Kurz mal Weg Fünf Tipps für Ausflüge in der Region

Serie | Bonn · Im Huns­rück tref­fen sich Wan­de­rer zum Ma­ra­thon, am Nie­der­rhein gibt es schö­ne Plät­ze für Wohn­mo­bi­le, das Frei­licht­mu­se­um Kom­mern fei­ert ei­nen Kunst­stoff. Diese und mehr Tipps gibt es wieder in unserer Reihe „Kurz mal weg“.

Auch über die Hängeseilbrücke Geierlay wird der Wandermarathon im Mai führen

Auch über die Hängeseilbrücke Geierlay wird der Wandermarathon im Mai führen

Foto: Klaus-Peter Kappest/ Hunsrück-Touristik GmbH

Wan­der­ma­ra­thon im Huns­rück: Das Trai­ning kann be­gin­nen

Der Termin ist zwar noch eine Weile hin, doch man könnte schon mal mit dem Training beginnen, um sich in Form zu bringen: Am 15. Mai finden im Hunsrück der 11. Saar-Hunsrück-Steig-Wandermarathon statt. Wobei der Begriff „Marathon“ weniger ambitionierte Naturfreunde nicht abschrecken muss, denn neben der Langstrecke stehen auch zwei moderate Passagen zur Auswahl. Bei allen drei Varianten gilt: Man trifft sich am Veranstaltungssonntag am Neuen Schloss in der Hunsrück-Stadt Simmern, nimmt die Startunterlagen entgegen und fährt mit dem kostenlosen Bus zu einem der drei ausgewählten Startpunkte. Ziel aller drei Wanderstrecken ist Simmern.

Die Langstrecke (42,5 km) führt von Mörsdorf über die spektakuläre Hängeseilbrücke Geierlay (Foto) zur Burg Balduinseck und nach Kastellaun. Durch Bachtäler und über Hochplateaus mit faszinierendem Fernblick geht es zum Ziel auf den Schlossplatz in Simmern. Gestartet wird zwischen 6.15 und 7.15 Uhr, die Startgebühr beträgt 20 Euro.

Wer die Mittelstrecke (26,4 km) wählt, startet zwischen 6 und 9 Uhr in Gehlweiler, der Weg nach Simmern führt über die Traumschleife Heimat und den Schinderhannespfad, unterwegs passiert man die Burgruine Koppenstein. Gebühr: 18 Euro.

Die Kurzstrecke misst 18,6 Kilometer. Start: zwischen 9.30 und 10.45 Uhr in Gemünden. Gebühr: 15 Euro. Höhepunkte unterwegs: schöne Aussichten auf den Hunsrückdom in Ravengiersburg.

 Mehr als 1000 Objekte aus dem Kunststoff Bakelit gibt es bis zum 19. Februar 2023 im Freilichtmuseum Kommern zu sehen.

Mehr als 1000 Objekte aus dem Kunststoff Bakelit gibt es bis zum 19. Februar 2023 im Freilichtmuseum Kommern zu sehen.

Foto: Heinz Dietl

Der revolutionäre Kunststoff

Im Jahr 2018 schenk­te der Köl­ner Kunst­lieb­ha­ber Pe­ter Flier dem Frei­licht­mu­se­um Kom­mern bei Me­cher­nich ei­ne un­ge­wöhn­li­che Samm­lung: 73 Kis­ten mit gut 1000 Ob­jek­ten aus Ba­ke­lit. Der bel­gi­sche Che­mi­ker Leo Hen­drik Baeke­land hat­te den Kunst­stoff 1905 ent­wi­ckelt. Die ro­bus­te Mix­tur aus Phe­nol und Form­alde­hyd re­vo­lu­tio­nier­te den All­tag. Pro­du­ziert wur­den Te­le­fon­ap­pa­ra­te, Licht­schal­ter, Lam­pen, Laut­spre­cher, Ra­di­os und ab 1933 auch Volks­emp­fän­ger. In An­we­sen­heit des Samm­lers Flier er­öff­ne­te am Mon­tag die­ser Wo­che in Kom­mern die se­hens­wer­te Aus­stel­lung „Form-Voll­endet – Ba­ke­lit ver­än­dert den All­tag“ (bis 19.2. 2023) mit zahl­rei­chen Ba­ke­lit-Ob­jek­ten. Das Fo­to zeigt das bri­ti­sche Fern­seh­ge­rät Bush TV22 A von 1950 mit ei­nem Ge­häu­se aus Ba­ke­lit.

 Vom Rotkardinal bis zum Löwenäffchen. Der Kölner Zoo bietet Einblicke in tropische Lebensumfelder.

Vom Rotkardinal bis zum Löwenäffchen. Der Kölner Zoo bietet Einblicke in tropische Lebensumfelder.

