Kurz mal weg Fünf Tipps für Tagesausflüge aus Bonn und der Region

Serie | Bonn · Im Dah­ner Fel­sen­land füh­ren vie­le We­ge zu bun­ten Sand­stei­nen, im Sie­ger­land ge­ben die Ora­ni­er ei­ne Rad­rou­te vor und im Wes­ter­wald gibt’s ei­nen Wild­park „um­sonst“. Wir geben wieder einige Tipps für Tagesausflüge.

 Der Drachenfels in der Pfalz.

Der Drachenfels in der Pfalz.

Foto: Dominik Ketz

Wo der Dra­chen­fels rot leuch­tet

Auch die Pfalz hat ei­nen Dra­chen­fels, al­ler­dings oh­ne Blick auf ei­nen gro­ßen Fluss. Da­für reicht die Fern­sicht spek­ta­ku­lär bis weit ins El­sass hin­ein – wo­bei sich ei­ne Lan­des­gren­ze nicht aus­ma­chen lässt. Al­les Wald! Dort die Vo­ge­sen, hier der Pfäl­zer­wald. Über­all ste­hen Bur­gen auf Ber­gen, auch auf­fal­lend ro­te Fel­sen schim­mern durchs Blät­ter­werk. Der bun­te Sand­stein ist das weit­hin sicht­ba­re Mar­ken­zei­chen der Re­gi­on, die sich Dah­ner Fel­sen­land nennt.

„14 mit­tel­al­ter­li­che Bur­gen be­fin­den sich hier auf engs­tem Raum“, sagt Tou­ris­mus-Chef Jac­ques Noll aus der pfäl­zi­schen Stadt Dahn. „Burg Fle­cken­stein ist be­son­ders se­hens­wert in Frank­reich und der Dra­chen­fels sehr be­liebt auf un­se­rer Sei­te“. Die Fel­sen­burg aus dem frü­hen 13. Jahr­hun­dert macht je­den­falls auch als Rui­ne ei­ne gu­te Fi­gur. Ei­ne zen­tra­le Rol­le spielt der Dra­chen­fels bei der „Fel­sen­land Sa­gen­wo­che 2021“ (21.-27.8.). Am 26. Au­gust führt der lo­ka­le Ex­per­te Karl Kling in­ter­es­sier­te Gäs­te durch die An­la­ge, sei­ne Kol­le­gin An­ke Vo­gel er­zählt da­zu An­ek­do­ten aus dem rei­chen Er­fah­rungs­schatz ei­ner Zun­der­schwamm-Händ­le­rin.

Sechs ge­führ­te Wan­de­run­gen ste­hen zu­vor auf dem Pro­gramm der 31. Dah­ner Fel­sen­land Wan­der­wo­che vom 8. bis zum 14. Au­gust. „Beim Wan­dern spie­len wir in der Cham­pi­ons Le­ague“, sagt Tou­ris­mus-Chef Noll und ver­weist auf zwölf re­gio­na­le Pre­mi­um­we­ge. Auch der 142 Ki­lo­me­ter lan­ge Fern­wan­der­weg Pfäl­zer Wald­pfad von Kai­sers­lau­tern nach Schwei­gen an der Deut­schen Wein­stra­ße führt durch Dahn.

150 Jahre Palmengarten

Es ist ei­ne ty­pisch Frank­fur­ter Ge­schich­te. Im Jahr 1868 in­iti­ier­te der Gar­ten­ge­stal­ter Hein­rich Sies­may­er an der Bör­se die Aus­ga­be ei­ner neu­en Ak­tie, mit der ein bo­ta­ni­scher Gar­ten fi­nan­ziert wer­den soll­te. Der lo­ka­le Geld­adel gab sich spen­ta­bel, am 16. März 1871 wur­de im West­end ei­ne An­la­ge er­öff­net, die es zu viel Ruhm brin­gen soll­te: Der Pal­men­gar­ten be­her­bergt heu­te auf 22 Hekt­ar rund 13 000 Pflan­zen­ar­ten in Schau­häu­sern und im Au­ßen­be­reich. Das 150-jäh­ri­ge Be­stehen wird ganz­jäh­rig ge­fei­ert. Klang­künst­ler und jun­ge Wis­sen­schaft­ler er­kun­den in Pro­jek­ten, wie Pflan­zen auf Ge­räu­sche re­agie­ren. Auch Live-Mu­sik wird ge­bo­ten: Am 5. Au­gust gibt es Jazz un­ter Pal­men mit dem re­nom­mier­ten Duo Heinz Sau­er & Jas­per van’t Hof.

