Kurz mal weg Fünf Tipps für Ausflüge in der Region

Serie | Bonn · Im Bergischen Land wird ein Weihnachtsmarkt in den Mai verlegt, in der Pfalz blühen die Mandelbäume, und an der Ahr startet der Kletterpark in die Saison. Diese und mehr Tipps für Ausflüge gibt es hier.

Schloss Burg an der Wupper.

Schloss Burg an der Wupper.

Foto: Bartels & Meyer/Himmelsblick

 Weihnachtsmarkt im Mai auf Schloss Burg

 „Nein, es ist kein Aprilscherz“, schreiben die Betreiber von Schloss Burg an der Wupper in einer Mitteilung und vollenden den Satz in der Hoffnung, dass er nicht gleich wieder einkassiert werden muss: „… sondern es geht endlich wieder los!“ Eigentümer der rekonstruierten Höhenburg aus dem 12. Jahrhundert sind die Städte Solingen, Remscheid und Wuppertal. Zur Anlage zählt zwar auch ein Museum, doch das Kerngeschäft hat mit Veranstaltungen aller Art zu tun. Und dazu braucht man Publikum, auf das man in den vergangenen zwei Jahren pandemiebedingt nicht bauen konnte. Jetzt aber, jetzt geht’s weiter. Gesetzt sind Familienführungen und Kräuterspaziergänge, im kommenden Monat wird dann das Mittelalterliche Gaukler- und Food-Festival (1.-3.4.) wachgeküsst. Man plant ein „Fest für alle Sinne“ – mit Speis‘ und Trank, Musik, Narretei und rustikalen Rittershows. An den Marktständen werden „Gewandung, Glitzerkram und allerlei aus der Kinderrüstkammer“ dargeboten. 2022 sind noch weitere Ritterspiele geplant.

Doch der Clou, der es in die „Tagesschau“ schaffen könnte, wartet im Mai: Mit sympathischer Renitenz ziehen die bergischen Burgleute vom 20. bis zum 22. Mai den Weihnachtsmarkt durch, der im Dezember wegen Corona noch ausfallen musste. „Sommerweihnacht“ mit Glühwein, Eisstockschießen und 100 beleuchteten Tannenbäumen. „Verrückt?“, fragen die Veranstalter in ihrer Ankündigung. Und antworten gleich selbst: „Vielleicht...“. 

 Sonderausstellung im Zentrum der Eisenverhüttung 

Am vergangenen Wochenende ist das Industriedenkmal Sayner Hütte in die Saison gestartet. Das heißt: Die liebevoll restaurierte Anlage in Bendorf bei Neuwied kann wieder täglich von 10 bis 18 Uhr besucht werden, es finden innen und außen regelmäßig Führungen, Workshops, Handwerksdemonstrationen und mitunter auch kulturelle Veranstaltungen statt. Der nächste Rundgang zum Thema „250 Jahre Sayner Hütte“ ist für den 25. März (15 Uhr) angesetzt.

Eine neue Sonderausstellung arbeitet unter dem Titel „Bendorfs industrielles Erbe“ die spannende Historie der Anlage auf. Die Stadt war regionales Zentrum der Eisenverhüttung, die Ausstellung wirft einen Blick auf die unterschiedlichen Hüttenwerke und die Herstellung feuerfester Steine. Das Foto zeigt das Prunkstück des Areals, die im Jahr 1830 erbaute Gießhalle.

 Innenansicht der Sayner Hütte.

Innenansicht der Sayner Hütte.

Foto: Dominik Ketz

Neuer Parcours für die Kleinen

Der Kletterpark Bad Neuenahr-Ahrweiler hat am Samstag, 19. März, seine 15. Saison gestartet. Und was gibt es Neues an der Paradieswiese? „Wir haben für unsere jüngsten Gäste einen neuen Niedrigseil-Parcours in den Wald gebaut“, sagt Event-Chef Nils Labude vom Betreiberteam Die Freizeitmacher in Velbert. „Der Zwergen-Parcours ist niedrig und kostenfrei zu beklettern für jedes Kind bis 12 Jahren.“ Hier können Kids mit den Eltern erste Klettererfahrungen sammeln. Auch neu: Die „Todesschleuder“ gehört jetzt zum „Xtreme-Parcours“, ein „Panorama-Parcoursbietet besondere Ausblicke. Vorbuchung notwendig. 

 Wo die Mandeln massenweise blühen

 Der weinselige Herbst hat in der Pfalz längst Konkurrenz bekommen. Im Frühjahr lockt die  Mandelblüte ebenfalls wahre Besucherströme an die Deutsche Weinstraße. An der 80 Kilometer langen Strecke zwischen Bockenheim und Schweigen blühen dann massenweise die Mandelbäume, der aktuelle Blütenstand lässt sich online abfragen. Dort finden sich auch alle Termine der Pfälzer Mandelwochen (noch bis zum 18.4). Im Angebot: Oldtimer kutschieren durchs Blütenmeer, Dörfer und Burgen leuchten in Rosa, einige Orte feiern Mandelblütenfeste. Die Mandelmetropole Gimmeldingen will sich 2022 etwas zurückhalten: In den Vorjahren war der Ansturm zu groß.

Die Lei­den des jun­gen Jo­hann Wolf­gang

Wä­re es nach Jo­hann Cas­par Goe­the ge­gan­gen, so hät­te sein Sohn Jo­hann Wolf­gang ei­nen an­stän­di­gen Be­ruf er­lernt. Auf Wunsch des Va­ters be­gann der jun­ge Frank­fur­ter 1772 we­nigs­tens ein Prak­ti­kum am Reichs­kam­mer­ge­richt in Wetz­lar. Dort ver­lieb­te sich der 22-Jäh­ri­ge in die Amt­manns­toch­ter Char­lot­te Buff, die lei­der be­reits ver­lobt war. Goe­the schrieb sich ein gu­tes Jahr spä­ter den Lie­bes­kum­mer von der See­le. Der Brief­ro­man „Die Lei­den des jun­gen Wert­her“ ge­riet zum Best­sel­ler. Mit ei­nem Goe­the-Som­mer er­in­nert die Stadt an der Lahn ab Mai an die Er­eig­nis­se, die vor 250 Jah­ren ein lan­des­wei­tes Wert­her-Fie­ber aus­ge­löst ha­ben. Im Pro­gramm fin­det sich auch ei­ne Tour auf dem Goe­the­weg, wo die pas­sen­den Wert­her-Zi­ta­te am We­ges­rand in Stein ge­mei­ßelt sind.

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