Fassanstich im Bayernzelt Jetzt drehen sich in Pützchen die Karussells wieder

Pützchen · Pützchens Markt ist eröffnet. Nach dem Festumzug durch Pützchen fand am Nachmittag die offizielle Eröffnung im Bayernzelt statt. Von nun an drehen sich fünf Tage lang die Karussells.

 Pützchens Markt ist eröffnet. Endlich drehen sich die Karussells wieder auf dem Kirmesplatz in Pützchen.

Pützchens Markt ist eröffnet. Endlich drehen sich die Karussells wieder auf dem Kirmesplatz in Pützchen.

Foto: Benjamin Westhoff

Der 653. Pützchens Markt ist eröffnet: Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner benötigte am Freitagnachmittag zwei Schläge, dann sprudelte das Festbier aus dem Holzfass. Ab jetzt drehen sich fünf Tage lang die Karussells. Nach zwei Jahren Corona-Pause ist es der erste Jahrmarkt, der wieder in Pützchen stattfindet.

Los ging es bereits am Freitagmittag mit dem Historischen Festumzug durch die Straßen des Festgeländes. Fast 800 kostümierte Zugteilnehmer und knapp 40 historische Zugmaschinen begeisterten die Zuschauer. Die OB und Schausteller-Präsident Albert Ritter begrüßten die Fahnenabordnungen der Schaustellerverbände und die Mitglieder vieler Beueler Traditionsvereine.

So war der Historische Festumzug durch Beuel
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So lief die Eröffnung von Pützchens Markt

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Foto: Benjamin Westhoff
Pützchens Markt - Bilder von Freitagabend
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Bilder von Pützchens Markt am Freitag

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Foto: Ingo Firley

50-Liter-Fass war eine Spende

Nach mehr als einer Stunde traf der Tross vor dem Bayernzelt ein. Obermöhn Ina Harder moderierte den Einzug der Schausteller ins Zelt. 3000 Gäste, darunter auch Rhein-Sieg-Landrat Sebastian Schuster, warteten gespannt darauf, wie viele Hammerschläge Katja Dörner benötigen würde, bis das Festbier läuft. „Ich mache das das erste Mal. Ich hoffe, es klappt.“ Gesagt, gehämmert, getroffen. Das 50-Liter-Fass war eine Spende vom Brauhaus Sion. Alle Gäste durften mit ihren Bierhumpen zur Bühne.

Im Festzelt merkte man den Besuchern an: endlich wieder Pützchens Markt. Eine Durststrecke von zwei Jahren lag hinter den Kirmesfreunden. Allen war die Erleichterung anzumerken. Corona, Ukraine-Krieg, Energiekrise – die Menschen sehnen sich nach unbeschwerter Unterhaltung. „Ich freue mich für Sie alle, dass wir hier zusammen sind. Die Absagen in den vergangenen zwei Jahren sind Verwaltung und Politik nicht leicht gefallen“, so die OB.

OB dankt Freundeskreis Pützchens Markt

Dörner dankte vor allem dem Freundeskreis Pützchens Markt, der ihrer Meinung nach unermüdlich die Fahnen von Tradition und Brauchtum hochhält: „In diesen schwierigen Zeiten ist es umso wichtiger, sich gemeinsam an das zu erinnern, was uns über viele Jahre erfreut hat.“

Die Schausteller-Bosse Albert Ritter und Patrick Arens stießen ins gleiche Horn: „Pützchens Markt ist Balsam für unsere Seelen.“ Man sei zwei Jahre vom Bildschirm nahezu verschwunden gewesen, aber die Mehrzahl der Schaustellerbetriebe habe wirtschaftlich überlebt. „Schausteller sind flexibel. Wenn die eine Geschäftsidee nicht klappt, schwenkt man auf eine andere um“, so Ritter im Gespräch mit dem GA. Allerdings erwähnte er auch: „Die Überbrückungshilfen vom Staat waren für uns überlebenswichtig. Und dafür sind wir dankbar. Deshalb kann ich sagen: Wir sind fast noch alle am Start.“

Fahrpreise sind im Schnitt 15 Prozent teurer

Dass die Fahrpreise im Durchschnitt jetzt bis zu 15 Prozent teurer seien, werde von der Kundschaft akzeptiert, so der Präsident des Deutschen Schaustellerbundes (DSB). Das könne auch daran liegen, dass mit der Energiekrise die nächsten dunklen Wolken aufziehen würden, so Ritter. Im Bayernzelt kostet das 0,4-Liter-Glas Kölsch 4,80 Euro, die Maß Bier hingegen 11,90 Euro.

Während im Festzelt die rheinische Mundartband Klüngelköpp die geladenen Gäste hochpuschten, zogen Tausende von Menschen durch die bunten Budengassen. 406 Fahrgeschäfte und Buden stehen laut Marktleiterin Kathrin Krumbach auf den Pützchener Wiesen. Umlagert waren Klassiker wie das Riesenrad gleichermaßen wie die Platzneuheiten „Aeronaut“ und „Ghostrider“. Aber auch der Pluutenmarkt, der historische Ursprung des Marktgeschehens, war gut besucht: Gewürze, Messer, Lederwaren werden halt immer benötigt.

NRW-Kirmeskönigin ist von Pützchens Markt begeistert

Mit neugierigen Blicken marschierte NRW-Kirmeskönigin Melina I. (Wilmsen) über den Marktplatz: „Ich stamme aus Wanne-Eickel und bin ein Kind der Cranger Kirmes, dem größten Volksfest in NRW. Aber Pützchens Markt finde ich herrlich.“

Stadt Bonn, Rhein-Sieg-Kreis und alle Beteiligten Verkehrsbetriebe appellieren an die Kirmesfreunde, mit Bus und Bahn zum Festgelände zu fahren. Es werden vergünstigte Pützchens-Markt-Tickets angeboten. Alle Infos dazu gibt es im Internet unter www.swb-busundbahn.de und www.rsvg/puema.

(ga)
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