Kurz mal weg Fünf Tipps für Ausflüge in der Region

Serie | Bonn · Das Ahrtal freut sich über Tagestouristen, im Hunsrück kann man im Herbst prima wandern und im Bergischen Land sind Werkzeuge museumsreif. Diese und weitere Tipps für Ausflüge gibt es hier.

 Die Cafés am Marktplatz in Ahrweiler. Hier findet die Stadtführung „Ahrweiler im Wiederaufbau“ statt.

Die Cafés am Marktplatz in Ahrweiler. Hier findet die Stadtführung „Ahrweiler im Wiederaufbau“ statt.

Foto: Maire Johann

Angesagte Ahr: Tagestouristen sorgen für Hochbetrieb im gesamten Tal

Das Ahrtal am vergangenen langen Wochenende. Die Besucher sind zurück, und das in Scharen. Ob Altenahr, Mayschoß, Rech oder Dernau: In den Hochburgen am Mittellauf herrscht Hochbetrieb. Viel Verkehr auf den Straßen, volle Cafés und Straußwirtschaften. Natürlich sind die Spuren der Flut sichtbar – und Gesprächsthema. Trotzdem: Man ist gekommen, auch um „SolidAHRität“ zu zeigen. In den herbstbunten Steillagen wird der Rotweinwanderweg seinem Ruf als Premiumroute für alle Altersklassen gerecht. Auch die Tour „Wandern für den Wiederaufbau“ ist bestens besucht. „Das Wetter spielte uns an diesem langen Wochenende natürlich in die Karten“, sagt Barbara Knieps von Ahrtal-Tourismus.

Einen Ansturm erlebte auch Ahrweiler mit seiner nach wie vor sehenswerten Altstadt. Das Foto zeigt die Cafés am Marktplatz. Ein Bummel durch die historischen Gassen gerät zur Zeitreise. Und auch hier lassen sich die Narben der Gegenwart nicht verstecken. Im Gegenteil: Die Flut und der Neuanfang sind Thema der Stadtführung „Ahrweiler im Wiederaufbau“. Nächste Termine: 12. und 19. November.

In vielen Beherbergungsbetrieben ist die Sanierung noch nicht abgeschlossen. Umso mehr freut man sich über die Tagestouristen, die eine gewisse Normalität erzeugen. Die Gastgeber tun dies ebenfalls – mit Veranstaltungen, die jetzt wieder möglich sind. Dazu zählen Weihnachtsmärkte in mehreren Orten und Konzerte im Kurpark. Am 19. November veranstalten neun Weingüter einen Tag des offenen Weinkellers und am Vorabend das beliebte „Ahr-Wine-Tasting“. Am 25. November eröffnet im Kurpark erstmals die 450 Quadratmeter große Rollschuhbahn.

Info: Tel. (02641) 91 710; www.ahrtal.de

Feiner Beitel

Auch das gibt es: ein Deutsches Werkzeugmuseum. Denn man sollte „wissen, wo der Hammer hängt“, meint Direktor Andreas Wallbrecht. Der Standort Remscheid ist ein Zentrum der Werkzeugindustrie, das passt. Präsentiert werden Exponate „Vom Faustkeil bis zur Industrie 4.0“. Blickfang sind die beeindruckenden Dampfmaschinen. Mit einer aktuellen Sonderausstellung verzaubern die Museumsmacher vor allem detailfreudige Heimwerker. Star der Schau ist der Beitel. Das feine Stecheisen unterscheidet sich vom gröberen Stemmeisen. Was die Remscheider noch interessiert, ist die „Schlagmarke“. Mit diesem Herstellernachweis lässt sich quasi die komplette Beitel-DNA entschlüsseln.

Info:Tel. (02191) 16 25 19; www.werkzeugmuseum.org

Vorsicht, Kunst: Ein Zauberlehrling tanzt aus der Reihe

Ist das Kunst, oder kann es weg? Nun, der tanzende Strommast von Oberhausen wurde 2013 von der Berliner Künstlergruppe „Inges Idee“ auf einem Feld errichtet – und blieb. Die 35 Meter hohe und 24,4 Tonnen schwere Skulptur steht am Gehölzgarten Ripshorst in Sichtweite von Emscher, Rhein-Herne-Kanal und weiteren, allerdings kerzengeraden Fernleitungsmasten. Der Titel „Zauberlehrling“ geht auf Goethes gleichnamige Ballade zurück und regt die Auseinandersetzung mit dem auch optisch omnipräsenten technischen Fortschritt an. Durch die geschwungenen Formen variiert je nach Blickwinkel die Dynamik der Skulptur. Den Besuchern gefällt das. Man erreicht den Standort vom Hauptbahnhof mit dem Bus, auch Radtouren wurden für den Emscherkunstweg ausgearbeitet.

Info: Tel.(0234 97 48 330; www.emscherkunstweg.de

 Der tanzende Strommast von Oberhausen.

Der tanzende Strommast von Oberhausen.

Foto: picture alliance/dpa/Fabian Strauch

Herbstliche Wandertour auf dem Saar-Hunsrück-Steig

Als touristisches Edelprodukt verwöhnt der Saar-Hunsrück-Steig auch anspruchsvolle Wanderer. Der Weg führt auf 410 Kilometern in 27 Etappen von Perl nach Boppard. Das Deutsche Wanderinstitut hat die Route mit dem Siegel „Premiumweg“ klassifiziert, auch weil sie mehr als 70 Prozent Naturwege aufweist.

Als sportliches Tagespensum im Spätherbst kann man sich die 12. Etappe vornehmen, es geht durch die farbenprächtige Landschaft von Kempfeld über Herborn nach Idar-Oberstein. Daten: 19,1 km, 504 hm, 6,5 Stunden Gehzeit. Erster Höhepunkt ist die Wildenburg, deren Turm den Blick über die Region freigibt. Das Foto zeigt einen Abschnitt im Naturschutzgebiet Mörschieder Burr. Neben Wald gibt dort es auch vegetationsfreie Zonen mit Quarzit-Felsen. Den Wandertag kann man in der Edelstein-Metropole Idar-Oberstein ausklingen lassen.

Info: Tel. (06543) 50 77 00; www.hunsruecktouristik.de

Das Naturschutzgebiet Mörschieder Burr.

Das Naturschutzgebiet Mörschieder Burr.

Foto: Dominik Ketz

Interessanter Radweg am Dreiländereck

Ein alter Vulkan markiert den höchsten Punkt des Westerwaldes. Die Fuchskaute bei Willingen bringt es auf 657 Meter. Interessant: Einen Steinwurf (3,2 km) entfernt befindet sich das Dreiländereck von NRW, Hessen und Rheinland-Pfalz. Die Nister entspringt in diesem Gebiet, der Fluss mündet 70 Kilometer weiter nordwestlich bei Wissen in die Sieg. Der Nister-Radweg folgt dem Fluss. Die Tour lässt sich flexibel anlegen. Bei der Option „eine Etappe/flussabwärts“ muss man mit sechs Stunden rechnen. Aber: Unterwegs lenken viele Sehenswürdigkeiten ab, etwa das Kloster Marienstatt, Bad Marienberg und der Steinbruch Stöffelpark.

Info: Tel. (02602) 300 10; www.westerwald.info

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