Kurz mal weg Kultur in der Natur und Kunst in der City: Diese Ausflüge lohnen sich

Bonn · Sie suchen noch nach einem passenden Ausflug von Bonn aus? Wir haben wieder einige Tipps zusammengestellt. Mit dabei sind dieses Mal unter anderem das Münsterland, die Vulkaneifel und das Ruhrgebiet.

 Der Duisburger Innenhafen.

Der Duisburger Innenhafen.

Foto: krischerfotografie Duisburgkontor/krischerfotografie

100 Schlösser, Burgen, Klöster und eine schöne Parklandschaft

Der Norden des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen setzt sich im Herbst mächtig in Szene. Beim „Münsterland Festival part 11“ (8.10.-6.11.) trifft Kultur auf Natur – und umgekehrt. Auf dem Programm stehen 40 Veranstaltungen in allen Winkeln der Region. Ein Schwerpunkt liegt bei der Musik, aber auch Exkursionen in sehenswerte Landschaften werden organisiert. Veranstalter ist das Gastgebernetzwerk Münsterland e.V., das mit dem Festival alle zwei Jahre auf die Reize der Region aufmerksam machten will – und dabei gern passende Partner ins Boot nimmt.

Gastland ist heuer das liebenswerte und humoraffine Österreich: Die Band MoZuluArt etwa kreuzt Zulu-Power mit Amadeus-Anleihen in der Friedenskapelle Münster (29.10.), das Ensemble Neue Wiener Concert Schrammeln blickt auf Schloss Nordkirchen (17.10.) in die Zukunft des gemütlichen Musikstils.

Die Kulisse des Festivals bilden „100 Schlösser, Burgen, Herrenhäuser, Klöster, Museen, Adelssitze – und die schöne Münsterländer Parklandschaft“, wie es heißt. Verstärkt wird diese sinnstiftende Strategie durch einige Exkursionen ins Hinterland. Festivalbesucher wandeln mit Künstlern auf dem Hermannsweg im Teutoburger Wald (31.10.), in der Glockenstadt Gescher geht es erst ins Westfälische Glockenmuseum und anschließend auf einen „Sound-Walk“ mit der Österreicherin Mirijam Streibl (30.10.). Zur Einstimmung bietet sich ein Besuch im nahen Naturschutzgebiet Fürstenkuhle an.

Info: Tel. 02571 94 93 00; www.muensterland.com

Auf den Spuren der heiligen Hildegard

Über Niederhosenbach gibt es nicht viel zu erzählen, außer vielleicht, dass die Äbtissin, Dichterin, Medizinerin, Komponistin und Naturforscherin Hildegard von Bingen 1098 vermutlich in diesem kleinen Dorf bei Kirn an der Nahe zur Welt kam. Nichts Genaues weiß man nicht. Ihr weiterer Lebensweg indes gibt viele Geschichten etwa über Theologie oder Naturheilkunde her.

Auch deshalb hat die weise Frau einen Wanderweg verdient, der sich nicht an einem Tag erledigen lässt. Der „Hildegard von Bingen Pilgerwanderweg“ bringt es auf zehn Etappen, 137 Kilometer und 59 Infotafeln. Stationen sind die Klosterruine Disibodenberg, die Stadt Bingen und natürlich Niederhosenbach. Das Foto zeigt das Kloster von Sponheim. In diesem Ort genoss Hildegard bei Jutta von Sponheim eine religiöse Erziehung.

Info: Tel. 06752 13 76 10; www.naheland.net

Zu den Höhen und Tiefen der Vulkane

Zwischen Andernach am Rhein und dem Brohltal liegt auf einem 270 Meter hohen Plateau das Dorf Kell. Seit elf Jahren startet dort ein abwechslungsreicher Wanderweg aus der regionalen Premium-Kategorie der Traumpfade. Der sogenannte Höhlen- und Schluchtensteig hat diese Einstufung mehr als verdient: Die Route führt sozusagen durch die „Höhen und Tiefen“ des Vulkanismus. Die Trasswände des Laacher Vulkans und gurgelnde Mineralquellen flankieren des Weg, ein Höhepunkt ist die Passage der Wolfsschlucht mit ihrem fotogenen Wasserfall. Daten zur Tour: 12,1 km Länge, 405 Höhenmeter, 3,5 Stunden Gehzeit.

Info: Tel. 0261 108 419; www.traumpfade.info

Inspirierende Führungen durch den Hafen und zur Kunst

Die Industriemetropole Duisburg hat den Strukturwandel gepackt und zeigt das auch, zum Beispiel bei Führungen durch den Innenhafen, der als „boomendes Stadtviertel“ gepriesen wird. Es ist nicht der erste Boom: Im 19. Jahrhundert entstanden hier florierende Getreidemühlen mit eindrucksvollen Speicheranlagen. Heute ziehen Kultureinrichtungen und Gastronomie hippes Publikum an. Nächste Führungen: 2. und 3. Oktober.

Neu im Angebot ist die „Führung zur Kunst im öffentlichen Raum“. Kunstexperten flanieren mit Gästen durch die City und erklären dabei in der Königstraße die bunte Skulptur „Lifesaver“ von Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely. Weitere Stationen sind der Skulpturengarten im Kantpark und der Garten der Erinnerung im Innenhafen. Nächster Termin: 25. September.

Info: Tel. 0203 28 54 40; www.duisburg-tourismus.de

Springen am Dom

Die Premiere im September 2005 hat Starspringer Tim Lobinger mit 5,70 Metern für sich entschieden. Seither zählt das Domspringen in Aachen zu den Höhepunkten im Sportjahr der Stadt. Was auch am Schauplatz liegt: Die Stabhochspringer richten ihren Wettkampf zum jährlichen Saisonausklang auf dem Katschhof zwischen dem Aachener Dom und dem Rathaus aus, in der Regel schauen 5000 Fans zu. 2019 siegte der Schwede Melker Jacobsson (5,61 m), 2020 fiel Corona zum Opfer, 2021 gelten 2G-Regeln. Termin: 22. September. Der Startschuss fällt um 18 Uhr, der Eintritt ist frei.

Info: Tel. 0241 180 29 50; www.netaachen.de, www.aachen-tourismus.de

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