Kurz mal weg Fünf Tipps für Ausflüge zur kalten Jahreszeit

Bonn · Im Münsterland folgen Filmfans den Spuren einer Prinzessin und in Duisburg klettert man an einem Bunker. Diese und mehr Tipps für Ausflüge geben wir Ihnen wie gewohnt in unserer Serie „Kurz mal weg“.

Fünf Ausflugstipps in der Region
Foto: Dominik Ketz

Faszinierender Moment: Abendstimmung in Traben-Trarbach

Winter an der Mosel, es herrscht Ruhe am Fluss. Vielleicht genau die richtige Zeit für einen Besuch. Zum Beispiel in Traben-Trarbach. Erster Eindruck: viele Villen, viel Jugendstil, keine arme Stadt. „Traben-Trarbach zählte einst zu den bedeutendsten Weinhandelsplätzen in Europa“, sagt Christiane Heinen von der Mosellandtouristik.  „Der enorme Wohlstand führte zu einer regen Bautätigkeit im großbürgerlichen Stil.“ Und einer dieser Prachtbauten, die Weinkellerei Julius Kayser, beherbergt heute auf 4000 Quadratmetern eine bemerkenswerte Sammlung – von Buddha-Figuren.

Beim Blick auf die steilen Weinterrassen fällt eine Ruine auf, dort will man hin. Die Grevenburg (Foto), ehedem Sitz der Grafen von Sponheim, ist über Serpentinen zu erreichen. Der Weg gehört zur 13. Etappe des Moselsteigs. In den Erzählungen der Stadt spielt die Geschichte der Loretta von Sponheim (1300-1346), die sich mit dem mächtigen Kurfürsten Balduin von Luxemburg anlegte, eine bedeutende Rolle.

Die Grevenburg ist ein beliebter Aussichtspunkt und auch als Fotomotiv ziemlich angesagt. Der renommierte Landschafts- und Tourismus-Fotograf Dominik Ketz (47) aus Bad Neuenahr-Ahrweiler wollte in diesem Fall die Stimmung zur blauen Stunde einfangen. „Es ist ein faszinierender Moment, wenn eine Stadt das Licht anmacht“, sagt der gebürtige Bonner. Die Bildaufnahme ist auch im Ketz-Video „Faszinierende Städte an der Mosel“, das man bei Youtube abrufen kann, zu sehen.

1000 Puppen im Museum

Pippi Langstrumpf, Käpt’n Blaubär, Bernd das Brot: Einige Bewohner sitzen im Museum für Puppentheater-Kultur in Bad Kreuznach auf dem blauen Sofa, andere hängen an Strippen von der Decke. Mehr als 1000 Puppen und Marionetten umfasst die Sammlung, die sich „artgerecht“ in einem alten Hofgut befindet. Zum 1850 Quadratmeter großen Komplex gehört ein Theater für Puppenspiele. Eine Sonderausstellung beschäftigt sich mit der schwedischen Kinderliteratur im Figurentheater. Das Museum hat täglich (außer Mo) geöffnet.

Drehort Nordkirchen: Lady Di im Münsterland

Frau Beisch kennt sich bestens aus in diesem ehrenwerten Haus, das man auch „das westfälische Versailles“ nennt. Dr. Birgit Beisch organisiert nämlich seit 14 Jahren Führungen im Schloss Nordkirchen (Foto) bei Münster.

Fünf Ausflugstipps in der Region
Foto: Sina Ettmer - stock.adobe.com

In der Anlage aus dem 18. Jahrhundert ist seit 1950 die NRW-Hochschule für Finanzen mit 1400 Studierenden untergebracht, gelegentlich dient der Barockbau als Filmkulisse. Auch der aktuelle Kinofilm „Spencer“ wurde hier gedreht, Hollywood-Star Kristen Stewart spielt Lady Diana und Nordkirchen den Landsitz Sandringham in Norfolk.

Und Birgit Beisch bietet ab sofort die Filmtour „Spencer“ an. „Fast die Hälfte des Films spielt in Nordkirchen“, sagt sie. Beisch hat viel recherchiert, sie will bei ihrer Tour mit Fakten und Anekdoten punkten. In die Rolle der Lady Di schlüpft sie nicht. „Spencer“ sei keine Kostümführung, sagt sie.  

Winterwanderungen im Nationalpark Hunsrück-Hochwald

Wer gern im Hunsrück wandert, lässt sich auch vom Winter nicht abschrecken. Ob nun Schnee liegt oder nicht. Der zertifizierte Wanderführer Michael Brzoska aus Bundenbach bei Idar-Oberstein beispielsweise unternimmt mit seinen Gästen regelmäßige Fackelführungen – mit prasselndem Lagerfeuer zum Finale. Die nächsten Fackel-Touren folgen im Wald bei Niederweiler den Spuren der Kelten und Römer (12. und 18.2., 19 Euro).

Am 26. und 27. Februar durchquert er mit einer Gruppe den Nationalpark Hunsrück-Hochwald in zwei Etappen (21,5 und 13,3, km). Übernachtet wird in einem Landhaus in Allenbach. Die Teilnahme kostet 159 Euro inklusive Übernachtung, Verpflegung und Transfer. Für den März plant Brzoska eine Wanderwoche.

Schöner Klettern im alten Koksbunker

Ein stillgelegtes Hüttenwerk in Duisburg-Meiderich gilt heute – nach Angaben der Stadt – als „schönste Großstadtoase Deutschlands“. Der Landschaftspark Duisburg-Nord bietet auf 180 Hektar jede Menge Freizeitmöglichkeiten, darunter auch einen Klettergarten, den die Sektion Duisburg des Deutschen Alpenvereins (DAV) 1990 eingerichtet hat. Sportkletterer finden ihre Herausforderungen an den Türmen und Wänden eines Bunkers, in dem einst Koks und Eisenerze gelagert wurden (Foto). Und es gibt einen 530 Meter langen Klettersteig. Name: „Via Ferrata Monte Thysso". Erforderlich ist eine Anmeldung. Kosten: 10 Euro, Kinder (bis 14 J) 3 Euro.

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