Toy Story 2

Als die kalifornischen Animations-Pioniere von Pixar vor vier Jahren mit "Toy Story" den ersten Computer-Cartoon auf den Markt brachten, überraschte vor allem die hohe Qualität der Geschichte.

Dass die Hexenmeister des High-Tech rund um Regisseur John Lasseter in Sachen Computeranimation stets auf dem neuesten Stand sind, versteht sich von selbst. Umso schöner, dass sie auch bei der zweiten Auflage der "Toy Story" höchsten Ansprüchen genügen.

In den neuen Abenteuern von Cowboy Woody und seinem Freund Buzz Lightyear dreht sich wieder alles um Freundschaft und die Angst, ein Opfer des Fortschritts zu werden. Woody landet in den Fängen eines skrupellosen Spielzeugsammlers, der die fast schon antike Aktionsfigur zur Vervollständigung seiner Sammlung benötigt.

Während Buzz sofort eine Crew für die gefahrvolle Großstadtsuche aufstellt, wird Woody von den anderen Sammlerstücken über seine Herkunft aufgeklärt. Staunend findet er heraus, dass er in den Fünfziger Jahren als braver Sheriff Woody sogar eine eigene Fernsehsendung hatte.

Woody lässt sich schon bald vom Cowgirl Jessie überreden, seine unsichere Existenz bei einem launischen Kind gegen eine gesicherte Zukunft in einer Vitrine des Spielzeugmuseums von Tokio einzutauschen.

Es bedarf schon einiger ungewöhnlicher Überredungskünste seiner alten Spielzeugbande, um dem abgehalfterten Cowboy neuen Lebensmut einzuflößen.

Woodys wundersame Rettung wird vom Regisseur John Lasseter mal anrührend sentimental und dann wieder schreiend komisch inszeniert. Voll gepackt mit Anspielungen an die der Welt des Spielzeugs und des Spielfilms.

"Star Wars" und die Barbie-Puppen werden ebenso kunstvoll assoziiert wie der "Cleaner", jener Super-Profi aus "Pulp Fiction".

Alles so vielseitig und -deutig verarbeitet, dass die Szenen einerseits als Parabel auf die Welt der Kinder und Erwachsenen zu sehen sind, aber auch ebenso gut für sich stehen. Diese Welt der Spielzeug-Helden ist auf faszinierende Weise eine Klasse für sich.

Dazu auch: "Der Staub war für uns ein wichtiges Element" - Interview mit John Lasseter

(Film-Kritik aus dem General-Anzeiger)

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