Kurz mal weg Lippe, Mosel und mehr: Fünf Tipps für Tagesausflüge

Serie | Bonn · Im westfälischen Lippstadt prägt ein eindrucksvoller Fluss das Stadtbild und an der Mosel ist ein Dorf der Star. Diese und weitere Tipps für Tagesausflüge gibt es wieder in unserer Reihe „Kurz mal weg“.

 Touristisches Zentrum mitten in Lippstadt ist der sogenannte Grüne Winkel.

Touristisches Zentrum mitten in Lippstadt ist der sogenannte Grüne Winkel.

Foto: djd/KWL/Sandra Püttmann

Schöne Auenlandschaft in Lippstadt

Der Fußballer Karl-Heinz Rummenigge stammt aus Lippstadt, und ein anderer Promi, der am liebsten Fußballer parodiert, ebenfalls: Matze Knop. Bei einer Quizshow lässt sich mit diesem Wissen vielleicht punkten. Noch interessanter sind andere Themen zur rund 70.000-Einwohner-Stadt, die zwischen Hamm und Paderborn liegt. Der namensgebende Fluss beispielsweise.

Die 220 Kilometer lange Lippe fließt 25 Kilometer durch Lippstadt, das Stadtgebiet ist geprägt von einer Auenlandschaft, die verstärkt renaturiert wurde. Das erhöht den Freizeitwert enorm: Kanuten erkunden das Auenland, Boote lassen sich mieten. Touristisches Zentrum mitten in der Stadt ist der sogenannte Grüne Winkel. Die Lippe und ein Schifffahrtskanal queren die City, an den Ufern befinden sich Cafés, Spielplätze, Liegen – und viel Natur. Beliebt bei Besuchern ist auch das Mineralheilbad im Ortsteil Bad Waldliesborn.

Fachwerk, Kirchen, Kneipen, Hexen, Friedhöfe: „Wir haben mehr als 20 Themenführungen im Angebot“, sagt Pia Passgang. Die Sprecherin der Tourismusgesellschaft registriert ein verstärktes Besucheraufkommen: „Das 9-Euro-Ticket beschert uns viele Gäste“. Auch die Zahl der Übernachtungen habe zugenommen. Lippstadt hat auch ein Theater. Kapazität: Großes Haus (779 Plätze), Studiobühne (190 Plätze). Matze Knop zeigt dort am 27. Oktober das Programm „Mut zur Lücke“. Im Großen Haus natürlich. Ein Heimspiel. „Ja“, sagt Pia Passgang, „Lippstadt ist schon stolz auf seinen großen Sohn.“

Die Bienen von Beuys

Das 700 Jahre alte Schloss Moyland ist seit 25 Jahren auch ein Museum – mit Schwerpunkt Joseph Beuys. Das Wasserschloss beherbergt den weltweit größten Bestand an Werken des Düsseldorfer Künstlers. Das Jubiläum wird an diesen Sonntag (7.8., 10-19 Uhr) gefeiert mit Rundgängen –und Musik von DJ Tereza. Führungen durch Schloss und Park finden sonntags statt, auch der Kräutergarten und die Heerschar der Hortensien sind Thema. Im Kräutergarten erklärt Biologin Gabi Habersetzer den Lebensraum der Bienen (21. 8, 14-15 Uhr). Im Anschluss geht es bei der Führung „Beuys‘ Bienen“ (15-16 Uhr) ins Schloss, wo die passende Kunst begutachtet wird: Beuys hat sich in zahlreichen Werken mit den Bienen, Wachs und Honig auseinandergesetzt.

Drehort Beilstein: Das Dornröschen der Mosel

Die 140 Einwohner des Ortes nennen ihr schönes Dorf „Das Dornröschen der Mosel“. Völlig aus der Luft gegriffen ist das nicht. Der Ortskern steht unter Denkmalschutz, die Fassaden der historischen Häuser wirken wie eine mittelalterliche Märchenkulisse, und der stolzen Burg Metternich sieht man die Ruine auch nicht auf den ersten Blick an. Die Kunde vom zauberhaften Moseldorf erreichte früh das Ohr von Filmproduzenten, die das Juwel wach küssten. Es wurde einiges gedreht in Beilstein: Zum Beispiel „Wenn wir alle Engel wären (1936) mit Heinz Rühmann, „Das Verlegenheitskind“ (1938) mit Ida Wüst und Paul Klinger. Und ein Klassiker: Helmut Käutners „Der Schinderhannes“ (1958) mit Maria Schell und Curd Jürgens. Bei Stadtführungen in Beilstein geht es in die Details.

 Beilstein wirkt wie eine mittelalterliche Märchenkulisse.

Beilstein wirkt wie eine mittelalterliche Märchenkulisse.

Foto: Dominik Ketz

Die Kapelle der seligen Mutter Rosa kröhnt den Klosterweg

Ein Wanderbus ist eine feine Sache. Beispiel Westerwald, man möchte den Klosterweg im Wiedtal wandern. Der Pkw wird in Waldbreitbach geparkt, man fährt mit dem Bus (sonn- und feiertags bis 1.11., Fahrzeit 65 Minuten) nach Rengsdorf und wandert die 18 Kilometer zurück. Wer lieber kürzertreten will, kann früher aussteigen. Doch die lange Version lohnt sich: Es geht sportlich auf und ab, viel Wald und Wiese, der Blick reicht nicht selten bis rüber in die Eifel. Der Premiumwanderweg ist nach dem Kloster der Waldbreitbacher Franziskanerinnen benannt. Den Orden hat 1863 die Tochter eines armen Ölmüllers gegründet: Margaretha Flesch (1826-1906) wurde 2008 als Mutter Rosa seliggesprochen. Die Mutter-Rosa-Kapelle im Fockenbachtal zählt zu den Höhepunkten des Klosterwegs.

Konvoi von Boppard nach Koblenz

Zwei Jahre musste „Rhein in Flammen“ pandemiebedingt pausieren. Am ersten Juli-Wochenende legte die Region Rüdesheim/Bingen einen erfolgreichen Neustart hin, am 13. August kehrt die Kultveranstaltung nach Koblenz zurück. Motto: „Unser Sommertraum“. Der Plan: 40 illuminierte Schiffe bewegen sich im Konvoi von Boppard nach Koblenz, die Orte am Ufer organisieren ihr Landprogramm, auch einige Burgen machen mit. In Koblenz gibt’s das finale Feuerwerk unter der Festung. Das alles findet aufgrund der aktuellen Trockenheit unter strengen Sicherheitsvorkehrungen satt, heißt es bei den Veranstaltern.

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