Routen in der Region Ahr, Rheinbach, Siebengebirge: Tipps für Wanderungen
Region · Raus in die Natur: Ein Spaziergang zu Beginn des neuen Jahres macht nicht nur Spaß, sondern kann auch dabei helfen, die an Weihnachten angefutterten Pfunde wieder loszuwerden. Dafür bietet sich die Region rund um Bonn an.
■ Rheinbach: Im Rheinbacher Wald gibt es mehrere gut ausgeschilderte Spazier- und Wanderstrecken unterschiedlicher Länge. Für einen Neujahrsspaziergang mit einem attraktiven Ziel und einer Aussicht bis zum Siebengebirge, bei gutem Wetter sogar bis Köln, bietet sich der etwa fünf Kilometer lange Rundweg von der Waldkapelle zur Ruine der Tomburg bei Wormersdorf an. Die Burgruine auf dem 316 Meter hohen Basaltkegel des Tombergs macht mit ihrer spannenden Geschichte rund um Herren und Ritter das Ziel auch für Familien mit Kindern attraktiv.
Vom Parkplatz an der Waldkapelle an der Landesstraße 492 folgt man der Beschilderung über den auch für Kinderwagen und Bollerwagen geeigneten Hauptweg („Tomburg 2 km“), bis dieser nach einigen Hundert Metern auf den nächsten Weg stößt. Dort geht es zunächst nach links, um nach weiteren etwa 300 Metern dem Hinweisschild nach rechts Richtung Tomburg zu folgen. Nach etwa einem Kilometer besteht eine Wahlmöglichkeit: entweder nach links oder nach rechts. Beide Wege umrunden den Tomberg. Allerdings öffnet sich die schönere Aussicht über das Umland auf dem Weg nach rechts.
Auf dem Pfad entlang des Waldes geht es ein Stück um den Tomberg herum, bis nach einigen Hundert Metern links ein Pfad in den Wald hinein- und in gemächlichem Anstieg zur Burgruine hinaufführt. Deren Reste wurden vor wenigen Jahren aufwendig gesichert. Gleichzeitig wurden die früheren Standorte der fachwerkartigen Wirtschaftsgebäude sowie von Backofen und Heizungsanlage durch Aufmauerung wieder sichtbar gemacht. Nicht zu vergessen: der sagenumwobene Burgbrunnen. Nach der Rückkehr zum Parkplatz am Ausgangspunkt lohnt sich die Überquerung der L 492, um die Geschichte der Waldkapelle und die Relikte des früheren Klosters aus dem Jahr 1686 zu erkunden.
■ Mittelahr: Von Mayschoß geht es vorbei an der Ruine der Saffenburg nach Rech und über den Rotweinwanderweg zurück. Die Richtung des Rundweges ist bewusst gewählt, weil die Sonne am Nachmittag auf den Rotweinwanderweg scheint und vielleicht schon die Felsen am Wegesrand erwärmt hat. Da die Bahnstrecke nach der Hochwasserkatastrophe in diesem Abschnitt noch immer zerstört ist, kommt man mit dem Bahn-Ersatzverkehr zum Bahnhof Mayschoß. Dort sind auch Parkplätze vorhanden.
Vom Bahnhof geht es ein kleines Stück nach Westen, dann über die Brücke der Bahntrasse in die Weinberge. Ist die Brücke überquert, geht es nach links und weiter auf zum Sattel des Burgberges. Dort empfiehlt sich ein Abstecher zum Ruinen-Plateau der Saffenburg. Ein Förderverein und die Gemeinde Mayschoß sanieren das weitläufige Areal. Am Rande des Plateaus findet sich eine als Weintraube stilisierte Stele, die das Deutsche Weininstitut dem Platz als Auszeichnung zuerkannt hat: schönste Weinsicht 2020.
Der Blick fällt hinunter auf Mayschoß mit der alten Kirche am Hang des Mönchberges, der zu den besten Weinlagen der Ahr gehört. Beim Rückweg ist der Weinort Rech mit seiner von der Flut zerstörten Brücke zu sehen. Die Zukunft des Baudenkmals ist offen. Rech ist das nächste Ziel. Es geht wieder zum Weg, der nach oben geführt hat, dann nach links und so auf einen Teil des Ahrsteiges, der ausgeschildert ist.
