Kurz mal weg Alte Traktoren und sieben schöne Seen: Ausflüge für das Wochenende
Bonn · Sie suchen noch nach einem passenden Ausflug von Bonn aus? Wir haben wieder einige Tipps zusammengestellt. Mit dabei ist dieses Mal die Seenplatte im Westerwald.
Westerwald: Wasserwelt auf 400 Metern Höhe
Die „windigen Höhen“ südöstlich von Bonn sind für manche Überraschung gut: Ja, im Westerwald gibt es eine Seenplatte. Sieben Gewässer bei Hachenburg bilden diese Wasserwelt auf 400 Metern Höhe. Postweiher, Brinkenweiher, Dreifelder Weiher, Hofmannsweiher, Haidenweiher, Hausweiher und Wölferlinger Weiher: Wie die Namen verraten, handelt es sich eigentlich um Weiher, die im 17. Jahrhundert für die Fischzucht angelegt wurden. Die glorreichen Sieben gehörten 350 Jahren dem Fürstentum Wied, im November 2019 erwarb die Nabu-Stiftung Nationales Naturerbe die Seen, um sie systematisch zu schützen.
„Im Herbst senken wir an einigen Seen Wasser ab, um matschige Böden zu erzeugen, was den Vögeln die Nahrungssuche erleichtert“, sagt die Umweltmanagerin Inés Noll, die für die Nabu-Stiftungsflächen im Südwesten Deutschlands zuständig ist. „An anderen Seen lassen wir das Wasser komplett ab, um die Anlagen auszubessern.“
Schützende Schilfgürtel und Baumgruppen garantieren gut 200 Vogelarten ideale Lebensräume. Im Naturschutzgebiet ist auch Tourismus möglich: Dreifelder Weiher und Postweiher laden zum Schwimmen, Paddeln und Rudern ein. „Die Saison endet zwar am 15. September, doch unser Campingplatz in Freilingen ist ganzjährig geöffnet“, sagt Platzwart Rudi Nathaus – und empfiehlt als ganzjährig machbares Vergnügen eine Wanderung auf dem 32 Kilometer langen Sieben-Weiher-Weg.
Info: Tel. 02662 95 83 39; www.hachenburger-westerwald.de; www.westerwald.info
Ruhrgebiet: Lichtkunst in Essen
Ob Haus, Baum, Mensch oder Auto: Das Essen Light Festival bringt alles und jeden zum Leuchten. Seit 2016 gibt es das jährliche Lichterfest, 2020 folgten an zehn Tagen mehr als 300.000 Besucher einer Lichtkunst-Route durch die Innenstadt. Viel Aufsehen erregte die sechs Meter hohe Skulptur „Breathe!“ des österreichischen Künstlers Markus Anders, die mit Lichteffekten menschliche Atmung simuliert. Die sechste Auflage findet von 1. bis zum 10. Oktober statt. In diesem Jahr wollen sich internationale Künstler wie Leandro Mendes (Brasilien) und Mammas Onico (Italien) verstärkt mit Umweltthemen auseinandersetzen.
Info: Tel. 0201 88 720 62; www.visitessen.de
Mittelrhein: Das Café Hahn in Koblenz
Wer Koblenz besucht und Lust auf Kultur verspürt, wird nicht zuletzt im Vorort Güls fündig. Dort hat der Gastronom und Veranstalter Berti Hahn im Jahr 1981 das elterliche Café zur Bühne umgebaut. In den Folgejahren avancierte das Café Hahn zum erfolgreichsten Kulturclub am Mittelrhein.
Das Jubiläum wurde im August mit Künstlern und Gästen auf der Festung Ehrenbreitstein gefeiert, wo Hahn seit einigen Jahren eine weitere Bühne bespielt. Sein Imperium bringt es im Jahr insgesamt auf rund 400 Shows. Auch Bonner Künstler gastieren regelmäßig im Café Hahn, in diesen Wochen zum Beispiel Still Collins (2./3.10.), Margie Kinsky & Bill Mockridge (10.10.) oder Konrad Beikircher (20.10.).
Info: Tel. 0261 42 302; www.cafehahn.de
Saarland: Mit dem Rad entlang Saar, Blies und Rosselle
„Das Land der grenzenlosen Erlebnisse“ – mit diesem Slogan spielt das Saarland einen geografischen Vorteil aus. Man liegt an der Grenze zu Frankreich, und Luxemburg ist auch nicht weit. Die Stadt selbst beeindruckt durch ihre barocken Bauten, zu den Wahrzeichen zählt neben dem Schloss die evangelische Ludwigskirche, die bei keinem Stadtbummel fehlten darf.
Wer sich den saarländisch- lothringischen Großraum erschließen möchte, begibt sich mit dem Fahrrad auf den Radweg „Velo visavis“, der auf 260 gut ausgeschilderten Kilometern die schönsten Spots auf Seiten der Saar verbindet. Die Route lässt sich in fünf Etappen einteilen. Sie führt teilweise an den Flüssen Saar, Blies und Rosselle entlang, an der Strecke liegen das Unesco-Biosphärenreservat Bliesgau und das Weltkulturerbe Völklinger Hütte.
Info: Tel. 0681 93 80 90; www.tourismus.saarbruecken.de
Eifel: Ernte-Tage im Museum Kommern
Am kommenden Wochenende (18./19.9., jeweils 10-18 Uhr) veranstaltet das Freilichtmuseum in Kommern zwei „Ernte-Tage“, im Unterschied zu früheren Ausgaben freilich in reduzierter Version und nach den 3G-Regeln. Trotzdem: Es herrscht Erntestimmung. Ochsen und Kaltblüter ziehen Gespanne mit Stroh, Museumsexperten erklären den Dreschkasten und die Flachdarre, sie dörren Obst und erklären altes Handwerk. Fans alter Zugmaschinen können’s kaum erwarten: Ja, die beliebte Ausstellung alter Traktoren findet statt, wie immer in der Baugruppe „Marktplatz Rheinland“.
Info: Tel. 02443 99 800; kommern.lvr.de