Kurz mal weg Spargel und Musikfest: Vier Tipps für Ausflüge in der Region

Serie · In der Stadt Rhens südlich von Koblenz wurde im Mittelalter große Politik gemacht und in Marienthal an der Ahr gibt es ein Musikfestival in den Weinbergen. Wir geben wieder Tipps für Ausflüge.

Der Königsstuhl in Rhens.

Der Königsstuhl in Rhens.

Foto: Dominik Ketz

In Rhens am Rhein wurden einst die deutschen Könige ausgehandelt

Heute ein König! 17 Steinstufen hoch zur Plattform, und man fühlt sich wie ein gekröntes Haupt. Zumal die Aussicht stimmt: Der Schwenk über den Rhein reicht von Stolzenfels und Lahnstein bis Braubach und Marksburg. Auf dem Königsstuhl in Rhens wurden einst tatsächlich Könige gemacht. 1273 trafen sich deutsche Kurfürsten an diesem Ort, um die Wahl eines neuen Herrschers auszuhandeln. Man einigte sich auf Rudolf von Habsburg. Mit dem Reichsgrundgesetz wurde 1356 Frankfurt neuer Schauplatz der Wahl, doch Rhens blieb der Ort, an dem die Kandidaten sondiert wurden.

Der erste Königsstuhl stand in einem Garten am Rheinufer, der Bau wurde 1795 zerstört, 1843 wiederaufgebaut und 1929 an seinen heutigen Platz verlegt. Das Bauwerk ist geprägt von acht Außenpfeilern und einer Mittelsäule, eine Infotafel fasst das historische Geschehen zusammen. Dabei wird auch eine alte Tradition erwähnt: Die Bürgermeister von Koblenz und Rhens trafen sich einst an jedem Pfingstmontag am Königsstuhl. „Diese Tradition gibt es nicht mehr“, sagt der heutige Rhenser Bürgermeister Raimund Bogler. „Aber wir feiern jedes Jahr den Tag der Deutschen Einheit dort.“ Die Rhenser „Kaiser Ruprecht Bruderschaft“ kümmert sich seit 1977 um die „Pflege des Andenkens an den Königsstuhl“, am 21. August findet am Bauwerk die „Öffentliche Wahl des Kanzlers / der Kanzlerin“ statt. Der Königsstuhl ist ganzjährig öffentlich zugänglich, Parkmöglichkeiten sind vorhanden.

Du bezahlst, was du stichst

In den Ranglisten der nationalen Spargel-Hochburgen taucht immer wieder eine Gemeinde am Niederrhein auf: Walbeck, ein Ortsteil von Geldern. Im feinen Sandboden der geologisch imposanten Maas-Niers-Düne gedeiht das weiße Gold besonders prächtig. Von Ende April bis zum finalen „Stichtag“ am 24. Juni dreht sich alles um die leckeren Kult-Stangen. Kaum ein regionales Restaurant, das kein exklusives Rezept auf der Karte hätte. Die Spargel-Höfe in der Region feiern Spargelfeste und lassen sich pfiffige Aktionen einfallen. Der Heeserhof in Weeze etwa organisiert in Zeiten des allgemeinen Mitarbeitermangels das Spektakel „Spargel selber ernten” (4.6.). Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht nötig. Die Preisgestaltung klingt auch ganz simpel: „Du bezahlst, was du stichst.“

Info: Tel. (02831) 80 435; www.geldern.de; www.heeserhof.de

Die Stars aus der Stunksitzung sind Stammgäste

Das Panorama sucht seinesgleichen. Die Bühne steht direkt vor einem steilen Weinberg, links befindet sich die Klosterruine Marienthal mit dem Weingut; die Ahr ist nicht weit, der Rotweinwanderweg auch nicht. Das Festival Musik und Wein, das lange Zeit in der Klosterruine ausgerichtet wurde, hat den Umzug auf die Weinkulturbühne ganz ins Freie gut gemeistert, im Juni gehen Veranstalter Gregor Gäb und sein Team in die nächste Runde.

Die Stunksitzung-Stars Köbes Underground sind Stammgäste, das Foto stammt aus dem Vorjahr. Ihr Konzert am 7. Juni bereits ist ausverkauft, das am 8. Juni (19.30 Uhr) noch nicht. Weitere Konzerte: Achtung Baby – A Tribute To U2 (9.6., 20.30 Uhr), Fred Kellner & The Stepson of Soul (10.6., 20.15 Uhr) sowie Malia & Band und das Cécile Verny Quartet (11.6., 18 Uhr).

Info: Tel. (02641) 91 79 82; www.kleinkunstandmore.de

Abenteuerpfad bei den grünen Steinen

Wie alt sind die Buchen? Welche Vögel leben im Wald? Im Erlebniswald Steinrausch am Rand des Eifelortes Kempenich können sich Kinder und Erwachsene spielend schlau machen. Auf einem 1,7 Kilometer langen Naturpfad wechseln sich originelle Info- und Mitmachstationen ab. Fast märchenhaft wirken die moosbewachsenen Vulkansteine zwischen den Bäumen (Foto). Familien mit Kindern haben locker zwei Stunden zu tun, ohne sich zu langweilen. Denn am Ende des Pfades wartet noch ein Waldspielplatz. Kempenich ist über die A 61 schnell erreicht, aber auch Bahn (Vulkanexpress bis Engeln) und Rad sind eine Option.

Info: Tel. (06551) 96 560; www.eifel.info

Sie wollen wissen, was los ist in Bonn und der Region? Jeden Donnerstag schicken wir Ihnen die besten Tipps aus unserer Freizeit-Redaktion: Hier geht es zur aktuellen Ausgabe.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort