Kurz mal weg Diese Ziele lohnen sich für einen Tagesausflug aus Bonn und der Region

Serie · Köln führt Besucher durch seine Brauhäuser, Bad Breisig geht mit Gästen auf eine kulinarische Weltreise, Bad Neuenahr öffnet einen historischen Turm, und Frau Holle macht Blumenliebhaber glücklich: Diese Ausflüge hat die Region zu bieten.

 Hessen: Mohnfeld in Grandenborn mit_dem "Trojanischen Pferd"

Hessen: Mohnfeld in Grandenborn mit_dem "Trojanischen Pferd"

Foto: Redaktionsbüro Heinz Dietl/Heinz Dietl

Naturerlebnisse in der bunten Märchenwelt

Marco Lenarduzzi, Geschäftsführer des Geo-Naturparks Frau-Holle-Land in Nordhessen, gibt offen zu: Auf die Idee mit den Mohnfeldern ist er nicht selbst gekommen. Blühende Wiesen im österreichischen Waldviertel haben ihn dazu inspiriert, im Jahr 2010 in seiner Heimat ähnliche Felder anzulegen. Der Landwirt Björn Sippel hat im Dorf Germerode passende Flächen zur Verfügung gestellt. Ein touristischer Volltreffer: Jahr für Jahr pilgern mehrere Tausend Blumenfreunde zur Mohnblüte von Ende Juni bis Mitte Juli in die Region. Seit 2017 mischt auch Grandenborn mit: 30 Hektar Mohn locken vor allem Hobbyfotografen.

Gäste nutzen kurze Wanderwege oder lassen sich mit der „Mohnschnecke“ (Traktor plus Anhänger) kutschieren. Die Schlafmohnsorte Papaver somniferum blüht in zartem Pink, der Morphingehalt liegt unter der Nachweisgrenze. Geerntet wird im September. Die Nordhessen machen daraus Mohnöl, Mohnkuchen und Mohnpfannkuchen, zwei Mohn-Kinos zeigen Mohnfilme in Dauerschleife. Auch nach der Mohnblüte setzt die Region auf Naturerlebnisse: Im Geopark lassen sich heimische Orchideen erkunden und auf „Kirschwegen“ mehr als 100000 Kirschbäume. Die Gegend nennt sich „Grimms Heimat“ und „Frau Holle Land“, weil die Gebrüder Grimm hier einen Großteil ihrer Märchen recherchiert haben.

Info: Tel. (05602) 93 56 17; www.grimmheimat.de; www.mohnbluetefrauholle.land

Kölsch auf englisch

Die Domstadt hat die Schlagzahl ihrer Führungen an die neuen Freiheiten angepasst. Gleichwohl ist ein Mund-Nasenschutz erwünscht. Einsteiger buchen den Klassiker „Köln in Kürze“: Dom, Rathaus, Altstadt – der Aktionsradius ist klein, der Informationsgehalt groß. Ein weiterer Dauerbrenner ist die „Brauhaustour“, bei der man die Maske zwischendurch abnehmen darf. Die Teilnehmer besuchen drei bis vier Brauhäuser, die Kölsch-Verkostung gehört zum Programm. Man kann auch die englische Variante buchen und dabei seine Fremdsprachenkenntnisse verbessern: „Taste the result of hundreds of years of brewing experience“, heißt es dazu im Programmheft.

Info: Tel. (0221) 346 43 429; www.koelntourismus.de

Rheinblick ist auf allen Wegen garantiert

Holger Klemm, Tourismus-Chef in Bad Breisig, klingt erleichtert, und das hat Gründe. Erstens: „Die Römer-Therme ist wieder geöffnet.“ Zweitens: „Die Kulinarische Woche findet statt.“ Die 48. Ausgabe (23.7. bis 1.8.) gibt es in abgespeckter Form, auf große Feste wird verzichtet. Aber immerhin: Acht Restaurants der Stadt gehen auf Weltreise. Die Pizzeria La Madonnina kocht tunesisch, der Rheinische Hof schwäbisch. Ansonsten lässt sich im Breisiger Ländchen prima wandern, beispielsweise auf dem Rundweg „Goldene Meile“, der moderat durch Wald und Wiese führt. Mehr Kondition erfordert der Rheinecker Felsenweg hoch zur Reutersley. Der Rheinblick ist auf allen Wegen garantiert.

Info: Tel. (02633) 45 680; www.bad-breisig.de

 Eine Wanderung in Bad Breisig.

Eine Wanderung in Bad Breisig.

Foto: Bad Breisig

Grenzenlose Lebenslust an den Ufern der Maas

Man kann wieder kurz „rübermachen“ nach Holland, für einen Tagesausflug oder mehr. Die Gastgeber in der Grenzstadt Venlo empfehlen „Ausflüge an Orte, an denen man einen Blick aufs Wasser genießen kann“. Mit „Wasser“ ist vorzugsweise die Maas gemeint. Viele Cafés und Restaurants liegen am Flussufer. In der Altstadt faszinieren mittelalterliche Gassen und ein prächtiges Rathaus, der Platz davor entpuppt sich im Sommer als einziges großes Straßencafé. Im nördlichen Stadtteil Arcen besucht man die berühmten Schlossgärten und im Süden das Klosterdorf Steyl, wo sich das Mutterhaus der Steyler Missionsschwestern und Missionare befindet. Sehenswert im Ort sind die zweistöckige Doppelkirche und der Botanische Garten Jochumhof.

 Kloster Steyl an der Maas, Niederlande

Kloster Steyl an der Maas, Niederlande

Foto: Venlo Stadtmarketing

Info: Tel. (0031-77) 333 3012; www.venloverwoehnt.de

Willkommen im alten Turm

 Das Ahrtor in Ahrweiler.

Das Ahrtor in Ahrweiler.

Foto: Ahrtal-Tourismus

Die Spannung steigt. Wer gern hinter historische Fassaden blickt, wird sich über ein nagelneues Angebot in Bad Neuenahr-Ahrweiler freuen: Die Stadtverwaltung hat das Ahrtor (Foto) begehbar gemacht, erste Besichtigungen sind am 18. Juli zwischen elf und 14 Uhr möglich. Jeweils maximal 15 Besucher können sich für die 30-minütigen Zeitfenster anmelden und ein Stück Innenleben der Stadtbefestigung erkunden. Auf den drei Etagen des Turms ergeben sich „ganz neue Ausblicke auf Ahrweiler“, heißt es bei Ahrtal-Tourismus. Gästeführer werden im Turm für Fragen zu Verfügung stehen. Der Eintritt beträgt drei Euro, eine Reservierung ist Voraussetzung. Und: Maske nicht vergessen!

Info: Tel. (02641) 91 710; www.ahrtal.de

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