Kurz mal weg Fünf Ausflugstipps für die Feiertage

Bonn · Im Ahrtal kommen Wanderer auch im Winter auf ihre Kosten und im Ruhrgebiet leuchten helle „Konturen“ durch die Nacht. Diese und mehr Tipps für Ausflüge geben wir wieder in unserer Serie „Kurz mal weg“.

Kurz mal weg: Fünf Ausflugstipps für die Feiertage
Foto: Dominik Ketz

Winterwanderungen im Ahrtal

Wandern geht immer. An Festtagen oder „zwischen den Jahren“ bieten sich Ausflüge in die nähere Umgebung an, um Körper und Seele zu lüften. Für solche Kurztrips zählte das Ahrtal stets zur ersten Wahl, und das tut es weiterhin. Nach der Flutkatastrophe vom Juli ist die Region in vielen Bereichen durchgestartet, die meisten Wanderwege vor allem in den Anhöhen (Foto) sind begehbar.

Doch welche Routen bieten sich zurzeit besonders an? Barbara Knieps, Sprecherin beim Verband Ahrtal-Tourismus, empfiehlt den Panoramaweg Bad Bodendorf. „Wanderer erwartet eine wunderschöne Mischung aus Waldpassagen und Ausblicken auf Ahr, Rhein und Eifel“, sagt die Expertin. Die 7,8 Kilometer sind in zwei Stunden zu schaffen. Auch schön: Bei der Wandertour Wald und Flur rund um Lind (6 km, knapp 2 Std.) erscheinen am Horizont das Radioteleskop in Effelsberg, die Ruine Wensburg und das Siebengebirge. Der Traubenpfad Nr. 4 in Heppingen (7,9 km, 2,5 Std.) wiederum führt durch viele Weinberge, aber auch ein Flugplatz liegt am Wegesrand.

Auf dem Eisenweg (11,3 km, 3,5 Std.) bei Ramersbach trifft Natur auf Industriekultur: Mauerreste und Infotafeln erinnern an eine römische Eisenschmelze.

Der Ahrsteig darf auf keiner Empfehlungsliste fehlen: Die zweite Etappe beispielsweise führt von Freilingen nach Aremberg (11,6 km, ca. 3 Std.). Und auch hier macht vor allem die Aussicht viel Eindruck: „Beim Blick nach Süden sind die Nürburg und die Hohe Acht auszumachen“, sagt Ahrtal-Sprecherin Knieps.

Frohes Fest – und Alaaf!

Weihnachten unterbricht jedes Jahr unnötig die Session, kritisieren die Bonner Karnevalsgranden Fritz & Hermann  – und kontern mit einem jährlichen Weihnachtsprogramm. Rheinische Lösung halt. Ähnlich halten es Musikkapellen wie Brings oder Cat Ballou. Auch zwischen den Disziplinen klappt der Schulterschluss: Der Wortkünstler Volker Weininger aus Waldbröl zieht in diesen Tagen mit seiner Figur „Der Sitzungspräsident“ durch die rheinischen Provinzen. Man trifft ihn bei festlichen Abenden mit der Band Paveier beispielweise in Mendig (Laacher-See-Halle, 18.12., 20 Uhr) und Köln (Flora, 19.12, 17 Uhr) oder mit J.P. Weber in Zülpich (19.12., Forum, 17 Uhr)

Neue „Konturen“ am Fördergerüst der alten Zeche

Die Stiftung Industriedenkmalpflege in Dortmund hält an 13 Standorten in NRW das industrielle Erbe am Leben. Zum Instrumentarium zählen Ausstellungen, Führungen und Festivals. Eine „edle Lichtlandmarke“ gibt es neuerdings in der Stadt Herten zu bewundern. Zwischen Einbruch der Dunkelheit und Sonnenaufgang setzen weithin sichtbare LED-Lichtbänder das 64 Meter hohe Fördergerüst der Zeche Schlägel und Eisen täglich in Szene (Foto). Die Berliner Lichtkünstlerin Gunda Förster nennt ihre Installation „Konturen“. Die früheren Produktionsanlagen wurden zuvor aufwendig saniert. Im Sommer hat das „Café am Schacht“ als neuer Anlaufpunkt für Besucher eröffnet.

Kurz mal weg: Fünf Ausflugstipps für die Feiertage
Foto: Photo: Markus Bollen/Markus Bollen

1700 Jahre Klosterkultur und „Das letzte Abendmahl“

Das Kloster Dalheim im ostwestfälischen Lichtenau galt im 15. Jahrhundert als geistliches und wirtschaftliches Zentrum des südlichen Paderborner Landes. 1979 erwarb der Landschaftsverband Westfalen-Lippe das Augustiner-Chorherren-Stift, es folgte eine Sanierung. Kultureller Kern der schmucken Anlage ist das Landesmuseum für Klosterkultur mit der Dauerausstellung „Eingetreten! 1700 Jahre Klosterkultur“ (Foto). Auf 3000 Quadratmetern werden 200 Exponate aus ganz Europa präsentiert, darunter Gemälde, Gewänder und Schriften. In einer Sonderschau ist „Das letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci als Reproduktion in Originalgröße zu sehen (bis 2.1.). Nächste Führungen (2G): 26.12., 1. und 2.1.). Lohnenswert ist ein Spaziergang durch die Anlage mit ihrem gotischen Kreuzgang und den gepflegten Klostergärten.

Kurz mal weg: Fünf Ausflugstipps für die Feiertage
Foto: Tourismus NRW

Auf dem Krippenweg durch die Innenstadt

Beim vorweihnachtlichen Bummel durch Diez an der Lahn stoßen Besucher zwangsläufig auf den Krippenweg der Stadt. 40 Krippen aus aller Welt sind in Schaufenstern, im Rathaus und in Kirchen ausgestellt. Die Exponate stammen aus der Sammlung des Pfarrers Dieter Lippert, der im 15 Kilometer entfernten Hadamar mit rund 1000 Objekten ein eigenes Krippenmuseum aufgebaut hat. Zum 18. Mal stellt er eine Auswahl dem Diezer Krippenweg zu Verfügung. Das Museum in Hadamar ist zurzeit geschlossen. „Corona-bedingt“, sagt Lippert und ergänzt: „Nur vorübergehend.“