The Women - Von großen und kleinen Affären

Vorsicht: überholte Klischees

The Women - Von großen und kleinen Affären
Foto: Constantin

Das Wolkenkuckucksheim der New Yorker Society-Lady Mary Haines (Meg Ryan) bricht zusammen, als sie erfahren muss, dass ihr Ehemann eine Affäre mit einer attraktiven Dame (Eva Mendez) aus der Parfümabteilung hat.

Anfangs versucht sie auf Anraten ihrer Mutter, den Umstand einfach zu ignorieren, doch ihre Freundinnen, darunter das überdrehte Muttertier Edie Cohen und am anderen Ende der Skala die lesbische Schriftstellerin Alex Fisher raten ihr zu einer härteren Gangart.

Mitten im sich anbahnenden Scheidungskrieg fällt ihr ausgerechnet ihre beste Freundin Sylvie (Annette Bening) in den Rücken. Die Chefredakteurin beim New Yorker Frauenmagazin "Caché" hat die Scheidungsstory ins Heft genommen, um ihren wackeligen Chefsessel zu retten.

Wie im Original von George Cukor aus dem Jahre 1939 tummeln sich auch hier nur weibliche Darstellerinnen auf der Leinwand. Statt auf den scharfzüngigen Sarkasmus des Originals setzt Regisseurin Diane English lieber auf moderate Melodramatik. Das geht nicht nur auf Kosten der Komik, sondern nimmt der Geschichte von "The Women" auch sonst jeglichen Pfiff.

Zwar versucht der Film möglichst viele aktuelle Frauenthemen anzuschneiden, doch mehr als eine eintönige Aneinanderreihung überholter Klischees kommt dabei nicht heraus. Lustlos wie die uninspirierte Dramaturgie und die faden Dialoge agieren auch die meisten Schauspielerinnen vor der Kamera. Sieht man Meg Ryans unbeholfenes Spiel, kann man kaum glauben, dass sie einmal in den Zeiten von "Harry und Sally" und "Schlaflos in Seattle" zu den quirligsten Darstellerinnen Hollywoods gehört hat.

Allein ihr Auftritt sorgt schon für mehr nachhaltige Ernüchterung, als der Film vertragen kann. Frauen, die nach "Sex And The City" und "Mamma mia!" auf ein drittes feminines Filmvergnügen gehofft haben, sollten um diese Leinwand-Ladies lieber einen Bogen machen. (Film-Kritik aus dem General-Anzeiger)

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