Kurz mal weg Storchen-Route und Ahrtal-Express: Diese Ausflüge lohnen sich

Bonn · An der Mittelweser begeben sich Radfahrer auf eine Storchen-Route und im Westerwald erlebt ein Steinbruch sein Naturwunder. Diese und mehr Tipps für Ausflüge geben wir Ihnen wie gewohnt in unserer Serie „Kurz mal weg“.

Kurz mal weg: Storchen-Route und Ahrtal-Express: Diese Ausflüge lohnen sich
Foto: epr/Mittelweser-Touristik GmbH

Wo Werra sich und Fulda küssen / Sie ihre Namen büssen müssen

Die Weser gehört zu Niedersachsen. Und zu Bremen, weil es dort ein Weser-Stadion gibt, das  wieder häufiger in der „Sportschau“ auftaucht. Dabei fließt die Weser ein sichtbares Stück auch durch Nordrhein-Westfalen. Ihre Eltern wiederum kommen aus Hessen: „Wo Werra sich und Fulda küssen / Sie ihre Namen büssen müssen …“, steht an der Wiege des Wasserlaufs auf dem Weserstein in Hann. Münden. Auf der Höhe Höxter nimmt die Weser Tuchfühlung mit Westfalen auf, bei Hameln driftet sie stark nach Westen ab, in Vlotho wieder nach Norden. Im Nordzipfel von NRW passiert der Fluss die Orte Petershagen, Windheim und Schlüsselburg, die geografisch zur Region Mittelweser gehören. Und auch touristisch: Beliebt bei Besuchern sind familienfreundliche Kanutouren. Eine Schiffstour mit der „Flotte Weser“ hebt ebenfalls die Laune.

Die Hauptrolle in der Region spielt allerdings das Fahrrad. In der flachen Gegend lässt es sich bequem radeln. Der Weserradweg von der Quelle zur Mündung räumt bei jedem bundesweiten Ranking erste Preise ab.

Es gibt zudem populäre regionale Top-Touren: Die Storchen-Route (47 km) etwa führt durch das Vogelschutzgebiet zwischen Petershagen und Schlüsselburg. In den Auen fühlen sich Weißstörche ganzjährig wohl. Petershagen nennt sich „Storchenhauptstadt NRWs“, im Ort gibt es ein Storchenmuseum und gefühlt auf jedem dritten Hausdach einen Storchenhorst. Rund 30 Paare nisten in ihrer Hauptstadt.

Im Schnitt gut

In der Gesenkschmiede Hendrichs in Solingen wurden von 1886 bis 1986 Rohlinge für die Produktion von Scheren geschmiedet und in Form gestanzt. Zwei Hälften ergeben ein Schneidewerkzeug. Bei Vorführungen im heutigen Industriemuseum demonstrieren gelernte Schmiede eindrucksvoll ihr Handwerk. In einer Dauerausstellung wird die Geschichte der Scherenherstellung dokumentiert. Die aktuelle Sonderausstellung „Im Schnitt gut – Scherengeschichten“ (bis 16.10.) beschäftigt sich mit Scherentypen. Dabei sind historische Schätze (Foto) und raffinierte Spezialscheren zu bewundern. Zurzeit läuft in allen 16 NRW-Industriemuseen das Festival „Futur 21“, in Solingen gibt es Tanztheater (16.3.) und Poetry-Slam (18.3.).

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Foto: sp4764 - stock.adobe.com

Ein Wald voller Klänge und andere starke Stücke

Wer auf starke Stücke steht, ist im Rhein-Main-Gebiet richtig. „Starke Stücke“, das „Internationale Theaterfestival für junges Publikum“, geht bereits in die 28. Runde. Termin: 17. bis 28. März. Auf dem Programm stehen 100 Vorstellungen an 20 Spielorten, darunter in Darmstadt, Rüsselsheim und natürlich Frankfurt. Selbst die Natur wird zum Schauplatz: Auf dem Waldkunstpfad Darmstadt verwandeln Musiker hohle Baumstämme in einen „Wald voller Klänge“. Zielgruppe sind „alle ab zwei Jahren“. Auch Künstler aus dem Rheinland wirken beim Festival mit. Das Bonner Theater Marabu zeigt „Morgen ist heute gestern“ im Gallus Theater Frankfurt (24.3., 10 Uhr). Die Performing Group Köln (Foto) ist mit „Spectacular Failures“ (Centralstation Darmstadt (21.3., 10 und 18 Uhr) vertreten.

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Foto: Christopher Horne

Der Ahrtal-Express nimmt wieder Fahrt auf

Im Ahrtal tut sich einiges. An diesem Wochenende nimmt der Ahrtal-Express wieder Fahrt auf. Der Touristenzug pendelt samstags und sonntags von 10.30 Uhr bis 17 Uhr zwischen Bad Neuenahr und Ahrweiler. Unterwegs erhalten die Fahrgäste interessante Infos zu den Sehenswürdigkeiten. Der Zug mit seinen 54 Sitzplätzen hält in Bad Neuenahr an der Bushaltestelle „Am Beethovenhaus“, in Ahrweiler „Am Ahrtor“. Erwachsene zahlen sieben Euro, Kinder (bis 13 J) drei Euro.

Auch die Dokumentationsstätte Regierungsbunker startet durch. Neu ist die Gruppenführung „Top Secret – Top Spion“. Der Kletterpark Bad Neuenahr-Ahrweiler eröffnet am 19. März die Saison.

Vom Steinbruch zum Naturreservat

Eine fast senkrechte Wand aus Basalt erwartet Besucher im Tal der Schwarzen Nister. Die Bacher Lay (Foto), ein ehemaliger Steinbruch bei Bad Marienburg im Westerwald, liegt in einem 45 Hektar großen Naturreservat. In kalten Wintern verwandelt sich der hohe Fels in eine beeindruckende Eiswand, ein interessantes Wanderziel bleibt der Ort zu allen Jahreszeiten. Der vier Kilometer lange Rundwanderweg ab Bad Marienburg führt durch einen stimmungsvollen Mischwald. „Sehenswert ist auch das nahegelegene Pfaffenmal, ein 18 Meter hoher Säulenbasaltkegel in Meilerstellung“, heißt es bei der Tourist-Information der Stadt.

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