Kurz mal weg Fünf Tipps für Ausflüge in der Region

Serie | Bonn/Region · Am mehrfach ausgezeichneten Laacher See herrscht vorweihnachtliche Betriebsamkeit, im Ruhrgebiet kommen Städtereisende auch kulturell auf ihre Kosten, und am Mittelrhein gibt’s „Hüttenzauber“ im Industriedenkmal.

     Der Laacher See     gewann 2022 erneut den Wettbewerb „Dein Lieblingssee“.

Der Laacher See gewann 2022 erneut den Wettbewerb „Dein Lieblingssee“.

Foto: Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH/Dominik Ketz

Maria Laach in der Eifel: Der See ist Spitze – und das zu jeder Jahreszeit

And the winner is: Laacher See. Beim Wettbewerb „Dein Lieblingssee“ belegt der imposante Vulkansee bei Mendig (Foto) 2022 erneut den ersten Platz unter den Gewässern in Rheinland-Pfalz. Seit 2011 richtet die Bonner Agentur More Virtual Agency auf ihrer Freizeitplattform „seen.de“ den bundesweiten Wettbewerb aus. 2022 wurden 190 000 Teilnehmer-Klicks gezählt. Auf Bundesebene erreichte der Bodensee den ersten Platz, Lieblingssee in NRW ist der Möhnesee.

Maria Laach holt fast jährlich den Titel. Und die Benediktinerabtei wirbt gern damit. Prior-Administrator Pater Petrus strahlte beim Fototermin am Seeufer mit Bürgermeistern der Region um die Wette.

„Der Laacher See zieht die Menschen magisch an – zu jeder Jahreszeit und bei fast jedem Wetter“, sagt Sarah Stein vom Verband Vulkanregion Laacher See. „Der See wird gern umrundet.“ Die Benediktiner listen in den Kloster-Publikationen zwei Hauptrouten an „ihrem“ See: Für den Höhenrundweg (14,1 km) empfehlen sie „Rucksackverpflegung und Getränke“. Auch im Winter locken „wunderschöne Aussichtspunkte“. Und auf dem gemütlichen Uferrundweg (8,4 km) sieht man den Atem des Vulkans: Mofetten am Südufer.

In der Klosteranlage herrscht vorweihnachtliche Betriebsamkeit. Im Hofladen stehen Kerzen hoch im Kurs und in der Abteikirche traditionelle Orgelklänge. Samstags (12 Uhr) finden 30-minütige Matineen statt und sonntags (16 Uhr) die „Laacher Orgelkonzerte“. Der Eintritt ist frei.

Punsch inklusive: Lyrik-Weg auf den Spuren der Poetin

In Havixbeck bei Münster zählt die Burg Hülshoff (Foto) zum touristischen Pflichtprogramm. Die Wasserburg aus dem elften Jahrhundert ist das Geburtshaus der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848). Ein Museum dokumentiert deren Leben und Werk. Seit 2018 organisiert ein „Center for Literature“ literarische Veranstaltungen. 2021 wurde im weitläufigen Park ein Lyrik-Weg eröffnet, der die Burg mit dem nahen Landsitz Rüschhaus verbindet und dabei den Spuren der Poetin folgt. Am 18. Dezember findet eine geführte Tour statt. Die Teilnahme kostet 13,50 Euro, inklusive ist ein „Punsch zum Ausklang“. Von Weihnachten bis zum 15. Februar versinken Burg, Museum, Gastronomie und Park dann in den Winterschlaf.

Info: Tel. (02534) 10 52; www.burg-huelshoff.de

Die Burg Hülshoff bei Havixbeck.

Die Burg Hülshoff bei Havixbeck.

Foto: Harald Humberg

Yoga und Licht am Ufer

Das Ahrtal nutzt weiterhin jede Möglichkeit, um mit attraktiven Veranstaltungen eine neue Normalität herzustellen und auf Kurs zu halten. So werden die beliebten Yoga-Kurse in Bad Neuenahr auch im Winter angeboten. Das Sportzelt im Kurpark ist beheizt, jeweils freitags um 15.30 Uhr empfängt Instruktorin Jessica Lösch interessierte Einheimische und Gäste. Tipp: bequeme Kleidung, Handtuch und Matte mitbringen. An diesem Wochenende (10./11.12.) steht das Ahrtal noch im Zeichen der „Uferlichter“ mit zahlreichen Aktionen vor allem für Kinder. Die 450 Quadratmeter große Rollschuhbahn hat geöffnet, der Weihnachtsmarkt in Ahrweiler ebenfalls.

Weihnachtlicher Hüttenzauber im Industriedenkmal

Und noch ein Weihnachtsmarkt. Der Name „Hüttenzauber“ spielt auf den Schauplatz an, denn in der Sayner Hütte in Bendorf am Rhein wurde einst Eisen gegossen. Die prächtige Anlage (Foto) ist heute ein spannendes Industriedenkmal.

In der Saison (März-Nov.) können Besucher bei Führungen und Workshops einiges über die Produktionsprozesse erfahren. Zurzeit ist zwar schon Winterpause, doch für den „Weihnachtlichen Hüttenzauber“ (bis 11.12.) öffnet man gern die Pforten.

„Dieses Mal bieten 40 Kunsthandwerker, Designer und Manufakturen aus der Region ihre hochwertigen Waren unter den Dächern der Krupp’schen Halle und der historischen Gießhalle an“, sagt Geschäftsführerin Steffi Zurmühlen. Lesungen für Kinder und Live-Musik unter anderem von der Gruppe The Bonn English Singers (11.12.) ergänzen das Markttreiben.

Info: Geöffnet Sa 10.12., 15-21 Uhr; So 11.12 11-18 Uhr; 3 Euro (Erw., Kinder frei), Tel. (02622) 98 49 550; www.saynerhuette.org

Eifel, Ahrtal, Münsterland, Mittelrhein, Ruhrgebiet: Tipps für Ausflüge aus Bonn
Foto: Sayner Hütte

Neun Bühnen und ein cleveres Netzwerk

Bei einer Städtereise spielt oft das kulturelle Angebot eine wichtige Rolle. Das Ruhrgebiet macht es Besuchern diesbezüglich leicht. Erstens: Die Wege zwischen den Kulturzentren sind kurz. Zweitens: Elf Theater in neun Städten präsentieren im Netzwerk „Ruhrbühnen“ regelmäßig ihre Produktionen und Termine. In Duisburg läuft aktuell unter anderem „Tosca“, in Bochum „Der große Gatsby“, in Hagen „Schtonk“. Das Portal wird vorbildlich gepflegt. Beispiel: Die Dezember-Vorstellungen „Der Nussknacker“ (Foto) in Essen (Theater und Philharmonie) sind allesamt ausverkauft, doch für den 6. Januar listet die Homepage noch Tickets.

Info: Tel. 0208) 899 59 148; www.ruhrbuehnen.de

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