Streaming-Dienst Netflix verbietet Account-Sharing - So gelingt der Umzug aufs eigene Konto

Bonn · Mit einem Profiltransfer können Nutzer bei Netflix jetzt vom geteilten auf ihr eigenes Konto umziehen, ohne Daten zu verlieren. Vielleicht kommt bald aber eine kostengünstigere Alternative.

 Netflix will dem Account-Sharing ein Ende setzen.

Netflix will dem Account-Sharing ein Ende setzen.

Foto: dpa/Alexander Heinl

Weil der Streamingdienst Netflix das Teilen von Nutzerkontos bald verbieten will, müssen sich viele Nutzer jetzt damit beschäftigen, wie sie auf ihr eigenes Konto umziehen können, ohne das bisherige Profil und damit sämtliche Daten zu verlieren. Nun hat Netflix eine neue Funktion eingerichtet, die einen einfachen Umzug ermöglicht.

Wie funktioniert die Übertragung des Profils?

Um ein Profil zu übertragen, loggen Sie sich zunächst bei dem Konto ein, das sie bisher benutzt haben und wählen das Profil aus, das übertragen werden soll. Fahren Sie dann mit dem Mauszeiger über Ihr Profilsymbol in der oberen rechten Ecke der Webseite. Dort wählen Sie die Option „Profiltransfer durchführen“ und folgen den angezeigten Anweisungen.

Netflix fragt unter anderem nach einer E-Mail-Adresse und einem Passwort, um direkt ein neues Konto für das Profil anzulegen. So können Sie auf Ihrem eigenen Konto weiterschauen, wo Sie aufgehört haben. Eine Kopie Ihres Profils bleibt dem alten Konto erhalten, damit im Notfall keine Infos verloren gehen.

Seit dem dritten Dezember gibt es neben den Netflix-Abon­nement­modellen Basis für 7,99 Euro, Stan­dard für 12,99 Euro und Premium für 17,99 Euro die werbe­basierte Basis-Vari­ante für 4,99 Euro monat­lich.

Welche Daten werden übertragen?

Übertragen werden Empfehlungen, Titelverläufe einschließlich Bewertungen, die Watchlist, gespeicherte Spiele und Spitznamen, Einstellungen (Sprach- und Untertitel-Einstellungen, Einstellungen für die automatische Wiedergabe, Altersfreigabe-Einschränkungen) sowie sonstige Informationen wie Profilname und -symbol.

Eine Einschränkung gibt es: Profile können nur in ein komplett neues Konto übertragen werden, nicht in ein bereits bestehendes. Außerdem können keine Profile kopiert werden, die über einen aktivierten PIN-Schutz verfügen oder per Kindersicherung geschützt sind.

Wann tritt das Verbot zum Account-Sharing bei Netflix in Kraft?

Bislang steht kein konkretes Datum fest, ab dem das Teilen von Nutzerkontos bei Netflix in Deutschland verboten sein wird, aber der Streamingdienst hat Änderungen für Anfang 2023 angekündigt. Sobald die neuen Regelungen greifen, dürfen nur noch Menschen, die im selben Haushalt wohnen wie der Besitzer des Kontos, den Streamingdienst über ein Profil nutzen. Das steht zwar schon länger in den Nutzungsbedingungen von Netflix, aber bislang wurde das Teilen des Nutzerkontos noch von der Streaming-Plattform geduldet.

Gibt es eine Alternative zum eigenen Netflix-Account?

In Südamerika hat Netflix das neue Modell bereits getestet. Dort konnten Nutzer in ihrem Konto für drei Dollar ein Unterkonto einrichten, das von nicht zum Haushalt gehörenden Menschen genutzt werden kann. Der Preis für ein Unterkonto läge damit deutlich unter dem Preis eines separaten Sparabos mit Werbung. Ob die Preise in Europa allerdings dieselben wie in Lateinamerika sein werden und ob es bei der Anzahl der verwendbaren Profile Einschränkungen geben wird, ist noch unklar.

Wie will Netflix Account-Sharing erkennen?

Einem Bericht des Wall Street Journals zufolge will Netflix unter anderem die IP-Adressen seiner Nutzer, die Geräte-IDs und die Kontoakti­vitäten auto­mati­siert auswerten, um herauszufinden, ob ein Konto von mehreren Menschen genutzt wird. Für Nutzer von Konten, bei denen Netflix eine Mehrfachnutzung vermutet, könnten nach einer Ermah­nung zusätzliche Kosten entstehen.

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