Kurz mal weg Fünf Tipps für Ausflüge in der Region
Serie | Bonn · In Essen führt ein neuer Wanderweg durch die Industriekultur, im Sauerland feiern die Mountainbiker ein Festival, an der Ahr erklingt gute Musik, und in der Eifel erklären Naturschützer vom Schiff aus den Nationalpark
Neuer Steig in Essen: Viel Industrie, viel Grün, und Kultur sowieso
Auch das Ruhrgebiet erlebt einen Wanderboom. An Platz mangelt es nicht. Allein der Regionalverbands Ruhr (RVR) verwaltet 15.400 Hektar Waldflächen, 94 Naturschutzgebiete und 47 wanderbare Halden in der Region.
Essen tut sich seit einigen Jahren besonders hervor: Die Metropole bevorzugt Steige. 2017 wurde der Baldeney-Steig eröffnet, er folgt der Uferlinie des gleichnamigen Sees. Der naturnahe Weg (26,7 km, 600 Höhenmeter) erfreut sich großer Beliebtheit. 2020 eröffnete Essen rund um die Ruhr den Kettwiger Panoramasteig. Daten: 34,4 km, 761 Höhenmeter. Schwierigkeitsgrad: mittel bis hoch. Beliebtheit: auch hoch.
Im April 2022 folgte nun der dritte Steig. Der Zollverein-Steig spielt auf 26,3 Kilometern unprätentiös mit den regionaltypischen Kontrasten: Da ist viel Industrie, aber auch viel Grün. Und Kultur sowieso. Letztlich soll der Steig auch aufzeigen, dass der Strukturwandel funktioniert.
Die Tour startet am Welterbe Zeche Zollverein, erste Stationen sind Kokerei und Waschkaue, gefolgt vom Kaiser-Wilhelm-Park und dem Kulturzentrum Zeche Carl. Weitere Stationen durch den Essener Norden: Schurenbachhalde, Revierpark Nienhausen und der „Friedhof am Hallo“.
Ein sogenannter Seitenblick (5,4 km) führt über den Rhein-Herne-Kanal in den Stadtteil Karnap, wo zwischen 1890 und 1910 zahlreiche Häuser für die Beschäftigten der Zeche Mathias Stinnes errichtet wurden. Die sehenswerte Stinnes-Siedlung (Foto) steht seit 2005 unter Denkmalschutz.
Info: Tel. 0201/8872333; www.visitessen.de
Nah am Original
Das Festival „Musik und Wein im Ahrtal“ forciert den Neustart. Schauplatz ist einmal mehr die Klosterruine Marienthal in Dernau, ein geradezu magischer Ort – wie geschaffen für eine Kulturreihe. Es treten auf: Köbes Underground (15./16.6.), Kings of Floyd (18.6.), Götz Alsmann & Klaro (19.6.), Torsten Sträter (24.6.) und die Bonner AC/DC-Tribute-Stars Dirty Deeds (25.6.). Die Sängerin Vanessa Henning (Foto) aus Hagen will am 17. Juni die schöne Ruine mit ihrer Band It’s All Pink aufmischen. Im Repertoire: die Hits von Pink, ganz nah am Original. Ein Großteil der Festivaleinnahmen soll in die Wiederaufbauhilfe des Ahrtals fließen.
Info:Tel. 02641/917982; www.kleinkunstandmore.de
Westerwald: Pure Entspannung – nur eine Stunde entfernt!
Einfach mal raus und den ganzen Stress hinter sich lassen? Nichts ist leichter als das! Zwischen den beiden Großstädten Köln und Frankfurt wartet eine grüne Oase aus beruhigenden Seen und weitläufigen Tälern, umgeben von dichten Wäldern und Wiesen. Im Hachenburger Westerwald finden sowohl Sportler als auch Genießer unvergessliche Aktivitäten.
Eine Attraktion sind die sieben Seen. Wanderer und Radfahrer genießen das einzigartige Panorama auf dem 7-Weiher-Weg. Die Westerwälder Seenplatte ist ein wahres Paradies auch für Vogelfreunde, denn hier leben unter anderem Haubentaucher, Graureiher und Blässhühner. Das Foto entstand am Haidenweiher.
Info: Tel. 02662/958339, www.hachenburger-westerwald.de
Ranger an Bord: Spannende Schiffstour auf dem Rursee
Sie heißen Stella Maris, Seensucht, Aachen und St. Nikolaus – und haben mehr als eine Handbreit Wasser unter dem Kiel. Im Normalfall sind es um die 203 Millionen Kubikmeter. Hintergrund: Eine 77 Meter hohe Talsperre staut im Südwesten von NRW den kleinen Fluss Rur zum recht stattlichen Rursee, der zur Eifel zählt und an den Nationalpark Eifel grenzt. In diesem pittoresken Revier verrichten die vier Schiffe ihren Dienst, pendeln in kleinen und großen Runden zwischen insgesamt acht Anlegestellen.
Höhepunkt für Naturfreunde: Von April bis Oktober begleiten Ranger des Nationalparks an jedem ersten und dritten Montag im Monat die Schiffstour von Schwammenauel nach Rurberg und zurück. Während der knapp zweistündigen Fahrt informieren sie über Flora und Fauna des Parks. Der Service wird vom Ticketpreis gedeckt. Nächste Termine: 2. und 16. Mai, 6. und 20. Juni (jeweils 14 Uhr).
Info: Tel. 02473/93770; www.rursee.de; www.eifel.info
Das Hochamt zur Hochburg
Der Ferienort Willingen präsentiert sich gern als „Mountainbike-Hochburg im Sauerland“. Und die Zielgruppe scharrt bereits mit den Stollen: 12 Touren zwischen 16 und 62 Kilometern stehen zum Saisonstart zur Auswahl. Hinzu kommen die furiosen Freeride-Strecken für Filigrantechniker. Agile Kinder wiederum checken die Eichhörnchen-Tour –oder eine andere der vier „MTB Kids Trails“. Zur Hochburg passt das Hochamt: Vom 20. bis 22. Mai feiert die europäische Bike-Welt ihr Bike-Festival mit zahlreichen Wettbewerben in Willingen. Erwartet werden 4000 Fahrer und 35 000 Besucher.
Info: Tel. 05632/9694353; www.willingen.de; www.willingen.bike-festival.de