Kurz mal weg Eifel, Hunsrück und Grafenwerth: Fünf Ausflugstipps für die Region

Serie | Bonn · In Bad Honnef hat die Insel Grafenwerth nach der Sanierung deutlich an Charme gewonnen, im Hunsrück führen verwunschene Pfade zu einem Wasserfall, und der Eifeler Vulkan-Express lädt zum Entdecken ein. Diese und mehr Tipps für Ausflüge gibt es hier.

 Die Insel Grafenwerth

Die Insel Grafenwerth

Foto: Heinz Dietl

Insel Grafenwerth mit neuem Charme

Rolandsbogen, Drachenburg, Drachenfels: Keine Frage, das Rahmenprogramm stimmt auf der Insel Grafenwerth. In kleinen Buchten liegen Besucher in der Sonne, Kinder lassen Schiffchen zu Wasser, man flaniert, genießt eine Erfrischung im Biergarten. Urlaub – mitten im Rhein. Und wenn dann, wie am vergangenen Sonntag, die majestätische Rhein-Galaxie der Köln-Düsseldorfer bei bestem Wetter am Westufer festmacht, wähnt man sich in einer dieser Fernsehserien, die alle Krisen der Welt für eine Weile auf Distanz halten. Grafenwerth befindet sich im Besitz der Stadt Bad Honnef, die Verwaltung verkauft ihr Eiland gern als „Sehnsuchtsort“.

Nach der aufwendigen Sanierung lassen sich solche Schwärmereien durchaus rechtfertigen. Die historische Brücke, eine von zwei Zugängen, wird zwar noch saniert, doch der neue Charme der Insel macht sich bereits bemerkbar. Man hat Wege ausgebessert oder neu angelegt, die Beleuchtung modernisiert und viel neues Grün gepflanzt. Vor allem die Spielinseln sind gut frequentiert. Auch unter den Basketballkörben herrscht reger Betrieb. „Unser Konzept wird angenommen“, freut sich Bürgermeister Otto Neuhoff. Ins Bild passt auch das noch junge Open-Air-Festival im Sommer. Programm: Kölner Kammerorchester mit Colin Pütz (4.6.), Andreas Vollenweider (5.6.), Patti Smith (6.6.), Zaz (1.7.) und Nick Mason (2.7.). Das Verwaltungsgericht Köln hat ein Veto gegen die Konzerte eingelegt, die endgültige Entscheidung fällt in den nächsten Tagen.

Schnuppertag beim Eifeler Vulkan-Express

Der beliebte Touristenzug Vulkan-Express pendelt nach Fahrplan zwischen Brohl-Lützing am Rhein und Engeln in der Eifel, die Passagiere schauen verträumt aus dem Fenster und wären selbst gern Lokführer oder wenigstens Schaffner. Kein Problem: Mit dem Faltblatt „Werde Eisenbahner bei der Brohltalbahn!“ suchen die ehrenamtlichen Betreiber Verstärkung. Am 11. Juni ist Schnuppertag. Bahnliebhaber können hinter die Kulissen blicken und diverse Tätigkeitsfelder sondieren. Zur Wahl stehen Einsätze in der Werkstatt, an der Strecke, beim Fahrdienst oder in der Öffentlichkeitsarbeit. Anmeldung: willkommen@vulkan-express.de

Industriedenkmal: Die historische Gladbecker Zeche Zweckel

Es geht um Kohle, jede Menge sogar. Bis zu 600 000 Tonnen haben Bergleute von 1908 bis 1969 in der Gladbecker Zeche Zweckel aus dem Boden geholt. Pro Jahr. Dafür benötigte man Energie. In der Maschinenhalle wurden Unmengen an Druckluft und Strom erzeugt.

Die 126 Meter lange Halle ist Herzstück der Zeche – und heute ein Industriedenkmal, das vorrangig für kulturelle Veranstaltungen genutzt wird. Die Anlage ist nur im Rahmen von Führungen und Veranstaltungen zugänglich. Industriehistorische Führungen finden an jedem zweiten und vierten Sonntag (14 Uhr) im Monat statt. Dabei wird auch die Produktion von Dampf, Elektrizität und Druckluft erklärt.

 Die Maschinenhalle der Zeche Zweckel in Gladbeck

Die Maschinenhalle der Zeche Zweckel in Gladbeck

Foto: Klaus-Peter Schneider/Photographer: K.-P.S@t-online.de

Wildromantisch Wandern im Hunsrück

In den Schluchten des Hunsrücks verstecken sich zahlreiche verwunschene Pfade. Vor allem in den Seitentälern der Mosel kann es zu wildromantischen Momenten kommen.

Zum Beispiel in der Hölzbachklamm. Der kleine Wasserlauf speist die Dhron, einen Nebenfluss der Mosel. Kurz vor seiner Mündung beim Dorf Haag inszeniert der Hölzbach ein kleines Naturschauspiel und lässt sich elegant ins Tal fallen. Die Kaskaden veredeln einen elf Kilometer langen Premiumweg, für den man sich durchaus vier Stunden Zeit lassen kann. Die Hunolsteiner Klammtour wechselt zwischen sanftem Waldboden und felsigem Untergrund, gelegentlich tut sich ein interessanter Fernblick auf oder ein Gruß aus dem Mittelalter: Der Weg passiert die Ruine der Burg Hunolstein, die um das Jahr 1190 als Stammsitz der Vögte von Hunolstein errichtet worden ist.

 Wanderer in der Hölzbachklamm im Hunsrück

Wanderer in der Hölzbachklamm im Hunsrück

Foto: Eike Dubois

Innovative Erkundungstour durch Münster

Rathaus, Dom, Kuhviertel, Kiepenkerl und natürlich die Aa: Die kostenlose App „Explore Münster – Dein Stadtrundgang“ lässt keine Sehenswürdigkeit aus, mehr noch: Dank innovativer Technik kann aktuelle Wirklichkeit an einigen Stellen sogar passend ergänzt werden. Stichwort „Augmented Reality“. Dann taucht am Prinzipalmarkt auf dem smarten Display plötzlich die historische Straßenbahn auf. So war das früher hier. Bekannte und gut informierte Personen melden sich zu Wort. Zum Beispiel Leonard Lansink, der im Auftrag des ZDF („Wilsberg“) in Münster als Privatdetektiv aktiv ist.

(ga)
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