Kurz mal weg Fünf Ausflugstipps, die sich lohnen
Bonn · Sie sind auf der Suche nach einem Ausflugsziel? Auf der Müngstener Brücke in Solingen gibt es einen neuen Klettersteig, an der Mosel kann man eine Tour im VW-Bulli machen, und das Ahrtal zeigt, was dort touristisch wieder möglich ist.
Bergisches Land: Klettersteig an der Müngstener Brücke
934.456 Niete halten 5000 Tonnen Stahl in Form, seit 124 Jahren schwebt die Müngstener Brücke scheinbar schwerelos über der Wupper. Doch welcher Niet wurde am 22. März 1897 als letzter geschlagen? Er soll aus purem Gold sein, sagt die Legende, aber kein Schatzsucher wurde bislang fündig. In den vergangenen drei Monaten wurden 5000 neue Schatzsucher auf der Brücke gezählt, aber diese Menschen suchten nicht Gold, sondern Nervenkitzel.
Die Müngstener Brücke ist Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke. In 107 Metern Höhe pendeln Dieseltriebwagen zwischen Solingen, Remscheid und Wuppertal. Vor 15 Jahren entstand unterhalb des Bauwerks ein beliebtes Naherholungsgebiet. Dort, im Brückenpark, hatten die Wuppertaler Event-Manager Søren Walla und Gottfried Engendahl beim Blick nach oben eine Erleuchtung: Ein Brückensteig nach dem Vorbild der weltberühmten Harbour Bridge in Sydney, das wär’s! „Wir sind direkt nach Sydney gereist und haben dort hinter die Kulissen geschaut“, sagt Engendahl.
Am 1. August 2021 wurde der bergische Brückensteig eröffnet, die bisherige Resonanz findet Engendahl „überwältigend“. Zweieinhalb Stunden dauert eine geführte Tour. Ticketpreis: 79 Euro. Klettergurte werden angelegt, danach gibt’s eine Einweisung. In konzentrierten Schritten geht es über eine der begehbaren Bogentreppen zum Finale mit Gruppenfoto in 100 Metern Höhe. Im Januar und Februar ist Winterpause, und im März wird der 125. Geburtstag des Bauwerks gefeiert.
Info: Tel.: 0202 69 520 680; www.brueckensteig.de
Ahrtal: Welche Ausflüge sind wieder möglich?
Goldener Herbst an der Ahr? Ja, jetzt erst recht. „Unterstützen Sie uns mit Ihrem Besuch! Wir brauchen Sie!“, schreiben die Gastgeber an der Ahr auf der Internetseite des Tourismusverbandes. „Zahlreiche Wanderwege sind unbeschädigt“, sagt Tourismussprecherin Dorothee Dickmanns. „Wir überprüfen die Routen regelmäßig.“ Auch der Rotweinwanderweg sei begehbar. Viele Winzer hätten an den Strecken ihre Stände aufgebaut. „Besucher müssen nicht das Gefühl haben, jemanden zu stören“, ergänzt Dickmanns. In der Rubik „Für Sie da“ hat der Verband alle Aktivitäten gelistet, die derzeit wieder möglich sind. Yoga und Waldbaden inklusive. Und am 9. November gibt es im Kurpark Bad Neuenahr ein Konzert mit Bernd Stelter.
Info: Tel. 02641 91 710; www.ahrtal.de/fuer-sie-da
Eifel: Stadtführung durch Mayen
Wer sich Mayen in Ruhe erschließen möchte, bucht eine Stadtführung, die von kundigen Privatpersonen geleitet werden und auf Anfrage stattfinden. Beliebt ist die Runde mit dem Tagelöhner Layer Jupp, der vom harten Arbeitsalltag als Kiesklopfer in den Steinbrüchen erzählt. Erhellend ist die Dialektführung „Su woar et und su ess et“, durchaus pietätvoll die neue „Friedhofsführung“ zu den Gräbern wichtiger Mayener Treff: mittwochs 15 Uhr. Kosten: 2 Euro.
Info: Tel. 02651 90 30 04; www.mayenzeit.de
Taunus: Wandern im Naturpark Taunus
Im waldreichen Taunus, vor allem rund um den Großen Feldberg, lässt sich gut und aussichtsreich wandern. Wobei nicht jedem Naturfreund bewusst ist, dass man sich auf historischen Pfaden bewegt. Goethe? Nein, die Römer! Im Naturpark Taunus schlägt sozusagen das hessische Herz des Welterbes Obergermanisch-Raetischer Limes. Der Limeserlebnispfad folgt auf 86 Kilometern dem einstigen Grenzwall, an dem sich sechs Kastelle und 51 Wachtürme befanden.
Einige Anlagen wurden fast vollständig rekonstruiert, darunter das Römerkastell Saalburg bei Bad Homburg. Zum Areal gehören Museum, Park und Forschungszentrum. Öffentliche Führungen durch die Saalburg gibt es etwa am 7. und 21. November, am 14. November wird der Rundgang mit einem römischen Büffet kombiniert.
Info: Tel. 06171 50 780; www.taunus.info
Tel. 06175 93 740; www.saalburgmuseum.de
Mosel: Mit dem Bulli durch die Weinberge
In Zeltingen-Rachtig an der Mosel glänzen VW-Bullis um die Wette. Ein Oldtimer-Treffen? Nein, die Fahrzeuge wohnen hier, sie gehören zum Ortsbild und machen sich sogar um den Tourismus verdient. Denn Bulli-Touren sind der Hit in Zeltingen-Rachtig. „Aus meiner Liebe zu alten Fahrzeugen entstand die Idee einer Erlebnistour“, sagt der Hotelier und Oldtimerfan Markus Reis. Als Gastgeber im Hotel Zeltinger Hof organisiert Reis diverse Bulli-Touren. Standardrunde: „Fahrt durch die Weinberge inkl. Lagenverkostung und Vortrag über Wein und Kultur“.Preis: 55 Euro pro Person. Bei der „Rock ’n’ Roll Bulli Tour“ kommt noch die Gage für den Musiker dazu.
Info: Tel. 06532 93 820; www.zeltinger-hof.de
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