Kurz mal weg Fünf Tipps für Tagesausflüge in der Region
Serie | Bonn/Region · Mitten in Münster lockt ein flacher See nicht nur Wassersportler an seine Ufer, am Rhein wandert man mit Wein und an der Ahr ruft eine alte Krähe zur Einkehr. Diese und mehr Tipps gibt es wieder in unserer Reihe „Kurz mal weg“.
Der Aasee in Münster: Naherholung am Wasser und eine Bockwurst-Regatta
Der Segelclub Hansa in Münster leistet vorbildliche Nachwuchsarbeit. „Zurzeit stehen 30 Optimisten zur Verfügung“, heißt es auf der Webseite. Man listet dort nicht etwa die gute Laune von Mitgliedern, sondern den maritimen Fuhrpark. Denn: „Der Optimist ist eine 2,30 Meter lange Kunststoffjolle für Kinder“, erklärt der zuständige „Opti-Obmann“ Malte Sulkiewicz.
Hansa ist auch mit anderen Bootsklassen bestens bestückt. Das Clubhaus steht am Aasee, dem großen Naherholungsgebiet in Zentrumsnähe. Cafés und Restaurants säumen das Ufer, auch der Allwetterzoo, Pferdemuseum und Freilichtmuseum locken viel Publikum ans seichte, maximal zwei Meter tiefe Gewässer.
Im Mittelpunkt der Freizeitaktivitäten steht Wassersport mit Bootsverleih, Segelschule sowie Segelclub Münster und Segelclub Hansa Münster. Eine große Ruder-Regatta gibt’s im Frühjahr sowie gelegentliche Wettkämpfe der Ruder-Bundesliga.
Eine originelle Segel-Veranstaltung ist die zweitägige Bockwurst-Challenge. Die Veranstaltungsreihe ging vor mehr als 25 Jahren als „Bockmühlen-Cup“ an den Start, benannt nach den Bockwindmühlen im Freilichtmuseum Mühlenhof am 40 Hektar großen Aasee. Mit den Jahren wurde der Name von jungen Seglern etwas modifiziert. Die Gastronomie zog mit, es gibt jede Menge Bockwurst bei der Bockwurst-Challenge. Termin der nächsten Regatta: 17. und 18. September.
Info: Tel.(0251) 492 27 10; www.stadt-muenster.de/tourismus/sehenswertes; www.overschmidt.de /www.segelclub-hansa.de; www.segel-club-muenster.de
Auf Achse: Alte Trecker und eine Bahnfahrt zum Steinbruch
Historische Traktoren oder Lokomotiven gehen immer, da glänzen alte und junge Augen. Sicherlich auch an diesem Sonntag (17. Juli, 10-18 Uhr), wenn das Freilichtmuseum Lindlar im Oberbergischen Kreis seinen Techniktag „Auf Achse“ veranstaltet. Bei einer Ausstellung auf der grünen Wiese präsentieren sich in Reih‘ und Glied betagte Trecker, die Kleintraktoren der Marke Holder werden in diesem Jahr in besonders großer Anzahl anrollen.
Auch die alte Steinbruchbahn geht wieder auf Fahrt. Auf ihrer 800 Meter langen Strecke und bei weiteren Demonstrationen erklären die Organisatoren den einst recht anstrengenden Arbeitsalltag im Steinbruch. Kinder können bei Mitmachaktionen einen Blick in die Zukunft wagen und ein eigenes Auto bauen – mit Luftballonantrieb.
Info: Tel. (02266) 47 19 20; www.freilichtmuseum-Lindlar.lvr.de
Wandern plus Wein ergibt „Weinspaziert“
Wandern und Wein passen prima zusammen, erst recht in Verbindung mit einer ortstypisch kommentierten Verkostung. Das heißt dann, gemäßigtes Tempo vorausgesetzt: Schlenderweinprobe. Die Gastgeber am Mittelrhein organisieren solche Rundgänge an originellen Schauplätzen, die ihre eigenen Geschichten ins Spiel bringen. Auf der Loreley etwa steht der sagenumwobene Felsen im Fokus. Kosten: 90 Minuten Tour inklusive Weinprobe 29,50 Euro. Nächste Termine: 19. August und 24. September. In Koblenz heißt das kontemplative Programm „Weinspaziert“, es geht um Römer und andere Ahnen der Stadt. Termine: 7. und 20. August, 20 Euro.
Info: Tel. (0261) 97 38 47 20; www.romantischer-rhein.de
Musik und mehr: Buntes Happening in Herzberg
Blumenkinder aus allen Generationen zieht es im Sommer nach Mittelhessen zum traditionsreichen Hippie-Happening auf Burg Herzberg bei Alsfeld. Das Burg Herzberg Festival gibt es seit 1968. Ten Years After, Patti Smith und auch der Bonner Liedermacher Götz Widmann sind dort schon aufgetreten.
In diesem Sommer (28.-31.7.) spielen unter anderem New Model Army, Bukahara, Devon Allmann, Groundation und Faber auf der Wiese am Fuße der Burg. Das Festivalticket für alle vier Tage kostet 189 Euro.
Es geht um Musik, klar, aber auch um ein Lebensgefühl. Bei Lesungen und Workshop setzt man sich mit „alternativen Lebensformen“ auseinander. „Die Atmosphäre mitten in der Natur strahlt eine Magie aus“, sagt Festival-Chef Gunther Lorz, der in seinen Mails gern mit „Love & Peace“ grüßt.
Info: Tel. (06619) 250 555 25; www.herzberg-festival.com
Und noch ein Geheimtipp
Die Speisekarte sorgt für beste Unterhaltung: „Findet Nemo“ heißt der Fischburger und „Danke, für mich was Gesundes“ der Vitaminsalat mit frischem Obst. Schauplatz der lustigen Einkehr ist das Lokal Alte Krähe in Krälingen. Das Dorf liegt auf den Ahrhöhen oberhalb von Altenahr, das Lokal in einem Fachwerk-Ensemble mit kuscheligem Innenhof. Betreiberinnen seit vier Jahren sind die Psychotherapeutin Elisabeth Mick und die Konzertveranstalterin Missy Motown, die sich mit einem Hilfswerk auch in der Fluthilfe engagieren. Das Lokal-Logo (Foto) unterstreicht den Kult-Charakter. Tipp: Freitag ist Live-Musik-Tag. Am 22. Juli spielt Pfeil, das ist „ein Mann mit seiner Stromgitarre“.
Info:Tel. (02643) 95 79 678; www.alte-kraehe.de