Kurz mal weg Lohnenswerte Ziele für einen Tagesausflug aus Bonn
Serie | Bonn · Duisburg folgt den Spuren eines kultigen Kommissars, in der Kölner Südstadt wandern Besucher von Büdchen zu Büdchen und Rheinbrohl lässt die Römer hochleben. Das und mehr gibt es wieder in unseren Ausflusgtipps.
Die Welt der Römer am rechtsrheinsichen Limes
Die Unesco hat den Niedergermanischen Limes in die Liste der Weltkulturerbe-Stätten aufgenommen, der römische Grenzwall reichte einst vom Vinxtbachtal bei Bad Breisig bis zum Delta des Rheins. Nach der Entscheidung vom Dienstag dieser Woche können sich die Kommunen am „nassen Limes“ über mediale Aufmerksamkeit und touristische Perspektiven freuen.
Allerdings ist das neue Siegel auch mit Pflichten verbunden: „Der Unesco geht es vorrangig um die langfristige Bewahrung eines Bodendenkmals“, sagt Frank Wiesenberg, der es wissen muss. Der Archäologe ist Geschäftsführer des Erlebnismuseums Römer-Welt in Rheinbrohl. Und genau dort beginnt das Gegenstück, der Obergermanisch-Raetische Limes, der 550 Kilometer bis nach Eining an der Donau führt.
Der rechtsrheinische Limes wurde 2005 zum Welterbe gekürt. Die Kommunen und das Land Rheinland-Pfalz lieferten ihren Beitrag und eröffneten drei Jahre später die Römer-Welt in Rheinbrohl.
Das Areal misst 6000 Quadratmeter. Drinnen dominieren die Fakten zum Limes, draußen wecken rekonstruierte Palisaden und Wachtürme das besondere Interesse der Besucher. An Aktionstagen wird antikes Handwerk demonstriert. An diesem Wochenende (31.7./1.8.) geht es um die Herstellung von Glasperlen und Brotbacken nach römischer Rezeptur. Das alles kann so weitergehen, trotzdem freut sich Geschäftsführer Frank Wiesenberg auf künftige Kooperationen mit den neuen Welterbe-Partnern vom linken Rheinufer.
- Info: Tel. (02635) 921 866; www.roemer-welt.de
60 Millionen Pixel für eine Hommage an die Menscheit
Die Gäste starren an die Decke, manche mit offenem Mund. Die Veranstalter haben dafür eine Erklärung: Ein Besuch in ihrem Visiodrom sei „wie träumen, nur mit offenen Augen“. Kein Wunder: 29 Hochleistungsprojektoren liefern im Gaskessel von Wuppertal mehr als 60 Millionen Pixel auf eine 6100 Quadratmeter große Projektionsfläche. Zurzeit ist die Show „Humans“ über indigene Völker zu sehen. Die Fotografen Cintia Barroso Alexander, Peter Voss und Markus Mauthe definieren ihre Arbeiten als „respektvolle Hommage an die Menschheit“. Der Projektionsraum (Höhe 47 m, Durchmesser 38 m) befindet sich im Dach des Bauwerks. Und darüber verläuft ein Skywalk mit Gastronomie.
- Info: Tel. (0202) 430 486 70; www.visiodrom.de
40 Jahre Horst Schimanski
Vor 40 Jahren, am 28. Juli 1981, gab der Schauspieler Götz George (1938-2016) seinen Einstand als Hauptkommissar Horst Schimanski im ARD-Tatort. Markenzeichen: eine helle Feldjacke M-65 (Foto). Nach 29 Episoden ging George in der TV-Reihe „Schimanski“ (1997-2013) auf Verbrecherjagd. Stadtführungen folgen seinen Spuren. Bei der „Schimmi-Tour pur“ (u.a. 15.8.) erfahren Fans, wo er mit Kneipenwirtin Lilo flirtete und wann ihm zum ersten Mal das berüchtigte „S-Wort“ über die Lippen ging. Bei der „Schimmi-Tour mit Currywurst“ (7.8.) gibt’s eine Wurst obendrauf, bei der „Schimmi-Hafen-Tour“ (28.8.) eine Hafenrundfahrt.
- Info: Tel. (0172) 311 25 52; www.du-tours.de
Ein grünes Klassenzimmer im Naturpark Mosel
Zahlreiche Moselwinzer unterstützen zurzeit ihre Kollegen an der Ahr bei der Arbeit in den Weinbergen. Auch Sibylle von Schuckmann-Karp aus Brauneberg macht mit. Sie unterbricht dafür ihre Tätigkeit beim Projekt „Lebensraumhilfen“ im Naturpark Mosel. Die Initiative hat oberhalb des Ortes Maring-Noviand eine naturbelassene Fläche als Lebensraum für die bedrohte Mauereidechse und andere Tiere artengerecht mit Schiefersteinen hergerichtet.
Das Biotop ist Teil eines Themenweges – und gleichsam ein „Grünes Klassenzimmer“. Grundschüler des Ortes haben jüngst ein Insektenhotel aus Holz, Steinen und Erde errichtet. „Wenn die Kinder nach 20 Jahren an den Ort zurück kommen, werden sie sich an diesen Moment erinnern“, sagt die Winzerin bei einer Führung – und begibt sich danach zu ihrem nächsten Einsatz an der Ahr.
- Info: Tel. (0170) 28 267 14; www.naturpark-mosel.de
Schnellversorgung in der Kölner Südstadt
„In Köln gibt es rund 1000 Büdchen“, weiß Stephanie Biernat. Die Stadtführerin konzentriert sich bei ihren Rundtouren auf die interessantesten Kioske in der Südstadt. Beim Start an der eindrucksvollen Severinstorburg steuert sie zunächst den „Kiosk Nr. 1“ an, um sich mit Süßigkeiten einzudecken. Die Auswahl ist groß. Und süß geht es weiter: Eine Skulptur des Schokoladenmädchens erinnert an die Schokoladenproduktion im Stollwerck. Biernat erklärt auch die Kulturgeschichte der Kioske, die noch immer die „Schnellversorgung in Notfällen“ sichern – mit Milch, Nudeln und sogar Grillsoße. Und mit Kölsch in allen Sorten. Nächster Termin: 14. August, 15 Uhr.
- Info: Tel. (0221) 346 430; www.koelntourismus.de