Betriebsweihnachtsfeiern Vom Familienbetrieb bis zur Telekom - Weihnachtsfeiern sind beliebt

BONN · Die Arbeitskollegen haben sich fein rausgeputzt, vom Arbeitsalltag ist nichts zu spüren. Alle genießen das kostenlose Essen und lassen das Jahr Revue passieren. Weihnachtsfeiern haben in vielen Betrieben Tradition. Hier dankt der Chef seinen Mitarbeitern für die Arbeit.

 Gute Stimmung bei der Weihnachtsfeier: Auch viele Unternehmen in der Region laden ein.

Gute Stimmung bei der Weihnachtsfeier: Auch viele Unternehmen in der Region laden ein.

Foto: dpa

Ganz uneigennützig ist das nicht: Die lockere Atmosphäre soll die Kollegen zusammenschweißen und motivieren. Arbeitgeber sind aber nicht verpflichtet, eine solche Feier auszurichten. Auch dann nicht, wenn sie es in den Jahren zuvor regelmäßig gemacht haben. Der GA hat nachgefragt, wie Unternehmen in der Region feiern.

Während das Unternehmen mit den meisten Beschäftigten in Bonn, die deutsche Telekom, eine zentrale traditionelle "Winterparty" auf ihrem Gelände in Beuel feiert, überlassen es andere große Firmen wie die Deutsche Post, Haribo oder Galeria Kaufhof ihren Filialen und Abteilungen, ihre eigenen Feiern zu organisieren.

Zu ihrem Weihnachtsmarkt lädt die Telekom Mitte Dezember alle rund 15.000 Mitarbeiter in Bonn ein. Der Konzern spendiert das Essen, die Getränke zahlen die Mitarbeiter selbst. Dazu soll es Reden und Musik geben. Mehr möchte Pressesprecher Peter Kespohl aber nicht verraten: "Es soll ja schließlich für die Mitarbeiter auch immer eine Überraschung sein."

Zu den Betrieben, die eine zentrale Feier für alle Beschäftigten veranstalten, gehört auch die IHK Bonn-Rhein-Sieg. Das Besondere: Die IHK stellt ihren Auszubildenden ein Budget zur Verfügung. Die Azubis bereiten die Veranstaltung auf eigene Faust vor und dürfen den Ort, die Verpflegung und das Programm selbst bestimmen. "Die Vorbereitung macht den Azubis viel Spaß und sie sorgen jedes Jahr für eine neue Überraschung", sagt IHK-Pressesprecher Michael Pieck. An der Veranstaltung nehmen rund 80 Mitarbeiter teil, jeder erhält auch noch ein kleines Nikolauspaket.

Und wie spendabel sind die Banken? Bei der Postbank und der Sparkasse KölnBonn feiern die Mitarbeiter abteilungsweise im kleinen Kreis. "Jedes Team kann selbst entscheiden, wie es feiern will. Das ist praktischer", erklärt Postbank-Sprecher Joachim Strunk. Jedem der rund 2000 Angestellten in Bonn schießt die Postbank "einen niedrigen zweistelligen Betrag" für die Feier zu, Kosten, die darüber hinausgehen, muss der Vorgesetzte oder der Mitarbeiter übernehmen. Die Sparkasse KölnBonn regelt das genauso. "Eine zentrale Feier funktioniert alleine aufgrund der dezentralen Struktur unserer Filialen und des klassischen Weihnachtsgeschäftes nicht", sagt Sparkassensprecher Norbert Minwegen.

Nicht nur die großen Unternehmen, sondern auch viele kleine Familienbetriebe feiern Weihnachten. Die Bonner Tischlerei Kolb, ein Familienunternehmen in der vierten Generation, lädt aktive und ehemalige Mitarbeiter in die eigenen Räume ein. Die Kosten fürs warme Buffet und die Getränke übernimmt die Firma: "Der Chef zahlt alles." Für die rund 40 Gäste gibt es am Ende noch eine Tombola.

Knausriger geht es da bei Behörden wie zum Beispiel der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) zu. Der Name ist Programm: Laut Bafin-Sprecher müssen die Mitarbeiter in den Abteilungen außerhalb der Arbeitszeiten feiern und auch alles selbst bezahlen.

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