Kurz mal weg Küchenkultur, Wintersport und Karneval: Fünf Tipps für Ausflüge

Serie | Bonn / Region · Das Freilichtmuseum Kommern eröffnet eine Ausstellung zur Geschichte der Küchenkultur, das Sauerland fährt Schlitten und Venlo feiert eine jecke „Außensitzung“. Diese und mehr Tipps für Ausflüge gibt es hier.

Um Küche und Kochen geht es in der Ausstellung "Herdanziehungskraft" im Freilichtmuseum Kommern. Hier der Torgrundhof aus Viersen, Hoser-Küche      .

Um Küche und Kochen geht es in der Ausstellung "Herdanziehungskraft" im Freilichtmuseum Kommern. Hier der Torgrundhof aus Viersen, Hoser-Küche .

Foto: LVR-Freilichtmuseum Kommern, Hans-Theo Gerhards

Herdanziehungskraft: Von der unwiderstehlichen Magie in der Küche

Man kennt das: Die Gastgeber der Party haben ihre Wohnräume aufwendig hergerichtet und originell dekoriert, doch die Gäste knubbeln sich – in der Küche. Das kommt nicht von ungefähr: Am Herd spielt die Musik, das war schon immer so. Das Freilichtmuseum Kommern bei Mechernich hat am letzten Sonntag (12.2., 11 Uhr) eine umfassende Ausstellung zum Thema eröffnet. „Herdanziehungskraft – Küche und Kochen“ heißt die Schau, die ein ganzes Jahr lang (bis zum 11.2.2024) zu sehen sein wird. Das Projekt entstand in Kooperation mit anderen deutschen Freilichtmuseen, federführend war die Domäne Dahlem in Berlin. In Kommern setzt Kuratorin Ann Heinen mit ihrem Team regionaltypische Akzente. Die Ausstellung beleuchtet mit multimedialen Präsentationsformen die Entwicklung „von der Feuerstelle bis zum Thermomix“. Zu sehen sind historische und moderne Küchengeräte, darunter multifunktionale „Sparherde“ und praktische Utensilien für den Einsatz im Ofen. Das Museum kann dabei auf eigene Bestände zurückgreifen, etwa auf eine Bauernküche aus der Baugruppe Niederrhein. Das Rahmenprogramm setzt die Schwerpunkte auf Esskultur und Nachhaltigkeit. Unter dem Titel „Seltener Luxus“ demonstrieren Hauswirtschafterinnen des Museums die Techniken der häuslichen Fleischverarbeitung im 18. Jahrhundert (22./23.4. sowie 21./22.10.). Bei der Veranstaltung „Dafür ist ein Kraut gewachsen“ (21.5.) stammen die frischen Zutaten aus dem Garten des Hauses Kessenich. Besucher können selbst aktiv werden und beispielsweise mit der Museumsbäuerin ein Alltagsessen „nach altem Rezept“ zubereiten (13.5.).

Info: Tel. (02443) 99 800; www.kommern.lvr.de

30 000 Scheiben im „33 1/3“

Städte sind stolz auf ihre Sehenswürdigkeiten, auf schöne Kirchen, Schlösser und Museen. Duisburg listet auf der städtischen Webseite auch seine Plattenläden. Mit gutem Grund: In der Innenstadt konzentriert sich ungewöhnlich viel Vinyl. Im „33 1/3“ ist die LP-Dichte mit 30 000 Gebrauchten am höchsten. „Onkel Stereo“ bietet „subkulturelle“ Neuware. Das „Far Out“ hat „alles außer Schlager“. Und „Die Schallplatte“ im Pulverweg gilt mit dem Gründungsjahr 1954 als der älteste Plattenladen in Deutschland. Die heutigen Betreiber Wolfgang Hoffmeister und Rolf Kowalski genießen das Revival der schwarzen Scheibe, obwohl auch CDs im Regal stehen. Tipp: Die Vinyl-Tour gibt es auch als geführten Stadtrundgang.

Info: Tel. (0203) 28 54 40; www.duisburgkontor.de

Münster: Naherholung vor den Toren der Stadt

Über ein stadtnahes Naturschutzgebiet freuen sich die Menschen in Münster. Zehn Kilometer nördlich des Zentrums liegen die Rieselfelder, auf denen noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts die Abwässer der Stadt kontrolliert versickerten. Nach 1977 wurde auf 230 Hektar gezielt der Naturschutz gefördert, heute leben in den Feuchtgebieten zahlreiche Vogelarten, die hinter hohem Schilf Schutz finden. Die Münsteraner nutzen den Naturraum zur Naherholung auch in der kalten Jahreszeit (Foto). An den Wanderwegen finden sich Beobachtungspunkte mit Infotafeln. Die Biologische Station bietet regelmäßige Führungen an, darunter eine Wintersafari für Familien am 19. Februar (14 Uhr).

Info: Tel. (02571) 94 93 92; www.muensterland.com Tel. (0251) 16 17 60; www.biostation-muenster.org

Die Rieselfelder bei Münster.

Die Rieselfelder bei Münster.

Foto: Münsterland Tourismus

Boètegewoëne Boètezitting

Karnevalsflucht? In der niederländischen Provinz Limburg funktioniert das nur bedingt. Die Stadt Venlo etwa ist eine Hochburg. Der Karneval hat sogar einen Namen: „Vastelaovend“. Wichtiger Feiertermin ist der Samstag mit der traditionellen Boètegewoëne Boètezitting (Außergewöhnliche Außensitzung), wenn das närrische Volk die Straßen der Stadt flutet. Besucher aus dem Rheinland inklusive. Am Rosenmontag gibt’s einen Umzug, am Dienstag eine kollektive Bauernhochzeit. Und: In zwei Vereinen ist der Prinz eine Frau, das gab’s noch nie. In Amt und Würden sind Vera (De Gaaskaetel) und Sandra (De Beerpiëp).

Info: Tel.(0031-77) 333 30 12; www.venloverwelkomt.nl

Karneval in Venlo.

Karneval in Venlo.

Foto: Minted Media

Wintersportspaß: Rodeln für Profis und Amateure

Nach dem Weltcup ist vor dem Weltcup: Am vergangenen Wochenende und Ende des Monats (25./26.2.) können sich Rodel-Fans in der Eis-Arena von Winterberg einige offizielle Weltcup-Rennen anschauen. Und überhaupt: „Rodeln geht zurzeit im gesamten Skigebiet“, meldete Mitte der Woche eine Sprecherin der Wintersport-Arena. Die Rodellifte und „Zauberteppiche“ sind geöffnet, auch 52 Kilometer Piste und 78 Kilometer Loipen. Nach einer kurzen milderen Phase erwarten die Betreiber für die nächsten Tage wieder frostige Temperaturen und Sonnenschein. Tipp: Ein Blick auf die Webcams hilft bei der Planung.

Info: Tel.(02981) 82 06 33; www.wintersport-arena.de

Sie wollen wissen, was los ist in Bonn und der Region? Jeden Donnerstag schicken wir Ihnen die besten Tipps aus unserer Freizeit-Redaktion: Hier geht es zur aktuellen Ausgabe.

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