Foto: Kölner Zoo/HANS FELLER

 Ei­ne il­lus­tre Dschun­gel­show mit­ten in der Gro­ß­stadt

Der Ama­zo­nas wä­re ihm viel­leicht lie­ber, aber auch am Rhein gibt es gu­te Adres­sen. Zum Bei­spiel an lin­ken Fluss­ufer – im Köl­ner Zoo. Dort lebt das Gold­gel­be Lö­wen­äff­chen mit Freun­den und Ver­wand­ten im kern­sa­nier­ten „Ar­nulf-und-Elizabeth-Rei­chert-Haus“ (Fo­to), das mit­ten im Dschun­gel der rhei­ni­schen Gro­ß­stadt das tro­pi­sche Le­bens­um­feld von Mit­tel- und Süd­ame­ri­ka nach­emp­fin­det. Auch Rot­kar­di­nal, Faul­tier, Rie­sen­tu­kan, Amei­sen­bär, Son­nen­ral­le und Süd­li­ches Ku­gel­gür­tel­tier schät­zen das bo­ta­ni­sche Am­bi­en­te zwi­schen Ka­la­bas­sen­baum, Pa­pa­ya und Bro­me­lie.

Wäh­rend Py­go­cen­trus nat­te­re­ri lie­ber un­ter Was­ser bleibt. Der Ro­te Pi­ran­ha re­gu­liert dort den Fisch­be­stand im Öko­sys­tem, wie es hei­ßt. Ho­mo sa­pi­ens ge­hört an­geb­lich nicht zu sei­nem Beu­te­sche­ma.

Kleve ist mit guter Infrastruktur für Camper und kulturellen Angeboten wie dem Kurhaus Kleve und dem Schloss Moyland einen Ausflug mit dem Wohnmobil wert.

Kleve ist mit guter Infrastruktur für Camper und kulturellen Angeboten wie dem Kurhaus Kleve und dem Schloss Moyland einen Ausflug mit dem Wohnmobil wert.

Foto: ErnstPieber - stock.adobe.com

 An­ge­sag­te Rei­se­zie­le für „mo­bi­le“ Be­su­cher

Die Stifts­kir­che St. Ma­riä Him­mel­fahrt und die Schwa­nen­burg mit ih­rem 28 Me­ter ho­hen Turm (Fo­to) do­mi­nie­ren die Sil­hou­et­te der Stadt Kle­ve am Nie­der­rhein. Und in Sicht­wei­te, in der Van-den-Bergh-Stra­ße, be­fin­det sich der Wohn­mo­bil­stell­platz Kle­ve Bahn­hof mit sei­nen 60 Stell­plät­zen. In we­ni­gen Geh­mi­nu­ten er­rei­chen Cam­per die Fu­ß­gän­ger­zo­ne, die Kunst­hoch­bur­gen Kur­haus Kle­ve und Schloss Mo­y­land las­sen sich mit dem Fahr­rad an­steu­ern.

Der Nie­der­rhein ge­hört zu den an­ge­sag­ten Rei­se­zie­len für Wohn­mo­bil­ur­lau­ber. Auch des­halb hat der Ver­bund Nie­der­rhein-Tou­ris­mus ei­nen neu­en Falt­plan „Rei­se­mo­bil und Cam­ping am Nie­der­rhein“ auf­ge­legt. Die Über­sicht ent­hält re­le­van­te In­fos zu Stell­plät­zen, Ein­kaufs­mög­lich­kei­ten und Fahr­rad­ver­leih. Der Falt­plan ist on­line ein­seh­bar und kann on­line be­stellt wer­den.

 Das Gasometer Oberhausen bietet bis Ende diesen Jahres eine besondere Perspektive auf die Zerstörung der Umwelt.

Das Gasometer Oberhausen bietet bis Ende diesen Jahres eine besondere Perspektive auf die Zerstörung der Umwelt.

Foto: Gasometer Oberhausen, Thomas Wolf

 Das The­ma passt in die Zeit

Voll­tref­fer! Am 1. Ok­to­ber 2021 ging die Aus­stel­lung „Das zer­brech­li­che Pa­ra­dies“ im Ga­so­me­ter Ober­hau­sen an den Start, bis Mit­te Fe­bru­ar wur­den be­reits 250.000 Be­su­cher ge­zählt. Das The­ma passt in die Zeit: Die Schau zeigt das Pa­ra­dies auf Er­den – und die Schand­ta­ten des gro­ßen Spiel­ver­der­bers, der Wäl­der ro­det, Mee­re zu­müllt und Tie­re aus­rot­tet. Die be­weg­te Kli­ma­ge­schich­te des Pla­ne­ten wird er­zählt – und die Er­de hebt buch­stäb­lich ab: Sie schwebt – ein spek­ta­ku­lä­rer Hö­he­punkt der Aus­stel­lung – als rie­si­ge Pro­jek­ti­ons­flä­che in ei­nem 100 Me­ter ho­hen Raum des Ga­so­me­ters (Fo­to). Dau­er der Aus­stel­lung: bis 31. De­zem­ber 2022.

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