Kurz mal weg Fünf Ausflugsziele, die von Bonn aus zu erreichen sind

Serie | Bonn · Wohin am Wochenende? Im Münsterland wandeln Literaturfreunde auf poetischen Pfaden, am Rhein pustet ein Geysir vulkanisches Wasser in die Luft, an der Ahr gibt’s Wein am Ufer und in Bielefeld neue Radwege.

 Das Andernacher Naturphänomen: Der Geysir auf der Halbinsel Namedyer.

Das Andernacher Naturphänomen: Der Geysir auf der Halbinsel Namedyer.

Foto: Klaus-Peter Kappest

Bestseller-Autorin: Cornelia Funke schreibt Kinderbuch für den Weg der Lyrik

Die Anfangseuphorie wurde durch Corona zwar etwas ausgebremst, doch das junge Center for Literature auf Burg Hülshoff nimmt allmählich Formen an. Auf der Wasserburg in Havixbeck bei Münster wurde einst die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848) geboren, der historische Rahmen also passt zu einem modernen „Zentrum für Literatur, Film, Performance, Tanz, Musik, Medien- und Netzkunst, Architektur und Gesellschaft“.

In den vergangenen Monaten hat man in einer digitalen Denkfabrik diverse Zukunftsthemen erörtert, jetzt hoffen Literaturhaus-Chef Jörg Albrecht und sein Team auf einen Neustart mit analogen Aktionen. Dazu zählt das Großprojekt „Droste-Landschaft“, das am 20. Juni mit einem neuen „Lyrik-Weg“ eröffnet werden soll.

Der Pfad verbindet die beiden Lebens- und Arbeitsorte der Dichterin, die Burg und das „Rüschhaus“. Einer kleinen Sensation kommt die prominente Unterstützung durch Cornelia Funke gleich: Die Bestseller-Autorin („Tintenherz“) hat exklusiv für den Lyrik-Weg ein Kinderbuch geschrieben: „Annette, Querkus und die wilden Worte“ erscheint zur Eröffnung am 20. Juni. Inhalt: Es geht um eine märchenhafte Erkundungstour durch die Droste-Landschaft. In der Realität ist zurzeit nur die Parkanlage der Burg täglich zugänglich, das Droste-Festival „Dark Magic“  (23.-27.6.) findet noch als „Online-Event“ statt. Doch wenn alles gut geht, kann das Pflanzenfest „Gartenträume“ (13.-15.8.) mit Publikum über den gepflegten Rasen gehen.

Info: Tel. (02434) 10 52; www.burg-huelshoff.de

Spätburgunder mit Schnelltest

2020 wurden zahlreiche Weinfeste an der Ahr abgesagt, provisorische Wein-Lounges im Kurpark Bad Neuenahr erwiesen sich als probates Mittel gegen Entzugserscheinungen. Die Idee wird neu aufgelegt. Die Saison 2021 ist eröffnet, freitags ab 16 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags ab 13 Uhr nehmen Genießer am Ufer der Ahr Platz und verkosten, was die Topwinzer der Region im Ausschank haben. Auch kleine Speisen sind im Angebot. Und – sehr praktisch – kostenlose Corona-Schnelltests.

Vulkanquelle bei der Arbeit beobachten

Nach der planmäßigen Winterpause und einem außerplanmäßigen Lockdown lässt sich das Wahrzeichen der Stadt Andernach ab dem 2. Juni – mit fast drei Monaten Verspätung – wieder bei der Arbeit zuschauen. Alle zwei Stunden pustet der beeindruckende Geysir eine Wasserfontäne 60 Meter hoch in die Luft. Die MS Namedy bringt Besucher zur Halbinsel Namedyer Werth, wo das Naturschauspiel vor dem Ausbruch des Kaltwassergeysirs ausführlich erklärt wird. 45 Minuten dauert der Aufenthalt. Tickets inklusive Schiffstransfer: 13,50 Euro Erwachsene, 10 Euro Kinder bis 18 Jahre.

Biken in Bielefeld: Dr. Oetker lässt grüßen

Die Region Teutoburger Wald unterstreicht ihre Fahrradkompetenz. Auch Städte trommeln mit. Bielefeld zum Beispiel hat acht neue Strecken am Start. Bei der Tour „Bielefeld aufspüren!“ können Radler an einem Bach dem „Grundrauschen des Wassers“ lauschen oder an einem Modell die Altstadt ertasten. Für Einsteiger lohnt sich die vielseitige Route „Bielefeld um’n Pudding“. In nördlichen Regionen steht die Redensart für „kurz mal um den Block gehen“, in Bielefeld hat sie auch mit dem omnipräsenten Bielefelder Pudding-Hersteller Dr. Oetker zu tun. Die Rudolf-Oetker-Konzerthalle und diverse Industriedenkmäler liegen an der Route. Aber auch die „Alm“, die Spielstätte der glorreichen Arminia. Logo der Tour ist – ein Pudding.

Tarzan und Jane in der Todesschleuder

Der Waldkletterpark in Bad Neunahr-Ahrweiler startet durch. Zwei Runden, drei Seilbahnen, ein Kletterlabyrinth: Der Kinderparcours bringt den Nachwuchs (ab 110 cm Körpergröße) auf den Geschmack. Ein durchlaufendes Sicherungssystem garantiert entspanntes Klettervergnügen. Einsteiger und Fortgeschrittene ab 140 cm Körpergröße testen die Neuheiten „Panorama-Parcours“ und „Adventure 0“. Bei der Todesschleuder sollte man cool bleiben: „Man springt wagemutig von einer elf Meter hohen Plattform herunter, schwingt an einer langen Liane aus und fühlt sich wie Tarzan oder Jane“, versprechen die Parcours-Schrauber.

(ga)
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