Schmuck als Geschenk - Perlen gelten als Symbol der Liebe

München · Schmuck gehört unter den Weihnachtsbaum. Selten ist das ein wirklich kreatives Geschenk, aber eines, das so gut wie immer ankommen sollte. Wer damit seine Wertschätzung aussagen will, kann zu Perlen greifen - sie gelten als Geschenk der Götter.

Für die alten Perser sind sie die Tränen der Götter gewesen. Die Griechen glaubten, dass sie aus Tautropfen entstehen, die in einer Vollmondnacht vom Himmel fallen. Und für die Polynesier waren Perlen ein Geschenk des Friedensgottes Oro, der über einen Regenbogen auf die Erde hinabstieg. Keine Frage: Um die Entstehung von Perlen ranken sich die abenteuerlichsten Mythen.

Seit Alters her gelten sie als Symbol für Liebe, Freude und Glück. Als Insignien der Macht schmückten die schimmernden Gebilde weltliche und geistige Herrscher, Kaiser und Königinnen. Schnee von gestern? "Nein", sagt Irmie Schüch-Schamburek. Sie ist die von der Schmuckmesse Inhorgenta in München beauftragte Trendforscherin.

Noch immer liegt Perlenschmuck gerne unterm Weihnachtsbaum. "Hochwertige Perlen wachsen natürlich, sie werden im Gegensatz zu Farbsteinen nicht bearbeitet, geschliffen, gefärbt oder bestrahlt", erklärt die Expertin. Gerade in einer Zeit, in der allgemein verstärkt von Nachhaltigkeit gesprochen wird, sei dies auch für viele potenzielle Schmuckkäufer von besonderer Bedeutung.

"Die Perle stellt wie kein anderes Produkt Schönheit, Vollkommenheit und Einzigartigkeit dar", so Schüch-Schamburek. "Es gibt keine Perle wie die andere und keine Duplikate. Jede hat ihren eigenen Charakter, ihr eigenes Leben."

Das typische Perlencollier wird nach Erkenntnissen der Trendforscherin nach wie vor noch gerne getragen. Es könne einfach sein, aber auch zwei oder drei Reihen haben. Schließen mit Brillanten oder einem Clip-Einhänger zieren es. Gut passe es etwa zum eleganten Shiftkleid, Hosenanzug oder Kostüm. Dennoch: Die häufig biedere Wirkung eines Perlencolliers versuchten die Designer zu entstauben.

"Perlenschmuck muss wieder zeitgemäßer, frischer und jünger werden, um damit neue Zielgruppen zu erschließen", erklärt Thilo Brückner vom Bundesverband Schmuck + Uhren. Die Nachfrage geht laut der Expertin Schüch-Schamburek zu modischen Variationen, die zugleich zeitlos sind. Dazu gehöre vor allem der Mix mit anderen Materialien wie Gold, Platin, Stahl oder Rohdiamanten.

Süßwasserperlen werden hauptsächlich in China produziert, derzeit mehr als eine Milliarde im Jahr. Diese Exemplare waren in den 80er und 90er Jahren sehr beliebt, der Boom habe sich aber gelegt, so Brückner. Größter Produzent von Perlen, die im Meerwasser gedeihen, ist Japan. Spitzenreiter beim Umsatz sind in diesem Bereich weiße Südseeperlen, gefolgt von den glänzenden Akoya-Perlen in verschiedenen Farben und schwarzen Südseeperlen.

Statistisch gesehen gibt es laut Raphael Fischer vom Zentralverband der Deutschen Goldschmiede, Silberschmiede und Juweliere einen Zusammenhang zwischen Größe der Perle und dem Alter ihrer Besitzerin: Demnach mögen weltweiten Marktanalysen zufolge jüngere Frauen Perlen mit einem Durchmesser von zwei bis vier Millimetern, Ältere auch Exemplare von acht Millimetern und mehr.

Als Qualitätsmerkmal gelten die Reinheit der Perloberfläche, der Glanz, was als das Lüster bezeichnet wird, Größe und Stärke der Perlwand. Je länger sie in der Auster ist, je dicker wird die Wand.

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