seine Akteure sehen aus wie die Jungausgaben von William Shatner, Leonard Nimoy und Konsorten. Was sich gerade dann als große Stärke erweist, wenn mittels eines abenteuerlichen Drehbuchkniffs Nimoy in Gestalt des greisen Spock seinem jugendlichen Antipoden Kirk gegenübertritt. In diesen kurzen Momenten entfaltet sich wahre Kinomagie.

Lesen Sie dazu auch "Beam mich hoch, Scotty": Die Anfänge der Erfolgsserie

(Film-Kritik aus dem General-Anzeiger)

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