Kurz mal weg Fünf Tipps für Ausflüge in der Region

Serie | Bonn / Region · In der Domstadt Mainz machen die Narren mobil, im Sauerland organisiert ein Ski-Club spannende Führungen zur Großschanze, das Ahrtal verlängert die Rollschuh-Saison, und in Essen gehen Besucher auf virtuelle Zeitreisen.

Der Fastnachtsbrunnen in Mainz.

Der Fastnachtsbrunnen in Mainz.

Foto: parallel_dream - stock.adobe.com

Fastnacht in Mainz: „Die Würde eines jeden Narren ist unantastbar“

Andere Städte, andere Sitten. Der Karneval in Mainz heißt Fastnacht, man ruft „Helau“ statt „Alaaf“. Die Mainzer nennen ihr Motto der Session „Kampagne“. 2023 klingt das so: „In Mainz steht Fastnacht voll und ganz – für Frieden, Freiheit, Toleranz“. Das deckt sich mit dem Närrischen Grundgesetz. Artikel 1: „Die Würde eines jeden Narren ist unantastbar.“ Artikel 2: „Alle Narren sind gleich.“ Im Stadtbild zeigt die fünfte Jahreszeit ganzjährig Präsenz. Ein schillerndes Zeichen setzt der Fastnachtsbrunnen (großes Foto) auf dem zentralen Schillerplatz. Der Münchner Bildhauer Blasius Spreng hat seinen knapp neun Meter hohen Narrenturm mit 200 Bronzefiguren bestückt. Auszumachen sind unter anderem Till Eulenspiegel, Hanswurst und auch die Schwellköpp. Die „geschwollenen Köpfe“ laufen als überdimensionale Pappkameraden bei den Umzügen mit. 30 Charaktertypen gibt es, das kleine Foto zeigt den Schnurrbartträger Knollenas mit der blauen Mütze des Mainzer Karneval-Vereins (MCV). In der Nähe des Brunnens liegt das Fastnachtsmuseum. Dort gibt es Infos auch zu den Schwellköpp. Auszug: „Sie dürfen nicht mehr als 25 Kilo wiegen; die Träger müssen gut sehen und frei atmen können“. Das Museum hat ganzjährig geöffnet. In diesen Tagen erhöhen die Narren ihre Schlagzahl, fast täglich findet irgendwo eine „Brunnebutzer-Sitzung“, ein „Hausfrauen-Kongress“ oder eine „Närrische Weinprobe“ statt. Ein Helau-Kalender gibt Auskunft. Info: Tel. (06131) 242 888; www.mainz-tourismus.com

Gute Nachrichten

Und noch eine gute Nachricht aus dem Ahrtal: Die Rollschuhbahn in Bad Neuenahr, die eigentlich am Montag dieser Woche abgebaut werden sollte, geht in die Verlängerung. Begründung: die große Nachfrage! Verwaltung, Sponsoren und Ahrtal-Tourismus haben das Erfolgsmodell im Schnellverfahren reaktiviert, bis zum 5. März ist „Keep On Rolling“ täglich geöffnet. Ein Blick in den Veranstaltungskalender zeigt: Konzerte im Kurpark, Wanderungen und Führungen – es tut sich einiges an der Ahr. Auch gibt es bald wieder einen Tag der Offenen Weinkeller, der wie gewohnt im Frühjahr stattfinden soll. Termin: 25. März. Der Vorverkauf hat begonnen. Info: Tel. (02641) 91 710: www.ahrtal.de

Ein Besuch auf der größten Großschanze der Welt

Am ersten Februar-Wochenende blickt die Wintersportwelt ins Sauerland. Seit 1995 werden auf der Mühlenkopfschanze in Willingen FIS-Weltcup-Skispringen ausgetragen. Im Stadion finden rund 35 000 Zuschauer Platz. Die besten Springer der Welt sind am Start, das Foto zeigt den Norweger Halvor Egner Granerud bei seinem Sprung am 30. Januar 2021. Die größte Großschanze der Welt ist ganzjährig eine Freizeitattraktion. Besucher bewältigen mit einer Standseilbahn 120 Meter Höhenunterschied zwischen Auslauf und Anlaufturm. Im Glasaufzug geht es dann hinauf zum Schanzenturm. Der Ski-Club Willingen bietet 90-minütige Schanzenführungen an. Direkt an der Schanze liegt auch das Café-Restaurant Aufwind. Vom Mühlenkopf führen Wanderwege zum Ettelsberg und auf die Hochheide. Info: Tel. (05632) 96 00; www.weltcup-willingen.de

 Halvor Egner Granerud bei seinem Sprung am 30. Januar 2021.

Halvor Egner Granerud bei seinem Sprung am 30. Januar 2021.

Foto: picture alliance/dpa/Arne Dedert

Mönchengladbach ist das „Rheinische Manchester“

Man nennt Mönchengladbach gern das „Rheinische Manchester“, was nichts mit der Borussia, ManU oder ManCity zu tun hat, sondern mit der Textilindustrie. Das Weberhandwerk hat eine lange Tradition in der Region. Mit der Industrialisierung hielten Dampfmaschinen Einzug in den Fabriken. Die ganze Geschichte erzählt das Textil-Technikum im Monforts Quartier in der Schalmstraße. Eine Dampfmaschine in der alten Maschinenfabrik läuft zu Demonstrationszwecken. Andere historische Maschinen zeigen beispielsweise, wie Garn gefertigt wurde. In den Vitrinen des Museums findet sich unter anderem auch eine imposante Kollektion von Farbstoffen aller Art. Der Radweg „Textilroute Mönchengladbach“ verbindet Industrieanlagen, Arbeitersiedlungen und Unternehmervillen der Textilgeschichte. Info: Tel. (02161) 30 38 718; www. textiltechnikum.de

Ein Stadtrundgang mit zwei Zeitebenen

In der Brille läuft ein Film, eigentlich sind es zwei: Wer sich beim Stadtrundgang in Essen eine „Nreal Light Brille“ aufsetzt, nimmt die aktuelle Gegenwart mit den echten Straßen und Menschen wahr, zusätzlich werden produzierte Szenen eingespielt, die das Essen des Jahres 1887 nachempfinden. Die Schauspieler Henning Baum und Tatjana Clasing wirken mit, auch Koch Nelson Müller hat seinen Spaß. Mit der Mixed-Reality-Tour „Essen 1887“ haben die Touristiker der Stadt internationale Preise abräumt. Nach einer Winterpause startete die neue Saison am 21. Januar. Tickets kosten 25 Euro pro Person. Info: Tel. (0201) 88 72 333: www.essen1887.de

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