Wanderungen und Radtouren in allen Größen

In der wald­rei­chen Ge­gend rund um Sie­gen zählt Wan­dern zu den Top-The­men, die Aus­wahl kennt kaum Gren­zen. Auf dem Il­setal­pfad las­sen sich klei­ne Flusstä­ler ent­de­cken, der Berg­mann­pfad führt zu al­ten Stol­len. Die Tour „An­sich­ten – Aus­sich­ten“ wie­der­um teilt man bes­ser in zwei Etap­pen auf. Da­ten: 37 km, 11 Stun­den, 950 Hö­hen­me­ter. Auch Rad­fah­rer könn­ten ei­nen ganz wei­ten Bo­gen span­nen: Sie­gen liegt an der Ora­ni­er-Rou­te, die in Ams­ter­dam star­tet und als 2400 Ki­lo­me­ter lan­ger Rund­weg das his­to­ri­sche Wir­kungs­ge­biet des Hau­ses Ora­ni­en-Nas­sau ver­bin­det. Ver­gleichs­wei­se kurz da­ge­gen fällt süd­lich von Sie­gen die na­tur­na­he Run­de „Über die Dör­fer“ (28 km, 3 Std.) aus.

Ein Hüttenscout beantwortet die Fragen zum Denkmal

Die Say­ner Hüt­te in Ben­dorf bei Neu­wied ver­an­stal­tet auch in den Som­mer­mo­na­ten ein ab­wechs­lungs­rei­ches Pro­gramm. Das denk­mal­ge­schütz­te En­sem­ble mit der Gie­ßhal­le (im Fo­to rechts) und der Krupp’schen Hal­le (links) zähl­te einst zu den be­deu­tends­ten Ei­sen­gie­ße­rei­en des Lan­des. Be­liebt sind die Sonn­tags­füh­run­gen mit dem Ti­tel „250 Jah­re Say­ner Hüt­te“. Ter­mi­ne: u. a. 25. Ju­li, 8. und 22. Au­gust, je­weils 15 Uhr. An Sonn­ta­gen oh­ne Füh­run­gen steht ein so ge­nann­ter Hüt­tens­cout auf dem Ge­län­de und be­ant­wor­tet Fra­gen zum The­ma (15. und 29.8., 12 bis 16 Uhr). Im Rah­men der Aus­stel­lung „Bun­te Güs­se – Die Samm­lung oh­ne Ei­sen“ kön­nen Be­su­cher bei ei­nem Work­shop in der Gie­ßer­werk­statt ein in­di­vi­du­el­les Sou­ve­nir her­stel­len (25.7. und 22.8., 14.30 Uhr). Die Teil­neh­mer­zahl ist be­grenzt, ei­ne An­mel­dung er­for­der­lich.

100 Prozent kostenlos

Die Be­trei­ber des Wild­parks Bad Ma­ri­en­berg im Wes­ter­wald brin­gen ih­re Eck­da­ten schnell und tro­cken auf den Punkt: „50 Jah­re Be­stehen – 50 000 Be­su­cher im Jahr – 100 Pro­zent kos­ten­lo­ser Ein­tritt“ hei­ßt es beim För­der­ver­ein. Man möch­te „auch Fa­mi­li­en mit ge­rin­gem Bud­get ein tol­les Frei­zeit­ver­gnü­gen bie­ten“. Be­su­cher kön­nen täg­lich von Son­nen­auf­gang bis zur Däm­me­rung auf Pirsch ge­hen, zu er­le­ben sind Wi­sen­te, Wild­schwei­ne, Ze­bus, Al­pa­kas, Wasch­bä­ren und vie­le Greif­vö­gel. Ein vier Ki­lo­me­ter lan­ger Weg führt zu den Tie­ren. Auch Strei­chel­zoo und ein Spiel­platz ge­hö­ren zum An­ge­bot.Und ja:Spen­den sind will­kom­men, damit das al­les so bleibt.

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