Kurz mal weg Kennen Sie schon diese Tagesausflüge aus Bonn?

Bonn · Das Gasometer Oberhausen beschwört in einer neuen Ausstellung die Artenvielfalt des Planeten, ein Wildpark am Niederrhein macht Herbstprogramm für Kinder und am Rhein erlebt man eine stolze Burg auf Augenhöhe. Unsere Ausflugstipps aus Bonn.

Burg Rheineck mit Blick auf den Rhein.

Burg Rheineck mit Blick auf den Rhein.

Foto: Marie Johann

Burg Rheineck: Der perfekte Blick auf den Fluss und seine Ufer

Mittelrhein Mehr Rheinromantik geht kaum: Auf einer Anhöhe bei Bad Breisig ruht ein trutziges Gemäuer aus dem 11. Jahrhundert. Die Pfalzgrafen, die zunächst auf dem 187 Meter hohen Berg herrschten, hatten den perfekten Kontrollblick auf den Fluss und seine beiden Ufer. Die gut erhaltene Burg Rheineck ist heute noch bewohnt, aber nicht öffentlich zugänglich. Trotzdem: Man kann sie erwandern. Der „Rheinecker Felsenweg“ (8 km, 200 Höhenmeter) wird in einigen Wanderführern zwar als „schwer“ klassifiziert, doch das trifft nicht ganz zu. Der Weg startet an den Römer-­Thermen mit moderatem Einstieg am Tennisclub, es geht durch Wald, blumenreiche Wiesen und durch den Ort Rheineck. Am Campingplatz beginnt der „schwere“ Abschnitt, der etwas Schweiß treibt.

Nach 20 Minuten befinden sich die Wanderer auf Augenhöhe mit der Burg. Eine Passage mit moosbewachsenem Schiefer und verwitterten Eichen führt zur Reutersley, die das ganz große Panorama ausbreitet, untermalt vom Grundrauschen durch Bundesbahn und Bundesstraße.

Das Foto zeigt Burg Rheineck und das rechtsrheinische Bad Hönningen mit Schloss Arenfels, und in der Ferne grüßt der Drachenfels. Burg Rheineck gehörte lange Zeit dem illustren „Burgenkönig“ Herbert Hillebrand, 2000 erwarb der erfolgreiche Photoshop-Pionier Kai Krause die Burg.

„Anfangs hatten wir noch Besuchszeiten“, sagt Burg-Hausmeister Mario Ohl, „doch da kamen 300 Menschen an einem Wochenende, das wurde einfach zu viel“.

Info: Tel. (02633) 45 680; bad-breisig.de

Skywalk: Beliebte Aussichtsplattform im Tal der Nahe

Rheinland-Pfalz Hochstetten-Dhaun – nie gehört? Es gibt eine Schlossruine im Ort, eine Pfarrkirche. Und ein gutes Kommunalwahlergebnis (60,26 %) für den Bürgermeister. Der Bekanntheitsgrad des staatlich anerkannten Erholungsortes im Tal der Nahe hat seit 2015 enorm zugelegt. Das hängt mit dem „Nahe-Skywalk“ zusammen, einer 65 Quadratmeter großen Aussichtsplattform, von der man auf das Fluss­tal schaut, aber auch durch den Gitterrost unter den eigenen Füßen gut 70 Meter in die Tiefe.

Auch schön: Der Nahe-Skywalk kostet keinen Eintritt und ist jederzeit begehbar. Und nach Einbruch der Dunkelheit leuchtet er rot und blau. Und wer hat ihn erfunden? Der Bürgermeister.

 Info: Tel. (06752) 13 76 10; naheland.net

Tipps für Tagesausflüge von Bonn aus - Oberhausen, Burg Rheineck
Foto: Dominik Ketz

Der blauen Ente auf der Spur

Niederrhein Ganz im Westen des Bundeslandes NRW und quasi umzingelt von Holland liegt die Kleinstadt Gangelt. Wer sich in der Gegend aufhält, sollte dem Wildpark Gangelt einen Besuch abstatten. 500 Wildtiere leben auf 50 Hektar Fläche. Im Herbst organisiert der Park ein dichtes Ferienprogramm für Kinder, die (bis 24.10./ bis 15 J) keinen Eintritt zahlen. Oberförster Harry geht mit Gästen auf die „Suche nach der sagenumwobenen blauen Ente“, Waldhexe Arabella lädt ein zum großen „Hexenbesenflug-Parcours“. Zum Standardprogramm zählen regelmäßige Flugshows mit Rotmilan (Foto), Eule und Fasan. Ganzjährig beliebt sind auch der Streichelzoo und Abenteuerspielplatz.

 Info: Tel. (02454) 90 90 51; wildpark-gangelt.com; niederrhein-tourismus.de

Stopp in Heidelberg mit Schlossbesuch

Eine ziemlich spannender Fernradweg startet (oder endet) am Rhein, nämlich am Dom zu Speyer. Der Odenwald-Madonnen-Radweg erschließt auf 180 Kilometern bis zum Ziel in Tauberbischofsheim abwechslungsreiche Landschaften und Kulturräume. Der Begriff geht auf den Namen „Madonnenländchen“ zurück: die Region ist reich an sehenswerten Sakralbauten, viele Bildstöcke und Wegkreuze säumen die Route. Der Neckar weist den Weg, ein Stopp in Heidelberg mit Schlossbesuch liegt nahe. In Eberstadt lohnt sich der Besuch der Tropfsteinhöhle. Empfehlenswert ist die Einteilung in vier Etappen.

Info: Tel. (06261) 84 13 90; tg-odenwald.de

Planet Erde in der Luft: 58 Millionen Pixel machen’s möglich

Die Erdkugel misst 20 Meter und schwebt in 100 Metern Höhe vor den Augen der Besucher. 58 Millionen Pixeln Auflösung machen’s möglich. Im Gasometer sind solche Präsentationen aufgrund der räumlichen Gegebenheiten ein Kinderspiel. Der weithin sichtbare Turm in Oberhausen macht seit Jahren in Ausstellungen, nach einer umfangreichen Sanierung ging das Industriedenkmal in diesem Monat mit einer neuen Schau an den Start.

Es geht um ein aktuelles Thema. „Das zerbrechliche Paradies“ demonstriert die Auswirkungen der Klimaveränderungen auf die Tier- und Pflanzenwelt. Die Ausstellung zeigt, was auf dem Spiel steht: die Artenvielfalt des Planeten. Fotos und Filme gehen nah ran, nehmen die Betrachter mit auf eine Reise zu den Eisbären im Packeis und den Faultieren des Regenwaldes. Eintritt: 11 Euro.

 Info: Tel. (0208) 850 37 30; gasometer.de

(ga)
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