Ausstellung am Holzlarer Weg Ausstellung zeigt Pützchens Markt im Miniformat

Pützchen · Die Modellbauausstellung in Pützchen ist in diesem Jahr so groß wie nie und erstmals in der Jahrmarkthalle zu sehen. Dafür wird ein geringer Eintrittspreis erhoben.

Nicht nur das Riesenrad, sondern komplette Kirmesplätze haben die Aussteller in langer Kleinarbeit nachgebaut.

Nicht nur das Riesenrad, sondern komplette Kirmesplätze haben die Aussteller in langer Kleinarbeit nachgebaut.

Foto: Benjamin Westhoff

Zum Jubiläum etwas Besonderes: Das hatte sich die Gruppe um Martin Jakubith, die für den Freundeskreis Pützchens Markt jedes Jahr die Kirmes-Modellbauausstellung organisiert, zur Feier von 650 Jahren Pützchens Markt vorgenommen.

Zum achten Mal fand diese Ausstellung statt, aber nicht, wie in den vergangenen Jahren im Blauen Haus des Gemeindezentrum der Nommensenkirche, sondern auf 500 Quadratmetern in der Jahrmarkthalle am Holzlarer Weg 42. „Zum Jubiläum“, so erzählt Jakubith, „stellen wir erstmals an allen fünf Kirmestagen aus. Und wir verlangen erstmals Eintritt (zwei Euro/für Kinder einen Euro). Wir wollen den Ausstellern wenigstens einen kleinen Obolus zur Kostendeckung zugutekommen lassen.“

Alle bauen ihre Anlagen aus Liebe zur Kirmeswelt. Viele opfern für ihre Leidenschaft nicht nur eine Woche ihres Jahresurlaubs, sondern die Teilnahme verursacht ihnen auch noch Unkosten von über 1000 Euro.

Waren es in den letzten Jahren keine zehn Modellbauer, die kamen, so sind diesmal 15 „Minischausteller“ aus ganz Deutschland in die große Halle gekommen. Zwischen alten, historischen Zugmaschinen haben sie ihre eigene Kirmeswelt aufgebaut – übrigens, die größte Ausstellung dieser Art in Europa. Neu in diesem Jahr sind zwei Anlagen, die mit Legobausteinen erstellt wurden, sowie ein drei Meter hoher Freefall-Tower. Alle gezeigten Modelle sind beleuchtet und können sich bewegen.

Wasserbahn mit Wasser

Einen kompletten Kirmesplatz hat Jakubith auf seiner 2,5 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche aufgebaut: Raupe, Berg- und Talbahn, Autoscooter, Geisterbahn, Wasserbahn (mit Wasser!), Freefall-Tower, eine große Achterbahn und ganz viele Büdchen, die bis ins letzte Detail ausgestaltet sind. Die Arbeitszeit, die zur Erstellung nötig war, kann er nicht mehr beziffern, denn es sei eine endlose Baustelle.

Verschiedene Fahrgeschäfte sind zu bewundern, die mit Lego-Steinen gebaut wurden. Dabei ist der Break-Dancer im Maßstab 1:18 von Jan Wrede das Neueste. „Vier Jahre Bauzeit und um die 10 000 Legosteinchen waren dazu erforderlich“, erzählt er. Thomas Peter aus dem Frankenland hat seinen Kirmesplatz im Maßstab 1:160 gebaut. Alle Exponate, darunter Break-Dance, Riesenrad und Freefall-Tower, sind detailgetreu an den Originalen. Mit Hilfe von CNC-Fräsen und CAD-Programmen sowie einem 3 D-Drucker hat der Feinmechaniker die Modelle geschaffen. „Zu 100 Prozent Eigenbau“, sagt er. Wichtig sei, dass die Anlage aus Modulen bestehe, die schnell auf- und abgebaut und auch sicher transportiert werden können.

Den Mondlift, der als Originalfahrgeschäft kurzfristig auf Pützchens Markt absagen musste, kann man ebenfalls in der Ausstellung bestaunen. „Alles selber gegossen, gelötet oder geschweißt“, sagt Erbauer Mathias Prenzlow voller Stolz. Er bedauert, dass das Original zum Vergleich nicht auf dem Kirmesplatz steht. Doch zumindest kann er sagen: „Das hätte ihr Fahrgeschäft sein können.“

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