Kurz mal weg Fünf Ausflugstipps - das ist los in der Region

Bonn · Ernst an der Mosel feiert Karneval im Mai, Rheinbrohl lädt in die Welt der Römer ein, an der Ahr versüßt der Wein das Wandern und im Sauerland wird sich so richtig ausgetobt.

 Ernst an der Mosel feiert den Karneval nach.

Ernst an der Mosel feiert den Karneval nach.

Foto: Heinz Dietl

Bis die Mosel kocht: Ernst macht Ernst und feiert Karneval im Mai

Martina Hausmann ist voller Vorfreude. „Klar machen wir Ernst“, sagt die Frau aus dem Dorf Ernst an der Mosel. „Wir ziehen unseren Sommer-Karneval durch – mit Umzug und Party, bis die Mosel kocht“. Sie ist Schriftführerin bei der Karnevalsgesellschaft „Ernscher Käskäpp“ – und leidet nach zwei Jahren Zwangspause unter Entzugserscheinungen. „Man muss die Traditionen pflegen, sonst schlafen sie ein“, sagt sie. Anfang des Jahres hat der Ort nur einen Mini-Umzug veranstaltet und Wundertüten an Kinder verteilt. „Das war gut, aber kein Karneval.“ Und so wird die Session 2022 in den Wonnemonat verlegt und offiziell als „Sommerkarneval“ ausgeflaggt. Am 20. Mai eröffnet die Band Kamelle Kapelle aus der Eifel auf dem Festplatz die „Alles Käs Party“, später legt DJ Havanna auf. Die ungewöhnliche Session in Ernst hat auch ein Motto: „Weltraum“. Wer zwischen 18 und 20 Uhr im passenden Kostüm erscheint, bekommt einen Schnaps gratis. Am 21. Mai, einem Samstag, bewegt sich dann der traditionsreiche Veilchenumzug durchs Dorf. Start ist 16.33 Uhr. Anschließend beschallt Jürgens Musikexpress die nächste Sause. Schriftführerin Hausmann hat noch eine weitere Funktion im Dorf. Sie arbeitet im Tourismusbüro. „Touristen sind beim Sommer-Karneval natürlich willkommen“, sagt sie. Das passt zum ganzjährtig gültigen Slogan des Ortes: „Ernst macht Spaß“. Man muss sich ohnehin nicht langweilen in Ernst. Am Moselufer gibt es eine bestens ausgestattete Kanu-Station und eine imposante „Allee der Walnuss-Bäume“. Und wer in Ernst ganz hoch hinaus möchte, wandert am gegenüberliegenden Ufer auf einem alten Winzerweg durch die Steillagen.

Info: Telefon: (02671) 91 67 48; www.ernst-mosel.de

Die Römer-Welt in Rheinbrohl

In Rheinbrohl bei Bad Hönningen befand sich einst der nördlichste Punkt des Obergermanisch-Raetischen Limes, der von etwa 100 bis 260 n. Chr. die Grenze des römischen Reichs markierte. Der universelle Wert des Limes wird seit 2005 von der Unesco als Welterbe gewürdigt. Das heutige Erlebnismuseum Römer-Welt pflegt das Erbe drinnen und draußen. Zwei Wachtürme und ein Palisadenzaun wurden rekonstruiert, zu sehen sind Backhaus, Kochstelle und Gärten. Ausstellungen und Führungen komplettieren das Angebot. Höhepunkt im Jahreskalender sind die familienfreundlichen Römertage. Aktuelle Termine: 14./15. Mai 2022. Gezeigt wird altes Handwerk, auch eine Kohorte marschiert auf.

Info: Telefon (02635) 92 18 66; www.roemer-welt.de

An der Ahr geht es um Wein und Wandern

Mit der Initiative „Wandern für den Wiederaufbau“ erfährt das Ahrtal zurzeit viel Besucherzuspruch, die nächste Aktion ist bereits in Sichtweite: Ende des Monats startet das Projekt „AhrWeinWalk“. Es geht um Wein und Wandern, das Profil der Ferienregion soll geschärft werden. Termine: 26. bis 29. Mai sowie 3. bis 5. Juni. Ablauf: Wanderwillige Weinfreunde starten in Ahrweiler in Bahnhofsnähe und machen sich auf den Weg zu den Höhenwegen. An einigen Weinständen am Wegesrand lassen sich Weine probieren. Ziel ist die Winzerkapelle Sankt Urban. Dort haben neun Ahrwinzer eine Lounge aufgebaut. Für Gastronomie und Musik ist gesorgt.

 Wein und Wandern gibt es an der Ahr.

Wein und Wandern gibt es an der Ahr.

Foto: Ahrtal

Info: Telefon (02641) 91 710; www.ahrtal.de

Extremsport im Sauerland: Das Ziel ist der Start

Im Sauerland animiert die Topografie zu Höhenflügen, sportliche Aktivitäten geraten da schnell in Grenzbereiche. Etwa beim Wandern auf dem Uplandsteig. Der 68 Kilometer lange Rundweg bei Willingen bringt es auf 1500 Höhenmeter. Das muss man sich nicht antun, erst recht nicht am Stück, aber: Genau darum geht es beim 7. Uplandsteig-Wandermarathon am 14. Mai, jedenfalls in der Ultra-Variante. Die „Ultras“ starten früh um sechs. „Das Ziel schließt um 20 Uhr“, heißt es in der Ausschreibung. Zusatz: „Wanderer mit weniger Kondition wählen die 42 oder die 21 Kilometer lange Route.“ Doch Willingen mag die harte Tour: Bei „Extrem Extrem“ (23.-25.6.) wird 48 Stunden durchmarschiert (150 km, 3000 hm). Kurz, aber schmerzhaft kommt der Mühlenkopf-Kraxler daher: Die Teilnehmer stürmen am 12. Juni solo oder in der Staffel die weltweit größte Großschanze hoch. 400 Meter Distanz, 156 Höhenmeter 38 Grad Steigung.

 Extremsport im Sauerland.

Extremsport im Sauerland.

Foto: Warsteiner/Warsgteiner

Info: Telefon (05632) 96 94 353; www.willingen.de

1000 Jahre Nordkirchen: Alltagsmenschen im Park

Die Gemeinde Nordkirchen im Münsterland wird 1000 Jahre alt. Ein Grund zum Feiern, zum Beispiel mit einer spektakulären Ausstellung. Und „Alltagsmenschen“ ist spektakulär: Die Künstlerinnen Christel und Laura Lechner aus Witten haben an 15 Standorten des Ortes rund 50 Skulpturen platziert. Die lebensgroßen Betonfiguren sollen die Fantasie der Betrachter anregen. Im bekannten Schloss Nordkirchen etwa werden Besucher von einer „Geburtstagstafel“ auf das Jubiläum eingestimmt. Man könnte sich dazusetzen und mitfeiern. Eine Radtour verbindet alle 15 Standorte. In Sylt und Koblenz sind zurzeit ebenfalls „Alltagsmenschen“ der beiden Künstlerinnen zu sehen.

 „Alltagsmenschen“ stellt lebensgroße Skulpturen aus.

„Alltagsmenschen“ stellt lebensgroße Skulpturen aus.

Foto: Gemeinde Nordkirchen/Münsterland eV

Info: Telefon: (02596) 917 500; www.nordkirchen.de

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(ga)
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