Kurz mal weg Fünf Tipps für Ausflüge in der Region

Serie | Bonn · Die Burgen am Mittelrhein sind auch im Herbst ein lohnendes Ausflugsziel, in der Eifel führt ein lehrreicher Pfad durch unberührte Natur, und im Bergischen Land finden Besucher ihre Ruhe bei den Kühen auf der Weide.

 Die Burg Sterrenberg am Rhein.

Die Burg Sterrenberg am Rhein.

Foto: Heinz Dietl

Dramatisches Duell: Zwei Burgen und eine Sage am Romantischen Rhein

Zahlreiche Burgen säumen den Mittelrhein. Linksrheinisch lassen sich auf dem Rheinburgenweg (196 km) rund 20 Anlagen abwandern. Rechtsrheinisch verbindet der Rheinsteig beispielsweise die Burgen Sterrenberg (Foto) und Liebenstein, die in enger Nachbarschaft oberhalb des Ortes Kamp-Bornhofen vom Berg grüßen. Auch in der Nebensaison bieten sich Ausflüge an.

Die Rheinsteig-Route von Kestert nach Kamp-Bornhofen (12,4 km, mittelschwer) passiert beide Burgen. Besucher können die Gemäuer auch über kürzere lokale Zuwege erreichen, etwa auf der Burgenstraße (Parkplatz Bornhofer Bach).

Burg Liebenstein wird heute als Hotel genutzt. Die Zimmer: „gotisch“; die Speisen: „mittelalterlich“. Burg Sterrenberg versteht sich als „Event-Location“ für Betriebs- und Familienfeiern. Gäste werden zwangsläufig mit der Sage über die „feindlichen Brüder“ konfrontiert. Es existieren viele Versionen: Zwei Burgherren hatten Streit ums Erbe – oder um eine edle Dame. Es kam zum tragischen Duell mit Pfeil und Bogen.

Stefan Klothen aus Bornich schlüpft auf Sterrenberg mehrmals im Monat in eine 45 Kilo schwere Rüstung und erklärt als Ritter Albrecht Burgen und Sagen. In der Nebensaison kann man den „Ritter zum Anfassen“ als Gruppe für „75 Silberlinge“ buchen. Pächterin Karolin König-Kunz öffnet an Wochenenden bei schönem Wetter das Ausflugslokal. Die Burgterrasse ist auch sonst öffentlich zugänglich, etwa für ein kleines Wanderpicknick.

Info: Tel.(02627) 98 20; www.burg-sterrenberg.com

Tel. (06773) 308; www.castle-liebenstein.com

Rollschuh-Revue für 18 Millionen

Und rollt und rollt und rollt. Der „Starlight Express“ in Bochum bricht die nächsten Rekorde. Die Rollschuh-Revue von Andrew Lloyd Webber registrierte am 27. Oktober 2022 den 18 000 000. Besucher. Benjamin S. aus Köln freute sich über eine Urkunde, eine blaue Glitzerflasche Prosecco und einen exklusiven Gutschein, der zu einem VIP-Besuch für 18 Personen berechtigt. Die Bochumer Erfolgsgeschichte belegt, dass Kultur bewegt. Am 12. Juni 1988 drehte der „Starlight Express“ die erste Runde in einem eigens zu diesem Zweck errichteten Theater am Stadionring. Bauzeit: ein Jahr. Es folgten 12 670 Vorstellungen mit mehr als 1,9 Millionen rasanten Minuten. 839 Künstlerinnen und Künstler aus 36 Nationen wirkten bisher mit. Vorstellungen gibt es mittwochs bis sonntags.

Info:Tel. (0211) 73 440; www.starlight-express.de

Weg zur Wildnis: Die Natur bestimmt, wo es langgeht

Ein Naturerkundungspfad im Nationalpark Eifel trägt den Namen „Wilder Weg“, weil er Einblicke in die Entstehung von Wildnis gibt. Vom Schwierigkeitsgrad her ist die 1,5 Kilometer lange Route bei Schleiden leichtgängig, barrierefrei und familienfreundlich. Besucher können auf dem Wilden Weg der Natur mit etwas Fantasie beim Wildwerden zuschauen.

Wetter, Pflanzen und Tiere bestimmen, wo es langgeht. Teil des Pfades ist ein 210 Meter langer Holzsteg (Foto). Infotafeln beschreiben die Bedeutung von Alt- und Totholz. Tiere sind lebensgroß in Stahlsilhouetten dargestellt. Besucher schreiten durch einen liegenden Baumstamm (Bildmitte).

Sehr anregend sind die spielerischen Herausforderungen an zehn interaktiven Stationen. Das macht auch Kindern Spaß. Der Naturlehrpfad wurde mehrfach ausgezeichnet.

Info: Tel. (02444) 95 100; www.nationalpark-eifel.de

 Der 210 Meter lange Holzsteg auf dem Naturerkundungspfad „Wilder Weg“ in der Eifel.

Der 210 Meter lange Holzsteg auf dem Naturerkundungspfad „Wilder Weg“ in der Eifel.

Foto: Dominik Ketz

Kühe, Hühner, Schafe: Tierische Begegnungen im Bergischen

Wanderungen mit Esel, Lama oder Alpaka erfreuen sich großer Beliebtheit. Weniger bekannt, aber durchaus verbreitet sind Varianten mit anderen Tieren. So hat sich ein Bauernhof im Bergischen auf das Kuscheln mit Kuh spezialisiert. Und die Nachfrage ist groß: Betreiberin Melanie Eschmann-Rosenthal organisiert seit 2011 in Waldbröl empathischen Begegnungen mit Ochs oder Kuh – zweimal täglich, ganzjährig. „Bei den Programmen geht es um Entspannung – allerdings im Rhythmus der Tiere“, sagt die Anbieterin. „In der Liegehalle und auf der Weide kann man das Tier in Ruhe erleben.“ Federvieh macht ebenfalls mit: „Hühner lassen sich gern auf den Arm nehmen.“

Info: Tel. (0157) 86 91 78 09; www.sissykuhkuscheln.de

Gipfelsturm durch die berühmte Steillage

Den Kletterweg Erdener Treppchen an der Mosel kann man ganzjährig begehen, heißt es beim Tourismusbüro in Erden. Nur bei Eis und Schnee raten die Gastgeber vom Gipfelsturm ab. Der anspruchsvolle Rundweg führt in drei Varianten (2,9 km, 3,8 km und 4,3, km) durch die berühmte Steillage Erdener Treppchen und Prälat – überwiegend mit Blick auf die Mosel. Das Panorama darf nicht zu sehr ablenken, denn es geht steil nach oben und an einigen Abschnitten sogar über Leitern. Alle drei Touren starten in Ufernähe an einer alten römischen Kelter. Die längste Variante ist in gut zwei Stunden Gehzeit zu schaffen.

Info: Tel. (06532) 25 49; www.erden.de

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