Kurz mal weg Fünf Tipps für Ausflüge zur Winterzeit
Bonn · In der Eifel verbringen gefiederte Gäste aus dem Norden ihren Winterurlaub und das Hochsauerland freut sich auf den Schnee. Diese und mehr Tipps für Ausflüge geben wir wieder in unserer Serie „Kurz mal weg“.
Still ruht der See
Maria Laach am vergangenen Sonntag. Der Parkplatz unterhalb der Abteikirche ist kurz vor 16 Uhr noch gut gefüllt, die Besucher kommen von ihren Spaziergängen am See zurück und werfen einen Blick in die Klosterläden. Große Kerzen, kleine Kerzen, rote Kerzen, weiße Kerzen: Im Advent boomen die Geschäfte der Benediktiner, doch der Betrieb hält sich in Grenzen. Manche Gäste haben das Gewässer sogar umrundet – ein Klassiker in der Region. Für den Rundweg (13,8 km) lässt man sich am Besten vier Stunden Zeit und beobachtet in aller Ruhe die Mofetten am Ostufer.
In der Nähe des Bootsanlegers (Foto) steht noch ein einsamer Besucher, der in sein Fernglas blickt und dann zu einer Strichliste greift. Volker Hartmann zählt Vögel. Der Biologe aus Koblenz ist ehrenamtlich für den Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) im Einsatz. „Wir erwarten heute rund 4000 Wasservögel“, sagt der 40-Jährige. „Ich habe schon mal angefangen und draußen auf dem Wasser 300 Blässrallen ausgemacht.“
Seit 40 Jahren zählt der DDA an vier, fünf Terminen pro Jahr Wasservögel, die am Laacher See überwintern. Der Verband vertritt rund 11.000 Vogelbeobachter. „Bei der letzten Zählung haben wir am Laacher See 3000 Lachmöwen gesichtet plus 1000 Sturmmöwen, Silbermöwen und Steppenmöwen.“ Eine Mantelmöwe aus Norwegen konnte man an ihrem Ring identifizieren. „Sie verbringt seit Jahren ihren Winterurlaub am Laacher See“, sagt Hartmann.
- Info: Tel: 02652 590; www.maria-laach.de; www.dda-web.de; www.vulkanregion-laacher-see.de
Ein erstes Gefühl von Schnee auf dem Hausberg
Die Farbpalette wechselt früh die Töne in Willingen, allmählich kommt mehr Weiß ins Spiel. Für Ski und Rodel reicht’s noch nicht, doch ein Gefühl von Schnee kommt auf, besonders oben am Ettelsberg, dem 837 Meter hohen Rothaar-Gipfel. Rund um den Hausberg mit dem markanten Hochheideturm verlaufen zahlreiche Winterwanderwege. Rund 42 Kilometer der Wege sind dezent präpariert, die Kinder können im Schlitten mitgenommen werden. Alle zwei Jahre organisiert die Stadt den Upländer Winterwandertag. Nächster Termin: 13. bis 16. Januar 2022. Auf dem Programm stehen unter anderem geführte Wanderungen mit den ortskundigen Experten des Upländer Gebirgsvereins.
- Info: Tel: 05632 96 94 353; www.willingen.de
Privat-Brauerei
In der Stadt Hamminkeln gehen Hopfen (Foto) und Malz nicht verloren. Im Gegenteil: Braumeister passen auf, dass die Zutaten effizient zum Einsatz kommen. Trotzdem genießen die Teilnehmer bei den Braukursen der Niederrhein-Westfälische Braumanufaktur viele Freiheiten: Sie dürfen mit Geschmacksnoten variieren und dadurch ein Bier nach eigenen Vorstellungen und im eigenen Fässchen herstellen. Seit 2017 organisieren die Betreiber ihre Kurse, die schnell ausgebucht sind. Freie Termine gibt es erst wieder am 26. März und am 9. April. Dauer: sechs Stunden. Kosten: 139 Euro. Die Brauerei hat auch Bier- und Weinbrandtastings im Programm.
- Info: Tel: 02852 913 20; www.nrw-braumanufaktur.de ;
Sehr beliebt: Wandertouren auf den Wisper Trails
Ein kleiner Nebenfluss macht von sich reden. Die Wisper, die bei Lorch in den Rhein mündet, misst nur 29,7 Kilometer. Nach ihr ist die hessische Region Wispertaunus benannt. Der Rheinsteig führt hier seit 2005 durch, seit 2009 gibt es den Wispertalsteig. Der Erfolg dieser beiden Wege hat den regionalen Tourismus mächtig stimuliert: So entstanden im Einzugsgebiet 14 Wisper Trails. Das neue Netz bringt es auf 209 Kilometer durchaus anspruchsvolle Rundwanderwege. „Ein gigantischer Erfolg“, sagt der zuständige Wegeplaner Robert Carrera. Die Region ist geprägt durch Wälder, Wiesen und tiefe Täler. „Die Wege sind zwar ganzjährig begehbar, doch die Ausstattung sollte stimmen.“ Den Trail „In Vino Veritas“ in Lorch (Foto) gibt’s mit Rheinblick. Neuzugang ist der Spazierwanderweg „Kurschatten“ (6,7 km) in Bad Schwalbach.
- Info: Tel: 0800 9477 377; www.wisper-trails.de
Unterwegs in den Traumwelten
Die Melone auf dem Kopf, einen Apfel vor der Nase: Das Plakat zur Ausstellung passt perfekt zum Künstler. Die Schau im Museum La Boverie in Lüttich (Foto) präsentiert 160 Werke des belgischen Surrealisten René Magritte (1898-1967). Aber: Die Kuratoren nehmen den Titel „Inside Magritte“ sehr ernst. Besucher dieser „immersiven digitalen Ausstellung“ sollen eintauchen in die Denk- und Traumwelten des Künstlers. Mit dieser „multisensorischen Erfahrung“ gerät man möglicherweise sogar an die Grenze der virtuellen Realität. Doch was könnte da sein? Virtuelle Surrealität?
- Info: Tel: 00322 549 60 49; www.laboverie.com; www.belgien-tourismus-wallonie.de
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