Volle Autobahnen Staugefahr: Welche Routen und Zeiten Reisende besser meiden

Berlin/München · Wieder steht ein staureiches Wochenende bevor. Wer auf die Autobahn will, sollte Geduld mitbringen. Auf einigen Strecken und zu bestimmten Zeiten ist diese ganz besonders erforderlich.

 Die Sommerreisewelle rollt. Der ADAC rechnet in den nächsten Tagen mit zahlreichen Staus. Foto: Markus Scholz/Archiv/dpa

Die Sommerreisewelle rollt. Der ADAC rechnet in den nächsten Tagen mit zahlreichen Staus. Foto: Markus Scholz/Archiv/dpa

Foto: Markus Scholz

Anfahren, bremsen, anfahren, bremsen - Stillstand. Und wieder von vorn. Für den ADAC beginnt am kommenden Wochenende (16. bis 18. Juli) die „heiße Phase der Sommerreisezeit“ mit überlasteten Fernstraßen in Richtung der typischen Sommerziele.

Auch der Auto Club Europa (ACE) erwartet nicht nur viele Staus auf den Autobahnen und den Urlaubsrouten. Sondern auch die Nebenstrecken, Campingplätze und die Züge füllen sich. Zudem beginnen die Sommerferien nun in Hessen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Teilen der Niederlande. Viele Reisende dürfte es zu den deutschen Küsten, in die Alpen und in Richtung Süden ziehen.

Besonders viel Geduld sei erforderlich, so der ADAC. Ein „Stau-Chaos“ werde es aber vermutlich nicht geben. Zahlreiche Menschen dürften auch auf Urlaubsfahrten verzichten und höchstens Tagesausflüge oder Kurzurlaube in Naherholungsgebiete machen.

Besonders voll wird es am Freitagnachmittag, am Vormittag und frühen Nachmittag des Samstags und am Sonntagnachmittag. Der ACE rät, entsprechend antizyklisch zu fahren. Das könnte etwa ein Start unter der Woche oder am ganz frühen Morgen oder spät am Nachmittag sein.

Am Freitagmittag füllen sich in ganz Deutschland die Fernstraßen, vor allem in Richtung Süden und zu den Küsten. Teils sei mit längeren zeitintensiven Verzögerungen zu rechnen, so der ACE. Entspannung folgt vermutlich erst ab etwa 19.00 Uhr. Nicht nur die Fernstraßen, sondern auch die Ausfallstraßen der großen Zentren und die Straßen rund um die Flughäfen sind betroffen.

Am Samstag füllt es sich vor allem zwischen 10.00 Uhr und 16.00 Uhr in denselben Richtungen. Am stärksten staugefährdet ist der Zeitraum ab 12.00 Uhr. Auch weil bereits zwischen etwa 12.00 Uhr und 18.00 Uhr mit Rückreiseverkehr zu rechnen sei. Der sorgt auch am Sonntag von etwa 14.00 Uhr an bis in den Abend für volle Straßen und Staugefahr.

Die Clubs verweisen für die Reiseplanung auf Mobilitätsapps. Diese können ein frühes Umfahren von Staus ermöglichen. Zudem lässt sich damit ermessen, wann sich ein Umfahren auf einer Ausweichstrecke lohnen kann. Innerhalb Deutschlands empfiehlt der ACE, sich vor der Abfahrt über die unterschiedlichen Bestimmungen der jeweiligen Bundesländer zu informieren. Das gelte unbedingt auch für Reisebeschränkungen und Quarantäneregeln bei Auslandsreisen. Infos dazu gibt unter anderem das Auswärtige Amt .

Rund um die Großräume Rhein-Ruhr, Rhein-Main, Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, auf den Routen zu und von Nord- und Ostsee sowie auf folgenden Abschnitten erwarten ACE und ADAC Verzögerungen und Staus (meist in beiden Richtungen):


 A 1 Köln - Dortmund - Bremen - Lübeck
 A 2 Dortmund - Hannover - Berlin
 A 3 Köln - Frankfurt/Main - Nürnberg - Passau
 A 4 Kirchheimer Dreieck - Erfurt - Dresden
 A 5 Hattenbacher Dreieck - Frankfurt/Main - Karlsruhe - Basel
 A 6 Kaiserslautern - Mannheim - Heilbronn - Nürnberg
 A 7 Flensburg - Hamburg - Hannover - Würzburg - Ulm - Füssen/Reutte
 A 8 Karlsruhe - Stuttgart - München - Salzburg
 A 9 Halle/Leipzig - Nürnberg - München
 A 10 Berliner Ring
 A 11 Berliner Ring - Dreieck Uckermark
 A 19 Dreieck Wittstock/Dosse - Rostock
 A 23 Hamburg - Heide
 A 24 Berlin - Hamburg
 A 40 Venlo - Duisburg - Essen
 A 45 Gießen - Hagen - Dortmund
 A 49 Kassel - Gießen
 A 60 Mainz - Rüsselsheim
 A 61 Mönchengladbach - Koblenz - Ludwigshafen
 A 66 Franfurt/Main - Wiesbaden
 A 81 Singen - Stuttgart - Heilbronn
 A 93 Inntaldreieck - Kufstein
 A 95 München - Garmisch-Partenkirchen
 A 99 Umfahrung München

Auch in Österreich oder in der Schweiz ist mit Verzögerungen und so manchem Stillstand zu rechnen, erwarten die Autoclubs. Das gilt besonders für die Zufahrten in die Urlaubsregionen und die Transitstrecken. Zu den stark befahrenen Strecken zählen die Tauern-, Fernpass-, Brenner-, Karawanken- und Gotthard-Route. ACE-Tipp für den Gotthard-Tunnel: Wer länger als eine Stunde warten müsste, kann auch über die Ausweichroute Chur - San Bernardino (A 13) nachdenken.

Mit Kontrollen an den Grenzen ist laut den Autoclubs zu rechnen. Neben dem ACE hält auch der ADAC Infos zu Reiseauflagen innerhalb und außerhalb Deutschlands auf seinen Seiten parat.

Über die Wartezeiten an den deutsch-österreichischen Grenzübergängen Walserberg, Kiefersfelden und Suben informiert die österreichische Infrastrukturgesellschaft Asfinag online .

© dpa-infocom, dpa:210712-99-352715/2

(dpa)
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