Dokumentationsstätte in Ahrweiler Museum bietet Führungen durch früheren Regierungsbunker an

Ahrweiler · Das Museum im ehemaligen Regierungsbunker ist ein beliebtes Ausflugsziel. Seit diesem Jahr werden erstmals längere Tunnelführungen angeboten. Alle Infos zu den Führungen geben wir hier.

 Im ehemaligen Regierungsbunker können Besucher seit diesem Jahr weitere Tunnel besichtigen.

Im ehemaligen Regierungsbunker können Besucher seit diesem Jahr weitere Tunnel besichtigen.

Foto: Martin Gausmann

Der ehemalige Regierungsbunker unter den Weinbergen im Ahrtal war eines der teuersten und geheimsten deutschen Bauwerke. Rund 3000 Amtsträger sollten im Falle eines Dritten Weltkrieges Schutz in der 17 Kilometer langen Anlage finden. Seit 2008 hat der Bunker eine neue Bestimmung: Als Dokumentationsstätte stehen die 203 erhaltenen Meter der Anlage für Besucher offen.

Wann hat der Bunker geöffnet?

Einzelbesucher haben, nach vorheriger Anmeldung, noch bis Ende März samstags und sonntags um jeweils 12 Uhr die Möglichkeit, an einer Führung durch den Bunker teilzunehmen. Ab Freitag, 7. April, öffnet die Dokumentationsstätte mittwochs, samstags, sonntags und an Feiertagen um 10 Uhr. Letzter Einlass ist um 16.30 Uhr.

Gruppenführungen können ganzjährig gebucht werden. Anmeldungen werden telefonisch unter 02641 / 917165 und per Mail an regierungsbunker@alt-ahrweiler.de entgegengenommen.

Werden besonderen Führungen werden angeboten?

Zum 100. Geburtstag des DDR-Geheimdienstchefs Markus Wolf wird es am Samstag und Sonntag, 15. und 16. April, je dreimal täglich exklusive Führungen geben. Pro Führung können 30 Gäste mehr über die Auslandsspionage der DDR und Bonn im Kalten Krieg erfahren.

Jeden ersten Sonntag im Monat sind Familien zu einer Entdeckungstour quer durch den Bunker eingeladen. Im Mittelpunkt stehen die jungen Besucher, die Antworten auf alle ihre Fragen erhalten und zahlreiche Originalobjekte bestaunen und anfassen dürfen, teilt die Dokumentationsstätte mit. In diesem Jahr werden außerdem die Sonderführungen „Verschlusssache - Geheim - Streng Geheim“, “Teamevent: Top Secret“ und Taschenlampenführungen angeboten, bei denen Besucher die Tunnel im Licht ihrer Taschenlampen erkunden.

Muss man sich vor einem Besuch anmelden?

Für die Einzel-, Gruppen- und Sonderführungen ist eine Anmeldung notwendig. Ab Freitag, 7. April, besteht die Möglichkeit, den Bunker mittwochs, samstags, sonntags und an Feiertagen ohne vorherige Anmeldung zu besuchen.

Was können Besucher besichtigen?

Nach dem Rückbau, der zwischen 2001 und 2006 stattfand, sind noch 203 Meter von der Anlage als Dokumentationsstätte erhalten. Im Zentrum steht das Splitterschutzgebäude. In den nebenliegenden Neubauten sind heute das Foyer und der Vortragsraum beherbergt. Besucher erhalten zudem Einblicke in weite Teile der Anlage, wie das Präsidialamt, die Kommunikationszentrale und Wohn- und Schlafräume. Auch Teile der Tunnelanlage können besichtigt werden.

Was ist seit diesem Jahr neu?

 Auch das Wohnzimmer des Bundespräsidenten kann besichtigt werden.

Auch das Wohnzimmer des Bundespräsidenten kann besichtigt werden.

Foto: Martin Gausmann

In diesem Jahr werden erstmals längere Tunnelführungen angeboten. Das Museum hofft außerdem, die Tunnelführungen auf fünf Kilometer länge ausweiten zu dürfen. Das wäre bundesweit einmalig.

Was müssen Besucher beachten?

Im ehemaligen Regierungsbunker herrschen Temperaturen von zwölf Grad. Besuchern wird warme Kleidung empfohlen. Für 2,50 Euro pro Person erhalten Besucher die Erlaubnis, Fotos für private Zwecke zu machen. Videoaufnahmen und Fotografieren mit Stativ sind grundsätzlich nicht erlaubt.

Was kostet eine Führung?

Erwachsene zahlen 15 Euro Eintritt (ermäßigt zwölf Euro), Schüler, Studierende und Bundesfreiwilligendienstleistende zehn Euro, Kinder zwischen 13 und 16 Jahren acht Euro und Kinder ab acht Jahren zahlen sechs Euro. Bei einer Gruppenstärke ab 15 Personen zahlt jedes Gruppenmitglied 13 Euro. Führungen für Gruppen unter 15 Personen kosten pauschal 195 Euro. Die maximale Gruppenstärke liegt bei 25 Personen, größere Gruppen werden aufgeteilt. Fremdsprachige Führungen werden auf Englisch, Französisch, Niederländisch und Spanisch angeboten und kosten 35 Euro extra.

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