Kurz mal weg Fünf Tipps für Ausflüge in der Region
Serie | Bonn / Region · Am Niederrhein unternehmen Naturfreunde eine Gänse-Safari, im Waldecker Land buchen Hundebesitzer „Ferien mit Wau-Effekt“, in Neuwied stehen Luxusmöbel im Museum, und in der Eifel gehen die Ranger fast täglich auf Tour.
Auenlandschaft am Rhein: Exkursionen zum Winterquartier der Wildgänse
In der kalten Jahreszeit geht es am Himmel über dem Niederrhein recht lebhaft zu. Auch am Boden und auf dem Wasser herrscht tierische Betriebsamkeit. Das hat Tradition, denn rund 250 000 arktische Blässgänse wählen sich diese Region Jahr für Jahr als Winterquartier aus. Besonders beliebt bei den Vögeln ist die Auenlandschaft im Naturschutzgebiet Bislicher Insel (Foto). „Die ausgedehnten Wiesen sind ihre Futter- und Trinkplätze“, wissen die Biologen vom Naturschutzbund Deutschland e. V. (Nabu). „Und die Seiten- und Altarme des Rheins bieten den Vögeln hervorragende Schlafplätze.“
Die Experten geben ihr Wissen gern weiter. Die Naturschutzstation Niederrhein in Kleve organisiert von Mitte November bis Mitte Februar regelmäßige Bustouren zu den Wildvögeln. Bei den sogenannten Gänse-Safaris erklären die Expeditionsleiter Fauna und Flora. Die Teilnehmer haben Ferngläser und Kameras im Einsatz, was die Tiere nicht aus der Ruhe bringt.
Die nächsten Exkursionen finden am 29. Januar sowie am 5. und 12. Februar jeweils von 13 bis 15.30 Uhr statt.
Eine kleinere Variante ist der „Abendspaziergang mit Gänsegeschnatter“ im Naturschutzgebiet Millingerwaard nördlich von Kleve. „Es ist der winterliche Lebensraum auch von Konikpferden, Galloways und Bibern“, erklären die Naturschützer. „Als Höhepunkt werden wir Wildgänse beim abendlichen Einflug zu ihren Schlafgewässern beobachten und ihr Geschnatter in der Abenddämmerung hören.“
Info: Tel.(02821) 713 98 80; https://nrw.nabu.de
Auf Tour bei jedem Wetter
Sie gehen fast täglich: Die Ranger im Nationalpark Eifel bieten an fünf Wochentagen (Di, Mi, Fr-So) ihre Dienste an und führen Naturfreunde durch die Wildnis. Auch bei Schnee, wenn er denn mal fällt, finden die kostenfreien Touren statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Beispiele: Am 29. Januar geht es ab Heimbach in die Buchenwälder am Höhenzug Kermeter, wo die Natur sich selbst überlassen ist (5 km, 3 Stunden Gehzeit, barrierefrei). Bei der vier- bis fünfstündigen Rangertour Erkensruhr am 20. Januar und 3. Februar sind einige anspruchsvolle Steigungen zu bewältigen. Auch die Klosterrunde an der Abtei Mariawald (12 km) am 21. Januar wird als „mittelschwer“ eingestuft.
Info: Tel. (02444) 95 100; www.nationalpark-eifel.de
Königliches Wohnen mit Möbeln aus Neuwied
Nein, im Roentgen-Museum von Neuwied spielen die X-Strahlen eines weltbekannten Physikers keine Rolle. Benannt ist das Haus am Raiffeisenplatz nach dem Neuwieder Abraham Roentgen (1711-1793) und dessen Sohn David Roentgen (1743-1807). Die beiden Kunstschreiner fertigten hochwertige Möbel für Adel und Großbürgertum in ganz Europa an. Das Museum zeigt Schränke, Kommoden und auch kostbare Uhren, die in Zusammenarbeit mit dem Uhrmacher Peter Kinzing entstanden sind. Zu den spannendsten Exponaten zählt ein Rokokotisch, der sich blitzschnell zum Stehpult umbauen lässt. Museumsdirektor Bernd Willscheid kennt jeden Handgriff. Das Kontrastprogramm zeigen die Westerwaldstuben, wo die Wohnverhältnisse der einfachen Leute rekonstruiert sind.
Info: Tel. (02631) 803 379 26; www.roentgen-museum-neuwied.de
Gesucht: Private Fotos von leeren Autobahnen
Energiekrise? Da war doch was: Vor genau 50 Jahren kam es zur weltweiten Verknappung des Erdölangebotes, nachdem die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ihre Fördermengen gedrosselt hatte. Die Bundesrepublik Deutschland verhängte seinerzeit als Reaktion vier autofreie Sonntage.
Die Ölkrise von 1973 ist Thema der Reihe „Zeitblende“ im Freilichtmuseum Kommern. Das Erlebnismuseum bei Mechernich will beim diesjährigen „Blick zurück in die Welt vor 50 Jahren“ eine Schau mit Bildern von autofreien Autobahnen zusammenstellen. Zeitzeugen aus dem Rheinland sind aufgerufen, ihre privaten Fotos zu sichten und einzureichen. Das Museum bietet an, die Originale bei Bedarf technisch aufzufrischen. Einsendeschluss ist März 2023, die „Zeitblende 1973“ mit der Foto-Schau findet am 19. und 20. August statt.
Info: Tel. (02443) 99 800; www.kommern.lvr.de
Ferienregion mit Wau-Effekt
Für den Wassernapf am Eingang gibt’s drei Punkte, für den Fressnapf auf dem Zimmer ebenfalls. 21 Punkte ergeben eine Pfote. Ziel sind fünf Pfoten, dafür benötigt man 85 Punkte. So funktioniert die Pfoten-Klassifizierung. Der Deutsche Tourismusverband (DTV) prüft bei der Bewertung von Ferienunterkünften auf Wunsch auch deren Hundefreundlichkeit. Damit lässt sich für Hundebesitzer ein Urlaub bedarfsgerecht planen. Und man kann damit werben. Beispiel: Das Waldecker Land an der Ostgrenze des Sauerlandes startet gerade eine Qualitätsoffensive als „Ferienregion mit Wau-Effekt“.
Info: Tel. (05631) 954 359; www.waldecker-land.de