Nach Giftquallen-Alarm Drohen im Sommer neue Badeverbote auf Mallorca?

Palma · Eine giftige Quellenart hält Urlauber auf Mallorca und anderswo in Spanien vom Wasser fern. Zwar sind die Badeverbote wieder aufgehoben, doch viele Urlauber fragen sich, ob die Portugiesische Galeere auch im Sommer wieder zum Problem werden könnte.

Nach einem nicht so tollen Frühlingsbeginn hält nun endlich auch das schöne Wetter Einzug auf Mallorca. Die Mallorquiner und vielen Urlauber, die bereits auf der Insel sind, wird es freuen. Und nicht wenige zieht es da an den Strand - auch wenn die Wassertemperatur aktuell mit 19 Grad noch recht kühl ist. Abschreckender ist da die Portugiesische Galeere (Physalia physalis), die zuletzt sogar für Badeverbote auf Mallorca sorgte. Denn die Quelle ist äußerst giftig und kann extreme Schmerzen verursachen.

Badeverbot unweit des "Ballermann"-Strandes

Ausgerechnet kurz vor Sommerbeginn waren die roten Flaggen am Mittwoch in Can Pastilla und Molinar unweit des bei Deutschen beliebten "Ballermann"-Strandes gehisst worden, nachdem dort zwei lebende Exemplare der Physalia physalis aufgetaucht waren. Die betroffenen Strände liegen östlich des Stadtzentrums. Vor anderen Stränden Mallorcas war die äußerst giftige Quallenart bisher kein Problem. Die Badeverbote wurden zum Ende der Woche jedoch wieder aufgehoben.

"Wir sind aufmerksam, aber ruhig", sagte die für Umwelt zuständige Sprecherin der Stadtverwaltung, Aina Llauger. Man habe die nötigen Maßnahmen ergriffen, beobachte die Küsten im Gebiet von Palma und habe die Rettungsschwimmer angewiesen, auch in den nächsten Tagen mit besonderer Gründlichkeit nach den seltenen, unerwünschten Gästen Ausschau zu halten. Man könne deshalb die Badegäste beruhigen und ihnen "Sicherheitsgarantien" geben, versicherte Llauger.

Jedoch rechnet das balearische Meeresinstitut damit, dass mit den derzeitig vorherrschenden Winden in den kommenden Tagen weitere Exemplare in die Bucht von Palma de Mallorca geweht werden, berichtet die "Mallorca.Zeitung".

Was tun bei Kontakt mit der Portugiesischen Galeere?

Wie können sich Urlauber vor der giftigen Qualle schützen? "Die Portugiesische Galeere schwimmt, anders als echte Quallen, an der Oberfläche. Man kann sie leicht entdecken", sagte Llauger. Und wer die Qualle entdeckt, sollte besser das Wasser verlassen und einen Rettungsschwimmer über den Fund informieren. Falls es doch zum Kontakt mit der Qualle kommen sollte, werden unverdünnter Essig und verschiedene Essig-Rezepturen empfohlen. Die Nesseln sollte man nicht mit einem Handtuch oder Sand abreiben, sondern besser mit einer Plastikkarte abschaben oder eine Pinzette benutzen. Wichtig sei es zudem, die Badesachen zu untersuchen, da dort Tentakel bis zu 24 Stunden aktiv sein können. Wenn ein Tier berührt wurde, sollte man sich auf keinen Fall die Augen reiben. Das Balearische Meeresinstitut rät Badegästen, wachsam zu sein und vor allem Kinder nicht mit den Tieren in Berührung kommen zu lassen.

Steigende Temperaturen sollen Problem lösen

Könnte die Qualle aber erneut zum Problem werden, wenn in der Hochsaison Tausende Urlauber an die Strände und ins Meer strömen? Der Leiter der Generaldirektion Fischerei der Balearen, Antoni Grau, gibt da Entwarnung: "Wenn das Wasser erstmal 25 Grad erreicht, sterben diese Tiere alle", sagte Grau der Zeitung "Diario de Mallorca".

Ähnlich sieht das auch der Notdienst der Balearen, der auf Twitter schrieb: "Wir sollten uns keine großen Sorgen machen". Praktisch in ganz Spanien ist es seit Wochen für die Jahreszeit relativ kühl. Gut also, dass das Wetter auch auf Mallorca endlich auf Sommermodus umgeschaltet hat. Da dürfte auch die Portugiesische Galeere bald kein Problem mehr sein - und einem unbeschwertem Badeurlaub auf Mallorca steht nichts mehr im Wege.

(Mit Material von dpa)

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