Durch den Wald geht es ins Tal nach Rech, wo zunächst die Ahr überquert wird und am anderen Ufer in Höhe der zerstörten Nepomuk-Brücke dann die Bundesstraße. Dann ein Stück hangaufwärts, und der Rotweinwanderweg ist erreicht. Weiter geht es nach links, zurück nach Mayschoß – mit etwas Glück mit der Sonne im Gesicht. Am Weinhaus Michaelishof führt die obere Dorfstraße hinunter ins Dorf und zum Ausgangspunkt. Für die Runde sind etwa zwei Stunden erforderlich, da die Restaurants nach der Flutkatastrophe nur teils wieder geöffnet sind, empfiehlt sich ein Snack im Rucksack.
■ Aegidienberg: Bei einem Winterspaziergang durch das idyllische Logebachtal im Siebengebirge kommen besonders Familien mit Kindern auf ihre Kosten. Auf dem rund anderthalbstündigen Rundweg lohnt sich nicht nur eine Stippvisite bei Schneewittchens Hütte, auch dürften die vielen Islandponys, die auf den Wiesen und Paddocks des Gangpferdezentrums Aegidienberg stehen, die Herzen großer und kleiner Pferdefreunde erfreuen.
Start ist auf dem Aegidiusplatz in Aegidienberg, wo es Parkmöglichkeiten gibt. Der Weg führt rechts am Friedhof vorbei über die Friedensstraße, die am Ende in die Siebengebirgsstraße mündet. Dort es geht nach links und weiter in Richtung Wald, wobei man einen schönen Ausblick auf Löwenburg und Oelberg hat. An der nächsten Kreuzung muss man sich scharf rechts halten. Den Weg hinunter zum Wanderparkplatz am Logebachtal laufen die Füße fast von alleine. Vom Parkplatz aus führt eine schmale Holzbrücke über den Bach, der dem Tal seinen Namen gegeben hat. Weiter geht es dann auf einem breiten Wanderweg, den Wald auf der einen, eine Wiese auf der anderen Seite.
Nach rund 600 Metern biegt der Weg nach links ab; auf dem nun folgenden Wegstück am Waldrand entlang kann man auch im Winter herrlich Sonne tanken. Auf der linken Seite liegt schon bald die verwunschene Schneewittchenhütte. Weiter geht es nun leicht bergauf durch den Wald nach Aegidienberg. Der Weg führt direkt am Gangpferdezentrum Aegidienberg vorbei und biegt dann hinter dem Gestüt nach links in die Straße „Auf dem Romert“ ab. Durch ein Wohngebiet spaziert man gemütlich zum Ausgangspunkt zurück. Wem nun der Sinn nach einer dampfenden Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen steht, dem empfiehlt sich eine Einkehr im Café Schlimbach am Aegidiusplatz.
■ Troisdorf: Gleich zehn ausgeschilderte Wege bietet die Wahner Heide denjenigen, die an Neujahr nach all der Feierei dringend frische Luft brauchen. Einer von ihnen führt über sieben Kilometer rund um das alte Heidedorf Altenrath. Der Rundweg startet am Infozentrum Wahner Heide neben der Kirche an der Flughafenstraße. Dort gibt es neben einer kleinen Ausstellung zu den Altenrather Kannenbäckern Wanderkarten und Bücher zu den Rundwanderwegen und Infos.
Altenrath selbst hat eine fast tausendjährige, zeitweise sehr bewegte Geschichte. Es war Weberdorf und Töpferdorf, wurde in der Zeit des Nationalsozialismus zwangsgeräumt und nach dem Krieg wiederbesiedelt. Der Ausbau des Köln-Bonner Flughafens hätte das Dorf beinahe ein zweites Mal ausgelöscht – im ehemaligen „Aldenrode“ spiegelt sich einiges von dem, was die Region der Heideterrasse erfahren hat. Im historischen Ortskern sind sogar noch einige alte Gebäude erhalten, die die Ansiedlung des Rheinischen Freilichtmuseums bedeutet hätten – wäre da nicht der Flughafenausbau gewesen.
Scharfenberg, Ziegenberg und Weierdorfer Feld sind auf dem Rundweg reizvolle Ecken der Wahner Heide. Vom Ziegenberg aus können die Besucher zu dieser Jahreszeit bis ins Aggertal hinabblicken, mit Lohmar auf der anderen Flussseite. Das Bündnis Heideterrasse stellt für diese und die anderen Wege durch die Wahner Heide auf www.wahnerheide.net GPS-Daten zur Verfügung.