Nikolausmarkt in Bad Godesberg Zum Abschied gibt's Glühwein

BAD GODESBERG · Noch stehen die Buden ab dem Theaterplatz bis zur Fronhofer Galerie. Doch spätestens, wenn am kommenden Dienstag das erste Geschenk ausgepackt wird, ist der Nikolausmarkt in diesem Jahr Vergangenheit. Am Montag, 23. Dezember, beenden Besucher und Händler mit Wein und Punsch die Weihnachtsmarkt-Saison beim traditionellen "Abglühen" ab dem Nachmittag.

 Viele Besucher nutzen den Nikolausmarkt, um Weihnachtsgeschenke einzukaufen. Hier berät Claudio Lavanna eine Kundin.

Viele Besucher nutzen den Nikolausmarkt, um Weihnachtsgeschenke einzukaufen. Hier berät Claudio Lavanna eine Kundin.

Foto: Ronald Friese

Unter den Besuchern zeichnet sich ein positives Stimmungsbild ab. Waltraud Krutwig aus Meckenheim nutzt den Markt für einen Bummel in der Pause.

"Das ist zwar jedes Jahr das Gleiche, aber auch schön", resümiert sie. Der Besuch von Marco Saalbach aus Königswinter war nicht geplant. Doch auch bei seinem spontanen Vorbeischauen findet er für sich den "richtigen" Stand - mit Kräutern.

Das gehöre nicht zum Standard auf Märkten in der Weihnachtszeit. Melanie Schiffer aus Bonn fällt auf, dass die Buden nicht so eng zusammen stehen. "Ich bin nach Godesberg gekommen, um mir die Krippe anzusehen", sagt sie. "Die soll sehr schön sein."

Auch die Händler blicken zufrieden auf vier Wochen Nikolausmarkt zurück. Seit 18 Jahren hat Zafar Shah (54) aus Meckenheim seinen Stand mit Edelsteinen auf dem Theaterplatz.

Das sei auch der einzige Markt, den er als Händler besuche. Normalerweise nehme er eher an Messen teil oder seine Kunden bestellen den Schmuck über seine Internetseite. "Wir sind jedes Jahr sehr zufrieden", sagt er. "Die Kunden freuen sich, wenn sie uns sehen."

Ein Stückchen weiter Richtung Fronhofer Galerie steht Norbert Welter aus Pützchen hinter einem großen Fellberg. Der Mitarbeiter von Fellprodukte Girnd gibt dem Markt die Schulnote drei - allerdings ohne den Endspurt in diesen Tagen in die Wertung mit einzubeziehen: "Ich nehme an, dass das noch ein wenig anzieht. Das Publikum ist sehr freundlich und interessiert."

Seit vier Jahren bietet die Firma ihre Felle in Bad Godesberg an. Lobenswert findet der 65-Jährige die geringen Standgebühren. "Auf großen Märkten zahlen sie das Zehnfache", ist er sich sicher.

Ein paar Buden weiter isst Sabine Maas (57) hinter ihrer Auslage gerade einen Happen. "Das ist sehr praktisch, dass meine Nachbarn Essen anbieten", sagt die Frau lachend. "Die Stulpenkönigin" kommt aus Grafschaft und gibt, wie sie selbst sagt, ihr Heimspiel auf dem roten Pflaster.

Seit sieben Jahren steht sie an der gleichen Stelle. "Dieses Jahr war es besser als im vergangenen Jahr", bilanziert sie. "Ich denke da kommt noch was. Das ist aber auch wetterabhängig."

Und Brigitte Grüll? Sie organisierte zum letzten Mal den Nikolausmarkt. Wenn im Sommer 2014 der Vorstand des Stadtmarketing-Vereins neu gewählt wird, wird sie nicht mehr zur Verfügung stehen.

"Ein bisschen traurig bin ich schon", gibt sie zu. "Im kommenden Jahr helfe ich maximal ehrenamtlich auf dem Markt aus." Die Besucherzahlen seien in diesem Jahr gut gewesen. "Leer war es jedenfalls nie", sagt Grüll.

Mehr Buden seien aufgrund der Sicherheitsbestimmungen indes nicht möglich. Stolz mache sie, dass sich in diesem Jahr niemand beschwert habe, und dass es keine größeren kriminellen Zwischenfälle gegeben habe. "Das Zusammenspiel zwischen Bezirksverwaltungsstelle, Stadtwerke, Polizei und Wachleuten hat sehr gut funktioniert", lobt sie. Auch die neuen Hütten seien gut angekommen.

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