Kurz mal weg Römische Weinstraße und Rätseltouren: Fünf Tipps für Ausflüge in der Region

Serie | Bonn / Region · In der Osteifel kämpft sich ein kleiner Fluss hartnäckig durch vulkanisches Gestein, im Bergischen Land gehen Besucher auf Rätseltouren, und am Rhein wird auf höchstem Niveau gewandert.

Spektakuläres Natuschauspiel: Der Rauscherpark in Plaidt gehört zum Vukanpark in der Eifel.

Spektakuläres Natuschauspiel: Der Rauscherpark in Plaidt gehört zum Vukanpark in der Eifel.

Foto: Heinz Dietl

Natur bei der Arbeit: Wenn ein „netter“ Fluss auf sturen Basalt trifft

Im Eifeldorf Hohenleimbach zwischen Kempenich und Adenau entspringt unter hohen Bäumen ein unscheinbarer Bach, dem man nicht anmerkt, zu welchen enormen Leistungen er auf seinem 60 Kilometer langen Weg an den Rhein fähig sein wird. Die Nette plätschert in aller Ruhe durch Wald und Wiesen, passiert die Ruine in Virneburg und Schloss Bürresheim, fließt schön flach durch die Stadt Mayen. Und zeigt schon bald ihr zweites Gesicht: Der Fluss kämpft und tobt, denn seit 200.000 Jahren versperrt ein erkalteter Lavastrom der Wannen-Vulkangruppe seinen Lauf. Im Rauscherpark in Plaidt steht dieses Naturschauspiel rund um die Uhr auf dem Spielplan (Foto).

Mit ihrer steten Kraft gräbt sich die Nette tiefer ins Bett ein und legt dabei schwere Basaltblöcke frei – eine natürliche Vorlage für den Gesteinsabbau durch die Menschen. Auf Schautafeln am Ufer werden frühe Techniken der Basaltbearbeitung recht anschaulich erklärt.

Idealer Start für einen Rundgang ist das Vulkanpark Infozentrum direkt am Fluss. In den Räumen der Rauschermühle dokumentieren Exponate den Vulkanismus der Region, der nicht erst mit dem Ausbruch des Laacher Vulkans begann. Der kinderwagentaugliche Rundweg (2,5 km) an der Nette zeigt sehr eindrucksvoll die Natur bei der Arbeit, und auch der Mensch ist nicht untätig. Auf halbem Weg führt eine kleine Abzweigung zu einem Skulpturenpark mit originell bearbeiteten Basaltfindlingen und feiner Schnitzkunst an Baumstämmen. Die Rundtour lässt sich erweitern durch einen Besuch auf Burg Wernerseck und/oder im Römerbergwerk Meurin.

Info: Tel. (02632) 98 750; www.vulkanpark.com; Tel. (06551) 96 560; www.eifel.info; www.plaidt.de

Wo ist die weiße Rose?

Ansgarus, ein frommer Mönch in Altenberg, findet eine verwelkte Rose, er pflanzt sie ein, und sie blüht auf. Nach seinem Tod schmückt die Rose das Grab – und verschwindet auf mysteriöse Weise. Wer kann helfen? Nun, wer an der Rätseltour „Die verschwundene Rose“ im bergischen Altenberg teilnimmt, kann sich nützlich machen. Rätseltouren sind ein noch junges Angebot der Tourismusorganisation Das Bergische. Teilnehmer erhalten einen Rucksack mit Wasser, Snacks und Infos zum Rätsel. Preis: 20 Euro. Für zehn Euro gibt’s die Version ohne Rucksack, alle Infos werden per Mail verschickt. Der barrierefreie „Rätselweg der Rose“ startet am Altenberger Dom und dauert zwei Stunden. Los geht’s!

Info: Tel. (02204) 84 30 00; www.dasbergische.de

Viel Ehre und ein frisches Siegel für den Rheinsteig

Der Rheinsteig bleibt im Gespräch. Am vergangenen Sonntag strahlte der WDR in seiner Reihe „Wunderschön“ eine 90-minütige Wanderreportage mit der TV-Moderatorin Judith Rakers aus. Darüber hinaus wurde der Fernwanderweg seit seiner Eröffnung im Jahr 2005 gerade zum fünften Mal mit dem Deutschen Wandersiegel als Premiumweg ausgezeichnet. Die Auszeichnung gilt für weitere drei Jahre. Hinter dem Siegel steckt ein System: 23 Wegepaten zeichnen für die 320 Wanderkilometer zwischen Bonn und Wiesbaden verantwortlich. Die Paten begeben sich auf ihren jeweiligen Abschnitten mindestens zweimal im Jahr auf Kontrollgang, unter anderem um Wegbeschaffenheit und Markierungen zu checken. Das Foto entstand bei Lorch.

Info: Tel. (0261) 97 38 470; www.romantischer-rhein.de

Der Rheinsteig.

Der Rheinsteig.

Foto: Marco Rothbrust

Das angesagte Freizeitrevier in Gelsenkirchen

Mit jährlich 450.000 Besuchern ist der Nordsternpark das angesagte Freizeitrevier in Gelsenkirchen. 1997 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Nordstern die Bundesgartenschau ausgerichtet, heute drehen Spaziergänger, Jogger, Radler, Inliner oder Segway-Gruppen ihre Runden. Kinder toben auf zahlreichen Spielplätzen oder reiten Ponys im erlebnispädagogisch sehr engagierten Ziegenmichelhof.

Auf dem Dach eines Förderturms thront weithin sichtbar ein riesiger Herkules des Künstlers Markus Lüpertz, ein weiteres Wahrzeichen des Parks ist die Doppelbogenbrücke über dem Rhein-Herne-Kanal (Foto). Die Konstruktion mit den beiden asymmetrischen Bögen entstand 1997 zur Bundesgartenschau.

Info: Tel. (0209) 95 160; www.nordsternpark.de

Die Doppelbogenbrücke ist das Wahrzeichen des Nordsternparks.

Die Doppelbogenbrücke ist das Wahrzeichen des Nordsternparks.

Foto: Ruhr Tourismus GmbH/Lukas Wiegand

Weinproben an der Römischen Weinstraße

Weil die Römer vor 2000 Jahren die ersten Reben an der Mosel gepflanzt haben, nennen 19 Moselorte nordöstlich von Trier ihren Landstrich „Römische Weinstraße“. Von Kenn und Schweich windet sich die Themenstraße flussabwärts bis nach Leiwen und Trittenheim. Der Wein ist auch nach der Ernte zentrales Thema in den Dörfern. Vor allem an den Wochenenden laden Weingüter und Vinotheken zu geselligen Weinproben ein, darunter Monikas Straußwirtschaft in Klüsserath (Fr-So ab 17.30 Uhr) oder die Lagenliebe Weinbar in Schweich (Fr/Sa ab 18 Uhr). Obacht auf dem Heimweg: In einigen Orten sind noch Martinszüge unterwegs.

Info: Tel. (06502) 933 80; roemische-weinstrasse.de

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