Ein Kubus mit großen Glasflächen Für die Kunst auf dem Land

BURGBROHL · Karin Meiner feierte Eröffnung der Kreativ- und Begegnungsstätte in Lützingen.

 Bei der Eröffnung im Kunstpavillion: (von links) Marcia Pyka, Johannes Bell, Eveline Lemke, Karin Meiner und Jürgen Pföhler.

Bei der Eröffnung im Kunstpavillion: (von links) Marcia Pyka, Johannes Bell, Eveline Lemke, Karin Meiner und Jürgen Pföhler.

Foto: Martin Gausmann

Ein weißer Kubus mit großen Glasflächen, so sieht der Kunstpavillon aus, den Karin Meiner neben ihrem Wohnsitz in Lützingen hat errichten lassen und den sie mit einer Malerei-Ausstellung von Manfred Hammes eröffnete. Meiner glaubt an die Kunst auf dem Land. Denn künftig sollen dort zeitgenössische Kunstkonzepte im ländlichen Raum entwickelt werden, Ressourcen des ländlichen Lebens entdeckt und das Potenzial aktueller Kunst auf dem Land sichtbar gemacht werden.

"Ein lang gehegter Wunsch geht in Erfüllung", sagte Meiner bewegt. Schon 2005 hatte sie den Pavillon als Werkstatt für Kreativkurse und Begegnungsraum mit ihrem Mann Manfred Hammes geplant. Doch sein Tod verzögerte das Projekt. Nun dankte die Künstlerin Baubetreuer Peter Schnieders, speziell aber ihren Eltern Franz und Marianne Meiner und der Schwiegermutter Rosemarie Hammes für stetige Unterstützung. "Sie sind die eigentlichen Mäzene der Kunst." Unter den Gästen begrüßte sie Wirtschaftsministerin Eveline Lemke, Landrat Jürgen Pföhler, VG-Bürgermeister Johannes Bell, Vertreter der Orts-, Gemeinde- und Kreisverwaltung. Willkommen hieß sie ebenso Wegbegleiter, Künstler und alle, die zur Eröffnung beitrugen. Das waren Marcia Pyka mit der Harfe, Thommy Geller am Klavier, Stephan Maria Glöckner als Sänger und Gitarrist, Andrea Neideck mit Gesang, Musikinstrumentalist Georg Holtbernd als Animateur und Dorothée Gelderblom, die ebenso kenntnisreich wie einfühlsam Hammes Bilder beleuchtete.

Ministerin Lemke freute sich, zu vermitteln, "welche Strahlkraft dieses kleine Projekt hat, vorausgesetzt, es wird beachtet und wertgeschätzt." Der künstlerische Ausdruck befördere auch das "Herausarbeiten einer regionalen Identität". Karin Meiner habe immer wieder Fördermittel des Landes eingeworben, erst jüngst für ein deutsch-chinesisches Austauschprojekt. Der Austausch beider Länder entfalte wirtschaftlich eine "Riesendynamik", doch gebe es wenig "hochnotwendigen" Kultur- und Bildungsaustausch. "Wer sagt, ich will nicht mitgestalten, gibt die Zukunft aus der Hand. Sie tun das nicht, deswegen werden wir Sie auch zukünftig weiter unterstützen", versprach die Ministerin und unterstrich: "Wir wissen, dass unser Land deshalb so schön und vielfältig ist, weil es Leute wie Sie gibt."

Auch Landrat Pföhler und Bürgermeister Bell spendeten Lob. Pföhler nannte die Bauherrin "eine außergewöhnliche, hochrenommierte Künstlerin" und den Pavillon ein "neues Highlight". "Wir im Kreis können dankbar sein: Es gibt wenig Künstler, die so avantgardistische Dinge wie Performance aufs Land bringen". Bell honorierte zudem, dass Meiner sich nicht nur für Kreativität, sondern auch für Gastfreundschaft einsetze, so geschehen bei ihrem Projekt "Tischtransaktion". Gerade Kunst, Sport und Musik seien auch wichtig für die Integration. Sein Ausblick: Wir wissen, der Pavillon wird eine große Strahlkraft haben."

Schließlich wusste Georg Holtbernd all die positiven Energien in musikalische Schwingung umzusetzen. Er animierte das Publikum zum heiteren Mitmach-Rap. Beim Sprechgesang erklang im Kanon "Kunst, Ku, Kunst", akzentuiert von "Paaf" und "Ihjong", letzteres als Echo der Renngeräusche vom Nürburgring.

0 Weitere Infos unter www.kunstpavillonburgbrohl.de

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