Kurz mal weg Fünf Ausflugstipps, mit denen Sie die Region entdecken können
Serie | Bonn · Leichte Wanderungen rund um das Kloster Steinfeld in der Nordeifel, eine Woche der Artenvielfalt an der Mosel oder Sommerleuchten im rheinischen Kohlerevier: Wir geben wieder Tipps Ausflüge.
Neustart in der Eifel: Das Leben geht weiter, man freut sich auf Gäste
„Ein Kölsch?“, fragt die Wirtin. „Ja, alle sechs Minuten“, antwortet der Stammgast und grinst: „… bis ich ‚schneller‘ sage.“ Allgemeine Erheiterung im Biergarten. Karina Hoffmann bleibt cool. Die 31-Jährige betreibt im Eifeldorf Urft bei Kall die Kneipe Schneider’s Eck, und Humor ist ihr nicht fremd. „Wir öffnen um 16 oder 17 Uhr, manchmal auch schon um zehn Uhr“, steht auf einem Schild am Eingang. „Und wenn Sie uns von draußen sehen, sind wir auch da.“ Schneider’s Eck ist eine FC-Hochburg. Einheimische und ein paar Touristen schauen sich heute live das zähe Spiel gegen Wolfsburg an – und haben trotzdem ihren Spaß. An der Wand hat jemand in 2,50 Metern Höhe eine Markierung in den Putz geritzt: So hoch stand das Wasser bei der Flut im Juli. Draußen vor der Tür murmelt die Urft unschuldig in ihrem Bett, die Bahntrasse ist noch beschädigt, ein Bus bedient den Schienenersatzverkehr. Das Leben geht weiter, man freut sich auf Gäste. Es gibt gute Gründe für einen Besuch in der Gegend. Rursee, Urftsee und der Nationalpark sind schnell erreicht. Eifelsteig und Römerkanal-Wanderweg führen durch Urft. Viele kleine Routen durchziehen Täler und Hügel, oft mit Blick auf die Silhouette des Klosters Steinfeld. Auch dort herrscht Aufbruchsstimmung. Das Hotel des Klosters ist gut gebucht, die Klosterschänke ebenfalls. In der Basilika finden wieder Konzerte statt. Tipp: „Mozart-Haydn-Beethoven“ (21.5.,19 Uhr).
Info: Telefon: (02441) 88 80; www.kall.de;
Auf echtem Gras: Golfmesse Rheingolf
In den ersten 20 Jahren fand die Golfmesse Rheingolf jeweils im März in der Halle statt, dann kam die Zwangspause durch Corona. „Wir mussten uns neu erfinden“, sagt Michael Jacoby. Der Rheingolf-Gründer verlegte seine Messe 2021 ins Freie, „wo der Golfsport sowieso hingehört“. Auch die 2. Rheingolf geht open-air über echtes Gras.
Termin: 20. bis 22. Mai
Ort: Golf Club Elfrather Mühle in Krefeld
Programm: ein Mix aus Testen, Fitten, Shoppen und Infos zu Golfreisen
Veranstalter Jacoby erwartet wie im Vorjahr 5000 Besucher. Der Eintritt ist kostenfrei. Lediglich bei der „Long-Drive-Challenge“ wird eine Startgebühr verlangt: Für zehn Euro darf man sechs Bälle schlagen.
Info: Telefon: (02181) 81 85 70; www.rheingolf-green.de
Unterwegs im Kannenbäckerland: Der Keramik auf der Spur
Das Kannenbäckerland im Westerwald, keine Autostunde von Bonn entfernt, verfügt über eine vielfältige Palette kultureller Attraktionen. Neben rund 30 Keramikwerkstätten in der Region, zu denen man Kurzbeschreibungen im übersichtlichen und informativen Flyer „Keramik auf der Spur“ findet, verfügt Höhr-Grenzhausen über eines der größten Keramikmuseen Europas.
Große Veranstaltungen zeigen die beeindruckende Vielfalt der Keramik, darunter der Europäische Keramikmarkt Höhr-Grenzhausen (Samstag, 11. und Sonntag, 12. Juni) und der Europäische Töpfermarkt Ransbach-Baumbach (Samstag, 1. und Sonntag, 2. Oktober).
Info: Telefon (02624) 19 433 oder (02623) 86 500
Artenvielfalt: Auf der Suche nach dem Zipfelfalter
Mit einer abwechslungsreichen „Woche der Artenvielfalt“ engagieren sich rund 80 Veranstalter im gesamten Moselraum für den Schutz von Flora und Fauna. In zahlreichen Ortschaften von Koblenz bis nach Luxemburg werden unter dem Motto „Artenvielfalt rockt die Mosel“ entsprechende Führungen organisiert. Am 16. Mai beispielsweise geht es in die Senheimer Weinberge, die von Zwergschafen auf natürliche Weise gemäht werden. Am 17. Mai sind die Trockenmauern des Wehrer Rosenbergs das Ziel einer Wanderung. Am 21. Mai begeben sich Experten bei einer Insekten-Safari in Hatzenport mit Gästen auf die Suche nach dem Zipfelfalter. Insgesamt 80 Termine stehen im Programm. Zum Finale gibt’s einen Familientag (22.5., 11 bis 18 Uhr) mit Live-Musik und Stelzentheater auf dem Forumsplatz in Bernkastel-Kues.
Info: Telefon: (06571) 14 23 02; www.faszinationmosel.info
Wahrzeichen des rheinischen Reviers: Das Freizeitzentrum am Indemann
Fussballgolf, Boule, Nordic Walking, Feiern und Tagen im Event-Restaurant: Das alles und noch viel mehr ist möglich im Freizeitzentrum am Indemann, dem Wahrzeichen des rheinischen Braunkohlereviers rund um Inden bei Weisweiler. Die 36 Meter hohe Konstruktion aus 260 Tonnen Stahl steht auf einer rekultivierten Abraumhalde, drei Plattformen ermöglichen den Blick über die gesamte Region. „Der Finger weist auf den noch aktuellen Tagebau“, sagt Yvonne Doderer von der Gemeinde Inden. Der Indemann ist nachts beleuchtet, am 25. Juni gibt es ein „Sommerleuchten“ mit Live-Music. Erwartet werden 5000 Besucher.
Info: Telefon: (02465) 39 52; www.indemann.de
Wir wollen wissen, was Sie denken: Der General-Anzeiger arbeitet dazu mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Wie die repräsentativen Umfragen funktionieren und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.